Immobilienmarkt stabilisiert sich in der Krise
Die 1. Befragung der Immobilienunternehmen im Jahr 2021 im Rahmen des ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) hat die folgenden zentralen Ergebnisse: Das Immobilienklima trübt sich zum zweiten Mal in der Corona-Krise ein und sinkt um 4,6 Punkte auf 32,8. Insgesamt sind die Lageeinschätzungen und auch die Erwartungen in den Chefetagen der deutschen Immobilienfirmen damit jedoch immer noch deutlich besser als nach dem ersten Lockdown im Juni 2020. Die große Unsicherheit scheint einer kalkulierbaren Risikowahrnehmung zu weichen, in der die meisten Unternehmen aktiver ihre Geschäfte vorantreiben.
Viele Immobilienunternehmen haben den Krisenmodus beendet. Nur ein kleiner Teil der Unternehmen ist von der Krise unmittelbar und hart getroffen.
Im Bürosektor ist das Immobilienklima geringfügig um 2,8 auf 33,1 gesunken. Die Büroimmobilienunternehmen sind im Vergleich zum Vorquartal mit ihrer aktuellen Lage zufriedener, jedoch pessimistischer bei den Geschäftserwartungen.
Insgesamt kommen die Unternehmen im Bürosegment deutlich besser durch die Krise als zunächst befürchtet wurde. Der erwartete Preisverfall blieb bislang aus und auch die Mieten legten vielerorts weiter zu.
Im Handelsimmobiliensektor hat der Index einen deutlichen Sprung nach unten gemacht und ist um 24,9 auf 14,7 gefallen. Speziell in diesem Segment sind die Unternehmen sehr unterschiedlich von der Krise betroffen. So gib es einige Unternehmen, die sehr unter der Covid-19-Pandemie leiden (z.B. durch Mietausfälle) und entsprechend ihre Lage als schlecht einstufen. Die negativen Erwartungen für die nächsten 12 Monate mit einem Wert von -8,8 sprechen zudem eine eindeutige Sprache.
Im Wohnsegment ist das Immobilienklima nach dem sehr starken Anstieg im Vorquartal um 8,0 Punkte auf 21,5 gefallen. Dabei gaben sowohl der Lage - als auch der Erwartungswert nach. Die Erwartungen sind damit mit - 3,4 wieder ins Negative gerutscht.
Bei den Projektentwicklern erreicht die Geschäftslage mit 71,6 bereits wieder fast das Vorkrisenniveau. Eine Mehrheit der Unternehmen geht zudem davon aus, dass sich die Lage in den nächsten zwölf Monaten weiter verbessert (Erwartungen +35,1). Entsprechend verbesserte sich auch das Geschäftsklima auf 52,7.