Es war einmal…
Damals – vor 20 Jahren – saßen
wir mit kreativen Köpfen aus dem Anlagenbau am Biertisch zusammen, um uns über die Zukunft des Service
in der TGA Gedanken zu machen...
ein Märchen begann. Damals hatten
die noch vor Kraft strotzenden TGA-Unternehmen erkannt, dass im Service die Zukunft liegt. Doch wie sollte man das angehen. So beschloss unser kleiner Zirkel, ein neues Geschäftsfeld zu erfinden und nannte es in Ermangelung eines deutschen Begriffs: Facility Management. Konzepte wurden erstellt, vom Bierdeckel bis zum umfangreichen Pamphlet, Ressourcen wurden identifiziert, mit dem Management diskutiert und
geplant. Der neue Bereich ging an den Start und die TGA war in der PolePosition. Doch dann kam – wie in
jedem guten Märchen – alles ganz
anders…
Anlagen warten? Kann doch jeder Klempner! Gebäudeservice? Hausmeisterkram! Infrastrukturelle Leistungen? Nicht unser Beritt! Die TGA-Unternehmen nahmen sich der jungen Idee nur halbherzig an. Andere waren da visionärer. Und ganz plötzlich tauchten die Bauunternehmen, Gebäudereiniger und Hausverwaltungen auf und erkannten das Potential hinter den Konzepten. Sie bauten schlagkräftige Einheiten auf und die junge Branche begann ihren Erfolg.
Aber – und auch hier wieder die Parallele zum Märchen – der Anfang war holprig. Wir erinnern da nur an die Messe-Anstrengungen in Düsseldorf. Der Erfolg war mehr als dezent und die TGA‘ler – ein bisschen auch wir – feixten damals: Die können es eben nicht!
Sie konnten und können es aber doch! Bauunternehmen von damals haben heute das Betonieren abgeschafft. Gebäudereiniger von damals fahren heute Straßenbahnen ins Depot, Hausverwaltungen von damals managen heute den weltweiten Immobilienbestand von Global Playern und versorgen sie mit allem, was sie brauchen; vom Druckerpapier über das Kantinenessen bis zur Energie.
Und die TGA-Unternehmen? Wer vor einigen Wochen auf der Expo Real war, hat es gesehen. Nur Wenigen ist es gelungen, im FM richtig Fuß zu fassen. Andere kämpfen weiter mit Mini-Margen. Und einige schließen gerade ihre Tore. Das ist der Preis der Ignoranz! Sie haben nie begriffen, welchen Schatz sie damals in der Hand hielten und ihn verloren. Der Hans-im-Glück-Effekt blieb allerdings aus.
Weil aber alle Märchen gut enden müssen, endet auch dieses gut: Heute ist unsere Biertisch-Idee von damals zu einer der führenden deutschen Branchen geworden, obwohl – oder vielleicht gerade – weil alles anders gekommen ist, als
wir uns das damals ausgedacht haben.
Und aus dem damals ebenfalls entwickelten Konzept für eine Fachzeitschrift mit dem Arbeitstitel „FM – Facility Management“ eins der führenden Magazine eben dieser Branche geworden. Und blickt ebenfalls auf bewegte und bewegende 20 Jahre zurück.
Dirk Trusheim
heute Chefredakteur gb-report
damals Mittäter
p.s. Aktuelle Information zum Kauf
zech/imtech finden Sie auch im
gb report 10/2015 und unter
www.facility-management.de