Lünendonk-Studie: Trend zur Vergabe von gebündelten Facility Services
28.09.2016 - Der Trend zur Vergabe von gebündelten Facility Services hält weiter an. Hiervon profitieren insbesondere die mittelgroßen und großen Anbieter. Der deutsche Markt folgt damit einer Entwicklung, die in den USA und Großbritannien, aber auch der Schweiz bereits weiter vorangeschritten ist. Bei der Auftragsvergabe wird zudem eine hohe Eigenleistungstiefe stärker nachgefragt. Unternehmen mit mehreren Standorten fragen darüber hinaus zudem eine flächendeckende Betreuung durch ihre Dienstleister nach. Diese Entwicklungen tragen angesichts des Personalmangels zu einer Beschleunigung der Marktkonsolidierung bei. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Lünendonk-Studie 2016 „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“, die seit August verfügbar ist.
Gebündelte Services weiterhin stark nachgefragt
Von der Nachfrage nach gebündelten Facility Services profitieren insbesondere die 25 führenden Unternehmen, die auf der Lünendonk-Liste geführt werden. Sie sehen in einer Positionierung als Multidienstleister mit einem Angebot an Integrierten Services eine wichtige strategische Ausrichtung für die Zukunft. Die übrigen für die Studie befragten Unternehmen stimmen dieser These in deutlich geringerem Ausmaß zu. Angebotene Services in Eigenleistung zu erbringen, wird zunehmend zum Vergabekriterium. Viele Kunden sehen Weitergaben an Nachunternehmen vermehrt kritisch. Gerade bei überregionalen und gebündelten Aufträgen sind verstärkt Bietergemeinschaften von Dienstleistern mit infrastrukturellem und technischem Leistungsschwerpunkt zu beobachten.
Personalmangel größte Herausforderung im Markt
Der Mangel an verfügbarem Personal beschränkt die Wachstumsmöglichkeiten der Dienstleister und wirkt sowohl hemmend für die Marktentwicklung als auch beschleunigend für die aktuelle Konsolidierung. Personal zu rekrutieren und zu binden, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor geworden. In jüngeren Übernahmen spielt daher die Möglichkeit, zusätzliches Personal zur Verfügung zu haben, eine wichtigere Rolle als in der Vergangenheit.
Der Mangel an Personal beschränkt sich indes nicht nur auf die Fach- und Führungskräfte, sondern ist in vielen Regionen Deutschlands auch beim Service-Personal deutlich zu spüren. Die Studienteilnehmer erwarten für die kommenden Jahre eine zusätzliche Verschärfung der Situation. Angesichts der oft nur kurzen Vorlaufzeit vor Auftragsbeginn haben die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung bereits für viele Service-Provider das Preisniveau als größten Hinderungsfaktor abgelöst.
Thomas Ball, Consultant bei Lünendonk und Studienautor, kommentiert: „Die Mitarbeiter rücken angesichts des sich verändernden Marktumfelds weiter in den Mittelpunkt der Gebäudedienstleistungen. Die Herausforderung besteht daher darin, bei einem hohen Wettbewerbsdruck Mitarbeiter zu binden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach gebündelten Services in Eigenleistung und damit komplexeren Aufträgen sinkt die Anzahl der infrage kommenden Anbieter. Mittelfristig könnte diese Entwicklung zu einer Entspannung des niedrigen Preisniveaus führen.“
Studienbezug
Die Lünendonk-Studie enthält vertiefende Detailauswertungen zu den genannten sowie weiteren aktuellen Themen und Trends. Sie ist über www.luenendonk.deerhältlich.