Bosch Thermotechnik mit Rekordumsatz
Der Bosch-Geschäftsbereich Thermotechnik hat das vergangene Jahr mit einem Rekordumsatz abgeschlossen und erwartet für 2011 weiteres Wachstum. „Die konjunkturelle Erholung fällt bei uns auf fruchtbaren Boden, weil wir in den vergangenen Jahren konsequent an unserer internationalen Expansion und neuen Produktlösungen gearbeitet haben“, betonte Uwe Glock, Vorsitzender des Bereichsvorstands anlässlich der diesjährigen ISH in Frankfurt. Mit einem Umsatz von 3,1 Mrd. € hat Bosch Thermotechnik 2010 ein Wachstum von 8% gegenüber 2009 erreicht und damit auch das Umsatzvolumen des Vorkrisenjahres 2007 (2,8 Mrd. €) übertroffen. Die Zahl der Mitarbeiter ist leicht auf rund 13.450 gestiegen.
Den Wachstumskurs will das Unternehmen mit dem Ausbau der internationalen Präsenz und einer Reihe von neuen Produktentwicklungen für seine Marken, vor allem Buderus und Junkers, fortsetzen. In diesem Jahr wird Bosch Thermotechnik als erster internationaler Hersteller in den brasilianischen und indischen Markt für Solarthermie-Systeme eintreten und von 2012 an vor Ort produzieren. „Der Ausbau unserer lokalen Präsenzen verringert die Transportkosten. Das bietet nicht nur mehr Kundennähe und finanzielle Vorteile, auch für Umweltschutz und CO2-Einsparungen ist das ein Gewinn“, sagte Glock. Die Produktprogramme werden künftig noch mehr an die lokalen Bedürfnisse angepasst und deshalb zunehmend vor Ort gefertigt. Bosch Thermotechnik wird von 2011 an Gas-Kombiheizgeräte und Durchlauferhitzer für den chinesischen Markt und die Region Asien/Pazifik in Shanghai entwickeln und produzieren.
Bereits im vergangenen Jahr ist das Auslandsgeschäft mit 10 % kräftig gewachsen und macht nun 67 % des Umsatzes aus. Insbesondere die Nachfrage in Asien, Lateinamerika und Osteuropa – hier vor allem in Russland und der Türkei – belebte das Geschäft. Die Geschäftsentwicklung in Nordamerika blieb hingegen hinter den Erwartungen zurück. In Westeuropa trug der weiter ausgebaute Marktanteil in Großbritannien maßgeblich zur positiven Entwicklung bei. In Deutschland war das Geschäft nach einem schwachen ersten Quartal durch kräftige Nachholeffekte gekennzeichnet und lag insgesamt leicht über dem Vorjahresniveau.
Das Geschäft mit Großanlagen wird Bosch Thermotechnik zukünftig internationaler aufstellen. Als erster Schritt wird im zweiten Quartal 2011 die bisherige Köhler & Ziegler Anlagentechnik GmbH in „Bosch KWK Systeme GmbH“ umfirmieren. Die Loos-Gesellschaften werden künftig „Bosch Industriekessel GmbH“ und „Bosch Industriekessel Austria GmbH“ heißen. Vom 1. Januar 2012 an werden die Großkessel und die Blockheizkraftwerke dann außerhalb Europas unter der Marke Bosch, in Deutschland und Europa unter der Marke Buderus vertrieben. Bosch Thermotechnik schafft damit die Grundlage, in diesem attraktiven Geschäftsfeld mit einem umfassenden Produktportfolio aus eigener Fertigung weiter zu wachsen und neue Märkte zu erschließen.
Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr 115 Mio. € für Forschung und Entwicklung eingesetzt – das sind rund 22 % mehr als im Vorjahr. „Wir investieren damit in unsere Innovationskraft und treiben gezielt Neuentwicklungen voran“, erläuterte Glock. Forschung und Entwicklung werden im laufenden Jahr noch einmal intensiviert. Im Fokus stehen beispielsweise Systemlösungen wie reversible Wärmepumpen und Kraft-Wärme-Kopplung. In Lollar richtet Bosch Thermotechnik deshalb ein neues Kompetenzzentrum für Elektro-Wärmepumpen ein. Außerdem steigen die Kapazitäten in der Vorentwicklung innovativer strombasierter Systeme. Hybridlösungen bilden einen weiteren Entwicklungsschwerpunkt. Bosch Thermotechnik präsentiert auf der ISH ein Hybridgerät, das die Stärken von Gas-Brennwertgerät und Luft-Wärmepumpe kombiniert. Seine neuartige Regelung kombiniert die beiden Wärmeerzeuger optimal und ermöglicht deutliche Energieeinsparungen.
Das Unternehmen arbeitet auch daran, die mobile Kommunikation in Thermotechnik-Systeme einzubinden. Die auf der ISH gezeigten Apps ermöglichen erstmals, direkt über das Internet in die Regelung der Heizungsanlage einzugreifen und sie beispielsweise von unterwegs zu steuern und zu überwachen. Diese Entwicklungen fließen auch in das Zukunftsprojekt Energie-Plus-Haus ein. Intelligente Vernetzung und dezentrale Systeme für Heizung, Lüftung, Klimatechnik und Stromerzeugung sind grundlegende Technologien für den künftigen Gebäudestandard, der mehr Energie bereitstellen als verbrauchen wird. „Standards setzen für die Zukunft, das ist auch im 125. Jahr des Bestehens von Bosch der Motor unseres Handelns und lässt uns optimistisch in die Zukunft sehen“, sagte Uwe Glock.