Zwischen Status Quo und der Zukunft der Bürogestaltung
Digitalisierung, Homeoffice und Co. haben die Arbeitsweisen in der Privatwirtschaft in den letzten Jahren verändert. Doch wie sieht es im Öffentlichen Dienst aus? Das im Rahmen des Verbundforschungsprojekts 'OFFICE 21' entstandene Whitepaper gibt fundierte empirische Einblicke und liefert Handlungsempfehlungen auf Basis eines Vergleichs von Privatwirtschaft und Öffentlichem Dienst
Die Pandemie hat in vielen Bereichen die Digitalisierung der Arbeit beschleunigt und damit mobiles Arbeiten ermöglicht. Ist dieser Wandel auch im Öffentlichen Dienst zu beobachten? Das Whitepaper »Arbeitswelten im Öffentlichen Dienst – Status Quo und Handlungsempfehlungen für eine zukunftsweisende Bürogestaltung« gibt fundierte empirische Einblicke und vergleicht die Arbeitsweisen des Öffentlichen Dienstes mit denen der Privatwirtschaft, um daraus Handlungsempfehlungen für die räumliche und organisatorische Gestaltung von Arbeits- und Bürokonzepten abzuleiten. Insgesamt zeigt die Publikation, die im Rahmen des Verbundforschungsprojekts OFFICE 21® am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO entstanden ist, dass der Öffentliche Dienst in einigen Bereichen Nachholbedarf hat, um den aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes und den Wünschen der Mitarbeitenden gerecht zu werden.
Mehr Flexibilität
Im Öffentlichen Dienst wächst der Wunsch nach mehr Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes. »Um im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können, muss der Öffentliche Dienst flexiblere Arbeitsmodelle und Arbeitsbedingungen anbieten, ohne Produktivitätseinbußen in Kauf zu nehmen«, erklärt Co-Autorin Alina Käfer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer IAO. Hybride Arbeitsmodelle müssen effizient gestaltet und Büro- und Arbeitsumgebungen entsprechend angepasst werden. »Das erfordert durchdachte Konzepte, denn unsere Studie hat gezeigt, dass Beschäftigte im Öffentlichen Sektor mobiles Arbeiten von zu Hause aus schlechter bewerten als ihre Kolleginnen und Kollegen in der Privatwirtschaft«, so Käfer weiter.
Raumgestaltung: Schlüssel zu mehr Produktivität und Zufriedenheit
Die vorherrschenden Bürostrukturen im Öffentlichen Dienst, bestehend aus Einzelbüros und Büros für zwei bis fünf Personen, beeinträchtigen die Eignung der Büros für unterschiedliche Tätigkeiten. Während konzentrierte Einzelarbeit und Telefonate in Mehrpersonenbüros schwierig sind, fehlt in Einzelbüros oft die spontane Kommunikation. Gemischte Büroformen wie das Multispace sind besser geeignet. Das heißt: Eine Umgestaltung der Büro- und Arbeitsflächen ist notwendig, um die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden zu fördern – ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, technische Ausstattung und eine Kultur, die mobiles Arbeiten unterstützt, spielen dabei eine zentrale Rolle.
Mehr unter www.iao.fraunhofer.de