GTÜ: Qualitätssiegel für Wohnungsbau
Die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, GTÜ, hat im Rahmen der Baubegleitenden Qualitätsüberwachung (BQÜ) ein neues Qualitätssiegel speziell für Wohnimmobilien entwickelt. Im Bereich der Wohnungswirtschaft müssen Planer, Ausführende und Bauherren jährlich Milliardensummen aufwenden, um Baumängel zu beseitigen. „Mit dem GTÜ-Bausiegel für den Wohnungsbau können solche Ausgaben im Vorfeld vermieden werden, da öffentlich bestellte und vereidigte sowie qualifizierte Sachverständige durch ein standardisiertes Verfahren Qualität und Sicherheit des Gebäudes gewährleisten“, erklärt Rainer de Biasi, Geschäftsführer der GTÜ.
Das fünfstufige Verfahren bietet Full Service-Dienstleistungen von den ersten Planungen bis zum Einzug an. In Phase eins sichten die GTÜ-Bauexperten die Antragsunterlagen zur Baugenehmigung sowie Baubeschreibung und Leistungsverzeichnisse, geben Empfehlungen für Detailplanungen und terminieren die Baustellenbegehungen. Vor dem Verfüllen der Baugrube erfolgt die Überprüfung von Abdichtungen und Dämmungen auf Wänden, die Kontrolle von Bodenplatten, Durchdringungen, Drainage und Hausanschlüssen sowie die Empfehlung weiterer Schutzmaßnahmen für Dämmung und Abdichtung. In Phase drei überprüfen die GTÜ-Bauexperten die ausgeführten Rohbauarbeiten, dokumentieren Ausführungsqualität und ggf. Mängel und geben Tipps für die anschließenden Installationsarbeiten. Der Ausbau wird durch das Überprüfen von Schall- und Wärmedämmung sowie eine Stichprobenkontrolle von Ausführung und eingesetzten Materialien begleitet. Die Dokumentation in Form von Protokoll und Lichtbildern wird dem Bauherrn übergeben. Im letzten Schritt erfolgen Endkontrolle, Abnahmebegleitung sowie die Übergabe der Bausiegelurkunde.
Das GTÜ-Bausiegel für Wohngebäude will alle Bereiche der Bauwirtschaft abdecken. Neben Neu- und Umbauten kann die Prüfung und Begutachtung im Rahmen von An- und Verkaufsprozessen vor einem Reinfall mit so genannten „Schrottimmobilien“ schützen.
„Neue Gesetze – insbesondere zur energetischen Sanierung – und rationelle Bauverfahren werden die Komplexität von Bauausführungen zukünftig steigern“, so de Biasi. „Somit wächst das Risiko für Fehler. Zudem werden häufiger Baumaßnahmen bei Bestandsgebäuden anfallen. Denn die demografische Entwicklung wird eine stärkere barrierefreie Modernisierung von Bestandsimmobilien erfordern. Auch die im Vergleich zum Bedarf niedrigen Neubauzahlen werden die Zahl der Baumaßnahmen bei bestehenden Gebäuden steigern.“