Scanscape

In 5 Tagen zum digitalen Immobilienzwilling

Digitale Zwillinge schaffen die Datenbasis, um das Gebäude entlang seines gesamten Lebenszyklus zu steuern: Von der Planung und Facility Management bis hin zur Wartung, Instandhaltung und Sanierung. Um die gebaute Realität originalgetreu abzubilden, braucht es die richtigen Daten. Und für die sorgt das Münchner Startup Scanscape: Es erfasst, digitalisiert und visualisiert ganze Liegenschaften mithilfe von 3D-Scans, Building Information Modeling (BIM) und Digital-Twin-Plattformen. So konnte auch die Beno Holding AG als Verwalter und Entwickler von Light Industrial Immobilien, große Fortschritte bei der Digitalisierung seines Portfolios erzielen.   

Getreu der Philosophie „Transformieren statt abreißen“ modernisiert Beno sukzessive seine Liegenschaften. Für dieses Vorhaben sind digitale Zwillinge ein wertvolles Asset. Das Beno-Portfolio umfasst ausschließlich Light-Industrial-Gebäude älteren Baujahres. Entsprechend dünn ist oftmals die digitale Datenlage. Genau diese Lücke konnte Scanscape schließen. Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes für Beno hat Scanscape 2024 insgesamt 12 Gewerbeimmobilien in ganz Deutschland mit einer Gesamtfläche von ca. 400.000 m² vollständig von außen wie von innen

erfasst. Dabei setzte das Scanscape-Team verschiedene 3D-Laserscanner sowie Drohnenaufnahmen ein. Zur präzisen Einzelpunktmessung werden die Punktwolken mit einem RTK-Rover Georeferenziert. Bei jedem Beno-Objekt hat Scanscape auch die technischen Gebäudeausrüstungen (TGA) digital erfasst und mit relevanten Informationen versehen. Denn: Nur wenn das virtuelle Abbild laufend mit Echtzeitinformationen des realen Objekts gefüttert wird, bildet der digitale Zwilling wirklich die Realität des Gebäudebetriebs ab. So können durch Sensoren Live-Daten, wie offene Fenster, Zimmertemperatur oder Luftfeuchtigkeit im Raum, integriert werden.

Nachdem Punktwolken und Modelle zusammengefügt waren, wurden die digitalen Zwillinge aller 12 Gebäude in dTwin der Nemetschek Group integriert, eine Cloud-basierte SaaS-Plattform zur Visualisierung des Gebäudes.

Die Beno Holding AG verfügt nun über digitale Zwillinge ihres gesamten Immobilienportfolios und kann virtuelle Begehungen, Property Management, Vermessungen und Planungen remote aus der Firmenzentrale in München durchführen, ohne aufwendige Reisen durch ganz Deutschland zu unternehmen. Dies ist ein enormer Effizienzgewinn und trägt auch zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei. Auch Objektbegehungen mit potenziellen Mietern können komplett digital im digitalen Zwilling durchgeführt werden. So beschleunigt und vereinfacht der virtuelle Ansatz den Entscheidungsprozess für beide Parteien und steigert die Attraktivität der Immobilien.

Die digitalen Zwillinge liefern eine gemeinsame, standortunabhängige Informationsbasis, um die Sanierung oder Modernisierung zu planen und zu begleiten. In der Umsetzungsphase werden alle neuen Informationen in die Plattform eingespeist, um den Baufortschritt nachverfolgen zu können. Nach der Bauphase profitieren die Gebäudebetreibenden von Beno von einem vollständigen und aktuellen Modell für den Betrieb, die Wartung oder Reparatur. Zudem können POIs (Points of Interest) integriert und markiert werden, beispielsweise, um einem Handwerker den Ort einer Störung anzuzeigen oder der Feuerwehr den Standort von Feuerlöschern zu markieren.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 03/2024 CAFM-Anwendungen und Expertensysteme wachsen zusammen

Welches Potenzial steckt im Digitalen Zwilling?

Die Anbindung von Immobilien Management- und CAFM-Software (Computer Aided Facility Management) ermöglicht dadurch eine effiziente Verwaltung und Optimierung der Gebäude. Darüber hinaus werden...

mehr
Ausgabe 05/2017 Mit den richtigen Grundlagen behalten Sie alle gesetzlichen und vertraglichen Anforderungen im Blick

Plattformstrategie für digital gemanagte Gebäudetechnik

Eine tragende Rolle für eine wirtschaftlich rentable Immobiliensteuerung spielt die technische Gebäudeausrüstung (TGA). Denn diese macht über den Lebenszyklus der Immobilie hinweg oft einen...

mehr
Ausgabe 01/2020 Optimierte Prozesse im digitalisierten Gebäude für mehr Nutzerzufriedenheit!

IoT und digitaler Zwilling

Dabei reichen die Lösungen von einer Smart Home-Grundausstattung über unterstütztes Wohnen im Alter bis hin zu komplex vernetzten Gewerken im Bürogebäude. Eines ist für alle unerlässlich:...

mehr
Ausgabe 05/2022 Drees & Sommer

RoboDog digitalisiert Baustellen

Roboterhund Spot, der vom US-amerikanischen Robotik-Unternehmen Boston Dynamics entwickelt wurde, wird zukünftig nicht nur die New Yorker ­Polizei unterstützen, sondern auch über heimische...

mehr
Ausgabe 06/2023 Das Forschungsprojekt BIMProBe: Beispiel für die Digitalisierung eines Bestandsgebäudes (Teil 2)

Welche Daten braucht der Betrieb?

Die Erstellung des digitalen Bestandsmodells als Grundlagenermittlung vor einem Umbau von Bestandsbauwerken ist ein direkter digitaler Mehrwert der BIM-Arbeitsweise, sofern die BIM-Standards simultan...

mehr