Beratungsleistungen im Facility Service werden wichtiger
Die Konsolidierung im Facility-Service-Markt in Deutschland gewinnt an Fahrt. Zum zweiten Mal in Folge steigerten sowohl die Top 10 als auch die Top 25 der führenden Anbieter von Facility Services ihren Umsatz deutlich stärker als die übrigen Unternehmen
Das vom Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk, Mindelheim, berechnete Marktvolumen wächst weiter leicht. Gegenüber dem Vorjahr stieg es von 47,2 auf 48,1 Mrd. € an. Getrieben wird die Konsolidierung von einer anhaltend fordernden Preis- und Ergebnislage im Markt sowie der zunehmenden Nachfrage nach Multidienstleistungen für infrastrukturelle und technische Services aus einer Hand. Dies sind ausgewählte Ergebnisse der neuen Lünendonk®-Studie 2015 „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland 2014“, die ab sofort bei Lünendonk verfügbar ist.
Nutzer fragen Multidienstleistungen nach
2014 bauten mehrere Dienstleister ihr Leistungsportfolio aus. Strabag PFS stärkte mit der Übernahme der DIW ihre Kompetenz in der Industrie und ergänzte das Service-Portfolio um infrastrukturelles Gebäudemanagement. Auch Cofely und Spie kauften 2014 hinzu. Beide Unternehmen erhöhten ihr Angebot an technischen Dienstleistungen aus eigener Hand. Bei Spie gehören neben der Gebäudetechnik auch Energie, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Engineering zum Portfolio. Diese Vergabestrategie findet vor allem bei länderübergreifend agierenden Konzernen und Großunternehmen wachsenden Zuspruch. Studienautor Thomas Ball, Consultant bei Lünendonk, sagt: „Aktuell ist zu beobachten, dass infrastrukturell und technisch geprägte FS-Anbieter sich zu Bietergemeinschaften zusammenschließen.“
Andere Dienstleister spezialisieren sich weiter auf Branchen oder Leistungen: Kötter Services aus Essen übernahm 2014 OSD Schäfer und einen Teil der Sicherheitsdienstleistungssparte der ISS. Das Essener Unternehmen konzentriert sich weiter auf das Geschäft mit Security Services.
Nachfrage nach baubegleitendem FM steigt
Erstmals erhob Lünendonk Daten zum Thema „baubegleitendes FM“. Die frühzeitige Einbindung von FM-Dienstleistern in den Planungs- und Bauprozess hilft, Bewirtschaftungskosten während des Lebenszyklus einer Immobilie zu reduzieren. Die Anbieter erwarten, dass der Bedarf an baubegleitenden Beratungsleistungen insbesondere in der Industrie künftig deutlich steigt.
Den Grund, warum die möglichen Synergiepotenziale aktuell noch nicht gehoben werden, sehen die befragten FS-Unternehmen in der traditionellen Trennung von Bau und Betrieb und der geringen Wahrnehmung der eigenen Beratungskompetenz. Die Vorteile liegen indes auf der Hand: Objekte, die für den kostengünstigen Betrieb optimiert sind, ersparen nicht nur dem Eigentümer Kosten, sondern zahlen sich auch für Projektentwickler aus, die eine Immobilie wenige Jahre nach dem Bau veräußern. Ein effizienter Betrieb rechtfertigt höhere Verkaufskosten.
Neue Impulse durch Beratung
In der steigenden Nachfrage nach Beratungsleistungen liegen insgesamt neue Wachstumsimpulse für den Markt. Neben einem optimierten Immobilien-Lebenszyklus erfordert auch das Angebot von Integrierten Services sowie potenziell einer kompletten Bereitstellung von Arbeitsplätzen durch externe Dienstleister Spezial-Know-how. Wissensbasierte Services kombiniert mit einer intelligenten Digitalisierungsstrategie bieten neue Wachstumsfelder.
Studienbezug
Die zwölfte Lünendonk-Studie „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland 2014“ erscheint in diesem Jahr in veränderter Form: Im Berichtband stehen die Interpretationen der Lünendonk-Analysten stärker im Vordergrund. Der erweiterte Folienband enthält alle gewohnten Ergebnisse und Grafiken. Der Berichtband enthält eine Langzeitanalyse der Top 10, Sonderkapitel zu Integrierten Services und baubegleitendem Facility Management und ist unter www.luenendonk-shop.de erhältlich.