Herausforderndes Jahr
Die WISAG Facility Service Holding, mit Hauptsitz in Frankfurt am Main, ist mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2009 zufrieden: In einem von hartem Wettbewerb sowie der Finanz- und Wirtschaftskrise massiv geprägten Jahr konnten der Umsatz gesteigert und die Mitarbeiterzahl leicht erhöht werden.
Das Unternehmen legte im Rahmen eines Pressegesprächs in Frankfurt am Main eine veränderte Bilanz für das Jahr 2009 vor, da in den Zahlen der WISAG Facility Service Holding nicht die anteiligen bzw. vollständigen Umsätze der beiden Schwesterunternehmen WISAG Industrie Service Holding (Dienstleistungen für die Industrie) und WISAG Aviation Service Holding (bodennahe Verkehrsdienstleistungen) enthalten sind, die inzwischen eigenständig firmieren und bilanzieren. Die WISAG Facility Service Holding agiert als Spezialist für Dienstleistungen rund um Gewerbe-, Infrastruktur- und Wohnimmobilien. Sie bietet infrastrukturelles und technisches Facility Management, Gebäudetechnik, Reinigung, Sicherheit, Catering, Grünpflege sowie Beratung und Management an.
Mit einer Steigerung von 5,7 % wuchs der Umsatz der WISAG Facility Service Holding auf 575 Mio. € im Jahr 2009 (2008: 544 Mio. €). Der Ertrag bewegt sich im branchenüblichen Korridor zwischen 3 und 5 %. Im Umsatz sind 25 Mio. € Auslandsumsatz enthalten, die ausschließlich im europäischen Raum erwirtschaftet wurden. Hier konnte mit 2 Mio. € (Auslandsumsatz 2008: 23 Mio. €) ebenfalls eine leichte Steigerung erzielt werden.
Besonders erfreut zeigte sich die Geschäftsleitung jedoch darüber, dass 2009 mit 22.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jahresdurchschnitt (2008: 22.279) die Zahl der Beschäftigten leicht gesteigert werden konnte. „Unser Erfolg als Dienstleister mit personalintensiven Tätigkeiten ist direkt an die Menschen gekoppelt, die für unsere Kunden arbeiten“, erläutert Ralf Hempel, Geschäftsführer der WISAG Facility Service Holding. „Wenn wir erfolgreich sein wollen, brauchen wir qualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Schließlich zeichnet uns im Vergleich zum Wettbewerb eine hohe Eigenleistungsquote und eine unterdurchschnittliche Fluktuationsquote bei den Mitarbeitern aus.“ Darüber hinaus ist das Unternehmen stolz darauf, 2009 wieder 90 Auszubildende eingestellt zu haben.
„Gute Mitarbeiter müssen auch angemessen bezahlt werden“, so Hempel. Daher machte sich die WISAG schon in der Vergangenheit für Mindestlöhne stark, wie sie bereits in der Reinigungsbranche eingeführt wurden. „Wirtschaftlichkeit ist ein Aspekt“, führt Hempel weiter aus, „Respekt vor der einfachen Arbeit ein anderer.“ In diesem Zusammenhang wiesen die Verantwortlichen der WISAG darauf hin, dass Versäumnisse beim Thema Mindestlohn – vor dem Hintergrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU – spätestens ab 2011 zu Marktverwerfungen und Arbeitsmarktproblemen in Deutschland führen würden.
Der Erfolg des Unternehmens im Jahr 2009 war möglich, da einerseits Bestandskunden in wirtschaftlich schweren Zeiten mit besonderer Flexibilität und partnerschaftlicher Zusammenarbeit entgegengekommen wurde und andererseits überdurchschnittlich viele neue Kunden gewonnen werden konnten. „Leider konnten wir nicht alle Auftraggeber halten“, erläutert Hempel, „denn zum Teil waren auf Kundenseite sehr schwierige wirtschaftliche Situationen bis hin zu Insolvenzen zu beobachten. Zahlreiche Kunden standen unter enormem Kostendruck und mussten teilweise Kurzarbeit anmelden. Und da, wo auf Kundenseite nicht mehr produziert oder gearbeitet wird, sind natürlich auch Dienstleistungen nicht mehr oder nur in geringem Maße gefordert, sodass es zu Leistungsreduzierungen gekommen ist. Mit partnerschaftlichen Konzepten und einem flexiblen Personalmanagement konnten wir für unsere Auftraggeber hier aber immer wieder tragfähige Übergangslösungen gestalten.“
Für die nahe Zukunft sieht die WISAG Facility Service Holding große Herausforderungen auf dem Markt der Facility Management-Dienstleister. So werden sich die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auch im Jahr 2010 noch deutlich bemerkbar machen und durch die stark zunehmenden Ausschreibungen zu mehr Preisdruck und Unsicherheit führen. Gleichzeitig reduzieren viele Unternehmen weiterhin die beauftragten Leistungen, behalten jedoch die Qualitätsstandards bei oder erhöhen diese sogar. Weitere Entwicklungen sind die Vergabe von langfristigen Festpreisverträgen sowie die Ausschreibung von immer größeren, zum Teil europaweit zusammengefassten Immobilienportfolios. Hinzu kommt, dass es sowohl auf Kundenseite als auch aufseiten der Dienstleister weitere Konsolidierungen geben wird.
Feststellbar ist außerdem eine starke Tendenz zur vermehrten Auslagerung von so genannten Sekundärprozessen: „Unsere Kunden überlegen noch viel intensiver als früher, auf welche Aktivitäten sie sich selbst konzentrieren wollen und müssen, und welche Services und Prozessketten bis hin zu Kernprozessen sinnvollerweise an Partner wie uns übertragen oder zumindest gemeinsam realisiert werden“, fasst Hempel zusammen. Die WISAG sieht sich aber für die kommenden Herausforderungen gut aufgestellt: Das Unternehmen kann dank seiner starken Aufstellung sowohl bei der Vergabe von Einzeldienstleistungen als auch bei ganzen Facility-Management-Paketen optimal reagieren. Auch die Entwicklung hin zu mehr freiwilliger und gesetzlich vorgeschriebener Nachhaltigkeit und Ökologie – Stichwort Green Building – sehen die WISAG Verantwortlichen als Chance.