Alles bleibt anders!
Das neue Jahr ist (bei Druckdatenabgabe dieser Ausgabe) nicht einmal einen Monat alt, und schon, haben sich unsere Hoffnungen für ein „gutes neues und vor allem wieder normales Jahr“ bereits zerschlagen: Denn dieser unsägliche Virus SARS-CoV-2 hat nun auch noch Mutanten-Geschwister aus England und Südafrika mit auf die Bühne gebracht. Somit hat uns die Pandemie weiterhin im Griff – der seit Dezember 2020 bestehende Lockdown wurde gerade bis Mitte Februar verlängert. Es läuft halt gerade anders als gedacht…
Doch egal wie platt sich diese Floskel nun anhören mag: In der Krise steckt eben auch immer eine Chance! Zwar stehen wir vor weiterhin herausfordernden Zeiten, aber gerade für die Immobilien- und FM-Branche kann sich hier viel Gutes entwickeln. Denn die Pandemie sorgt noch immer dafür, dass sich nicht nur die Anforderungen erhöhen, sondern auch viele Technologien und auch bestehende Strukturen exponentiell entwickeln.
Das beste Beispiel sind derzeit die Auswirkungen auf große Teile der Arbeitswelt durch das Homeoffice. Was im März 2020 als bundesweites Experiment begann, ist nun zu einer Bundesverordnung geworden: Nach den Beratungen von Bund und Ländern wurden am
20. Januar die Regeln für Unternehmen beim Thema Homeoffice verschärft. Arbeitsminister Hubertus Heil stellte in der entsprechenden Verordnung klar: „Wenn keine zwingenden betrieblichen Gründe dagegensprechen, müssen Arbeitgeber ihren Beschäftigten Homeoffice anbieten.“
So hat Corona einen Stein ins Rollen gebracht – und wir müssen uns die Frage stellen wie wir in Zukunft arbeiten wollen und sollen. Dafür bedarf es innovativer, veränderter Arbeitsplatzmodelle. Im Büro und im Homeoffice! In dieser Ausgabe widmen wir uns also verstärkt dieser Entwicklung: Mit Kommentaren, Interviews, Umfragen und Praxisbeispielen wollen wir Anregungen und Ausblicke für diese veränderte (Büro-)Normalität geben. Dass diese neue Normalität neben digitalen Workplace-Konzepten auch Auswirkungen auf die Gebäudetechnologien und deren Planungsprozesse hat, ist offenkundig. Denn die Smart Buildings von Morgen wissen stets über die eigene Nutzung und Performance Bescheid. Egal ob Zutrittskontrollen, Flächenauslastung oder Energieverbrauch: Dem Facility Management kommt zur Ressourcen-Reduktion während des Betriebes eine Schlüsselrolle zu! Besonders es gilt, diese Prozesse mit digitalen Instrumenten
zu optimieren. Doch, um diese Betreiberpflichten (und auch Nachhaltigkeitsziele) ohne Strukturbrüche zu erfüllen, bedarf es software-technischer Lösungen ohne Medienbrüche. BIM könnte übrigens dabei helfen.
Und wo wir schon dabei sind, ist jetzt wohl auch eine gute Zeit, um bestehende Services zu optimieren. So könnten die Service-Level in das Service-Konzept aufgenommen werden, die auch nach der Krise funktionieren! So setzt die Pandemie also für Immobilien und ihren Betrieb neue Maßstäbe und bietet Chancen zur positiven Veränderung. Umso wichtiger ist es für uns, diese Entwicklungen aktiv zu begleiten und natürlich auch zu gestalten. Denn viele dieser Errungenschaften werden sicher nicht in der Post-Corona-Zeit verschwinden… es bleibt eben anders!
Ihre Kerstin Galenza