Schweizer FM-Markt: Auch hier behindert Personalmangel das Marktwachstum
13.08.2019
Der Schweizer Markt für Facility-Management-Dienstleistungen befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Mit Bouygues und Engie sind zwei der Top-10-Anbieter des Marktes durch die Übernahmen von Schweizer Unternehmen gewachsen. Das Wachstum der zehn führenden Dienstleister, die in 2018 ihren Umsatz im Durchschnitt um 6,8 % gegenüber dem Vorjahr steigerten, geht zulasten der kleineren Provider. Zudem stärken auch mittelgroße Dienstleister ihr Leistungsportfolio und ihre Flächenabdeckung. Wichtige Treiber der Konsolidierung sind die steigende Nachfrage nach integralen Services, der Personalmangel sowie ein hoher Preisdruck.
Das sind Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2019 „Facility-Management-Unternehmen in der Schweiz“, die in diesem Jahr zum dritten Mal nach 2015 und 2017 erscheint. Die Studie entstand mit freundlicher Unterstützung der FM-Dienstleister Apleona, Bouygues, CBRE und Engie sowie in Kooperation mit Drees & Sommer Schweiz. Sie steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum Preis von 2.200 Franken (2.000 Euro) zum Download bereit.
Personalmangel hindert Wachstum
Die Studienteilnehmer bewerten die Marktentwicklung ambivalent: Positiv sehen die Dienstleister die steigende Wertschätzung gegenüber den Facility Services, das Voranschreiten der Digitalisierung sowie den Trend zum Outsourcing bisher intern erbrachter Leistungen. Der sich verschärfende Preis- und Margendruck und der akute Personalmangel behindern die Marktentwicklung jedoch. Inzwischen ist eine Mehrheit der befragten Unternehmen der Ansicht, dass ein gutes Konzept zur Personalgewinnung und -bindung ein Vorteil in Vergabeverfahren darstellt.
Thomas Ball, Senior Consultant und Studienautor bei Lünendonk & Hossenfelder, kommentiert die Marktentwicklung: „Die hohe Nachfrage nach integralen Services fördert die Entwicklung des Marktes und ist ein wesentlicher Treiber der zahlreichen Übernahmen. In den kommenden Jahren steht die Branche vor großen Herausforderungen: Der Personalmangel und notwendige Investitionen in die Digitalisierung werden nur bei auskömmlichen Preisen zu bewältigen sein. Ein zu hoher Preisdruck wird in weniger Angeboten und einem Basis-Service-Niveau resultieren. Das sollten die Verantwortlichen im Vergabeverfahren bedenken.“
Methodik
In die dritte, alle zwei Jahre erscheinende Auflage der Lünendonk-Studie „Facility-Service-Unternehmen in der Schweiz“ wurden 27 führende Schweizer Facility-Management-Provider einbezogen. Sie enthält zahlreiche Auswertungen zur Marktstruktur, wie Umsatz- und Mitarbeitendenentwicklung, Leistungsspektrum, Kundenbranchen, Umsatzrenditen, Pro-Kopf-Umsätze sowie die Bewertung von zahlreichen Themen und Trends. Die Daten wurden per Fragebogen erhoben, validiertund auf Basis von zahlreichen unterjährig geführten Expertengesprächen eingeordnet und kommentiert. Die separat veröffentlichte Lünendonk-Liste der zehn führenden Dienstleister ist Teil der Studie und resultiert aus der gleichen Erhebung. Neben der Studie zum Schweizer Markt liegen Marktanalysen zum deutschen und österreichischen Markt vor. Lünendonk veröffentlicht damit Daten zum gesamten deutschsprachigen Markt nach einheitlicher Methodik.