Engie: Energieliefer-Contracting für die Stadt Tettnang
14.05.2024Wie stellen Städte und Kommunen ihre Wärmeversorgung nachhaltig für die Zukunft auf? Vor dieser Herausforderung steht im Kontext der kommunalen Wärmewende auch die 20.000-Einwohner-Stadt Tettnang im oberschwäbischen Bodenseekreis – und setzt dabei auf die Kompetenz und die Erfahrung der Engie Deutschland. Der führende Spezialist für Technik, Energie und Service gründet dazu gemeinsam mit dem Regionalwerk Bodensee die Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang GmbH, die ab 2025 ein innenstadtnahes Nahwärmenetz mit einer Anschlussleistung von 14,1 Megawatt und einer Gesamtlänge von bis zu 13,2 km errichten wird. Der Aufsichtsrat des Regionalwerks Bodensee und der Gemeinderat bestätigten die Pläne am 8. Mai 2024 in Tettnang. Dabei sagte Regine Rist, Bürgermeisterin von Tettnang: „Mit diesem Projekt nehmen wir als Kommune eine Vorreiterrolle im Hinblick auf den Klimaschutz ein und kommen unserem Ziel der CO2-Neutralität ein beträchtliches Stück näher. Mich freut besonders, dass wir gleichzeitig Privatpersonen und Gewerbetreibenden entlang der Trassen den Zugang zu einer sicheren und CO2-neutralen Wärmeversorgung erleichtern. Mit Engie Deutschland und dem Regionalwerk Bodensee haben wir dafür zwei sehr erfahrene und kompetente Partner aus dem Energiesektor gewinnen können. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.” Dazu ergänzte der Geschäftsführer des Regionalwerks Bodensee, Michael Hofmann: „Mit diesem Projekt werden wir unserer Verantwortung als regionaler Energiedienstleister gerecht und gestalten in einer innovativen Partnerschaft die Energiezukunft unserer größten Gesellschafterkommune. Dieses Modell ist beispielhaft für die weiteren Eigentümergemeinden des Regionalwerks.“
Tettnang als Vorreiter für grüne Wärme
Die Errichtung des Nahwärmenetzes startet nach der Frostperiode im Jahr 2025. Das technische Herzstück bildet die Energiezentrale, die außerhalb des Wohnviertels in der Nähe des Industriegebiets Bürgermoos an der Landesstraße L333 Industriegebiet entsteht. Sie umfasst im Endausbau drei Biomasse-Heizkessel mit einer Gesamtkapazität von 5,9 Megawatt; dabei sollen die verwendeten Holzhackschnitzel aus der Region kommen und das Nahwärmenetz als Brennstoff vollständig speisen. Lediglich zum Abdecken von Spitzenlasten und für Wartungen ist ein zusätzlicher Gaskessel mit einer Kapazität von 3,5 Megawatt vorgesehen. An das Wärmenetz werden dann insgesamt 14 städtische und landeseigene Gebäude angeschlossen, darunter der Schulkomplex am Manzenberg, das Neue Schloss, das Rathaus, die Kavaliersgebäude und die Stadtbücherei. Dass damit auch denkmalgeschützte Gebäude mit einer jahrhundertealten Bausubstanz von einer hochmodernen Wärmeversorgung profitieren, ist eine der Besonderheiten des Projekts. Dabei teilen sich die Engie Deutschland und das Regionalwerk Bodensee innerhalb der Wärmeversorgungsgesellschaft Tettnang GmbH die Planung, die Finanzierung, den Bau und den Betrieb und stellen die grüne Wärmeversorgung für die nächsten 20 Jahre sicher. Weiterhin ist angedacht, dass in den nächsten Jahren sowohl angrenzende Wohn- als auch Gewerbe- und Industriegebiete an das Nahwärmenetz angeschlossen werden. Auf Basis der aktuellen Prognosen wird Tettnang künftig bis zu 4.176 Tonnen CO2 pro Jahr bei der Wärmeversorgung im Vergleich zum bisherigen Gaskessel einsparen – und damit einen wichtigen Betrag zur lokalen Energiewende leisten. Axel Popp, Leiter Wärmenetze bei Engie Deutschland, betont: „Als Partner bei der kommunalen Wärmewende freuen wir uns als Engie Deutschland, für Tettnang eine grüne Wärmeversorgung zu realisieren und die Stadt damit auf ihrem Weg in die Klimaneutralität einen entscheidenden Schritt vorwärtszubringen. Damit hat das Projekt Modellcharakter für zahlreiche weitere Städte in Deutschland, die ihre Wärmeversorgung ebenso zuverlässig wie klimafreundlich für die Zukunft ausrichten möchten.“ Engie Deutschland besitzt langjährige Expertise in diesem Bereich und verfügt aktuell über rund 100 eigene Wärmenetze in der Dekarbonisierung sowie über Beteilungen an vier Stadtwerken.