Leadec: Mixed Reality im Industrieservice

In Kooperation mit der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart entwickelte Leadec einen Prototyp für eine App zum Thema „Mixed Reality“. Mittels Überlappung von virtuellen Komponenten in einer realen Umgebung, demonstriert die Applikation eine Unterstützung von technischen Aufgaben an einem physischen Objekt. Unter dem Titel „Maintenance Assistance Application (MA²)“ veranschaulicht das Innovationsprojekt neuartige Arbeitsweisen eines Technikers mittels eines Smart Wearable (i.S.v. Computer, die am Körper getragen werden). Ziel ist es, die Nutzerinteraktion mittels neuartiger digitaler Lösungen mit 3D-Technologie zu untersuchen und praktische Anwendungen im Bereich der Mixed Reality für die Instandhaltung abzuleiten und „greifbarer“ zu machen. Dieses Verfahren kann unter anderem zu Schulungszwecken eingesetzt werden.

Spannend war die Kooperation für das Unternehmen und die Hochschule gleichermaßen. Nach einem Pitch und der Vorstellung des Unternehmens an der HdM startete die Zusammenarbeit. Medienaffine Studierende haben die Applikation auf Basis eines Mixed Reality Headsets mitentwickelt. Agiles Projektmanagement verkürzte die Gesamtprojektdauer bis der Prototyp vorlag auf lediglich zweieinhalb Monate. Die Studierenden unterstützten zum Beispiel im Bereich User Interface, Modellierung und Scripting. Prof. Dr.-Ing. Krešimir Vidačković, Professor für Multimedia-Engineering und -Design an der HdM: „Für meine Studierenden war der Praxiseinsatz auf Basis konkreter Anforderungen aus dem Unternehmen eine spannende Lernerfahrung.“ Der entwickelte Prototyp soll zunächst ein Szenario der Arbeitswelt in einer gemischten physischen und virtuellen Realität (wie beispielsweise auch im Rahmen einer Roboterschulung) greifbar machen.

Das Anwendungsgebiet von Datenbrillen und anderen Wearables gewinnt besonders im Bereich der Instandhaltung zunehmend an Bedeutung. Eine 3D-Datenbrille als Assistent zur Verrichtung bestimmter Arbeiten in der Instandhaltung ist technisch nicht nur denkbar, sondern heutzutage bereits möglich. Die Überlappung von virtuellen Komponenten und realer Umgebung ermöglicht vielfältige Anwendungen in der Fertigungsumgebung. Der Einsatz solcher Technologien soll die Arbeit fehlerfreier, effizienter, interaktiver und einfacher gestalten. Für eine ideale Mensch-Maschine-Interaktion spielen jedoch unterschiedliche Faktoren der realen Umgebung, die visuelle Wahrnehmung des Nutzers, eine intuitive Nutzerinteraktion sowie eine zukünftige Weiterentwicklung der Geräte eine wesentliche Rolle. Das Thema bleibt für Industriedienstleister spannend!   

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