Dritte Auflage der PwC-Studie

Homeoffice-Studie: Wirtschaftlichkeit und Flächenreduzierung

In den letzten Jahren hat das Thema Homeoffice in der Arbeitswelt zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die fortschreitende Digitalisierung und die Verfügbarkeit von leistungsfähigen Kommunikationstechnologien haben es möglich gemacht, dass viele Berufstätige ihre Arbeit – theoretisch sogar ausschließlich – von zu Hause aus erledigen können. Insbesondere während der COVID-19-Pandemie wurde das Arbeiten im Homeoffice erst zur Notwendigkeit und dann zum “New Normal”.  

Im Rahmen der dritten Auflage der PwC-Studie wurden 125 Arbeitgebende und 600 Arbeitnehmer:innen von deutschen Unternehmen zu ihren Erfahrungen mit dem Arbeiten aus dem Homeoffice und zu möglichen Änderungen beim Flächenbedarf durch neue Arbeitsplatzkonzepte befragt. Die Studie erlaubt gleichzeitig aber auch einen Vergleich der Ergebnisse aus den ersten beiden Jahren nach Ausbruch von Covid-19 mit der aktuellen Wahrnehmung nach dem Ende der Pandemie.  

David Rouven Möcker, Partner Real Estate bei PwC Deutschland, kommentiert: „Drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie bestätigen die Umfrageergebnisse den Wunsch der Arbeitnehmer:innen nach Flexibilität und der verstärkten Arbeit aus dem Homeoffice. Das Homeoffice hat als Arbeitsort für alle Generationen und über Branchen hinweg an Bedeutung gewonnen.” Rita Marie Roland, Partnerin Real Estate bei PwC Deutschland, ergänzt: „Eine vollständige Rückkehr ins Büro wird es zukünftig nicht mehr geben. Vielmehr müssen sich Arbeitgebende überlegen, wie sie das ‚Büro der Zukunft‘ gestalten und organisieren wollen, um den Arbeitnehmer:innen die für ihre Arbeit richtige Arbeitsumgebung anbieten zu können.”

Folgende Kernaussagen geben einen Überblick über die Ergebnisse der PwC-Studie:

  • Neue Normalität: Homeoffice ist zu einem festen Bestandteil eines flexiblen Arbeitsmodells geworden – Arbeitnehmer:innen verbringen durchschnittlich etwas mehr als die Hälfte der Arbeitswoche an ihrem Heimarbeitsplatz. Rund 62 Prozent der Arbeitnehmer:innen möchten mindestens einen Tag pro Woche im Homeoffice verbringen.
  • Produktivität: Die positive Wahrnehmung bezüglich der Produktivität am Heimarbeitsplatz ist seit der ersten Umfrage im Jahr 2020 konstant hoch. 94 Prozent der Arbeitgebenden geben an, dass die Produktivität der Mitarbeiter:innen im Homeoffice mindestens genauso hoch oder sogar höher ist als im Büro, drei von vier Arbeitnehmer:innen sehen das genauso. Rita Marie Roland: „Die Herausforderungen des Informationsaustausches und der Zusammenarbeit im Homeoffice haben sich konstant verbessert. Sie bleiben, zusammen mit der Ablenkung in der häuslichen Umgebung und der Ausstattung des Homeoffice-Arbeitsplatzes, aber weiterhin die größten Herausforderungen.“
  • Mitarbeiter:innenzufriedenheit: Die Möglichkeit der Arbeit im Homeoffice leistet einen erheblichen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben und trägt maßgeblich zur Zufriedenheit bei. 71 Prozent der Befragten geben an, eine erhöhte Lebensqualität und 72 Prozent eine bessere Work-Life-Balance durch die flexible Nutzung von Homeoffice zu haben. David Rouven Möcker: „Die Möglichkeit, einen Großteil der Arbeitszeit flexibel aus dem Homeoffice zu bestreiten, ist ein wesentlicher Entscheidungspunkt für Arbeitnehmer:innen bei der Wahl des Arbeitgebenden, insbesondere für junge Menschen. Darüber hinaus erwarten die Arbeitnehmer:innen sogar gewisse Kompensationen, wenn sie ins Büro zurückkehren, wie zum Beispiel Zuschüsse zu den Fahrtkosten oder die Bereitstellung von Getränken und Speisen. Mit modernen Arbeitsplatzkonzepten, flexiblen Arbeitsmodellen sowie einem entsprechenden Service-Angebot können die Unternehmen hier also punkten.“
  • Umsetzung neuer Arbeitskonzepte (Organisation): Die Büroorganisation ist ein wichtiges Element für eine ganzheitliche und erfolgreiche Umsetzung von neuen Flächenkonzepten und der optimalen Auslastung der Flächen.
  • Büroauslastung: Die befragten Arbeitgebenden geben im Durchschnitt eine Büroauslastung von 45% - mehr als die Hälfte der Büroflächen ist demnach ungenutzt. Zu Spitzenzeiten steigt die Auslastung auf 63% an.
  • Veränderung der Büroflächen: Die Mehrheit der Unternehmen plant, ihre Büroflächen an die neuen Anforderungen anzupassen oder hat bereits Maßnahmen ergriffen. Arbeitgebende gehen mittlerweile überwiegend von einem gleichbleibenden Flächenbedarf aus. David Rouven Möcker: „Während in unseren Vorstudien noch die Frage nach Flächenreduktionen stark im Vordergrund stand, wird heute bei den meisten Marktteilnehmern deutlich, dass es vorwiegend um Änderung der Ausstattung und Grundrissgestaltung bei gleichbleibender Fläche geht. Die Qualität der Flächen in Bezug auf Nachhaltigkeit und ‚Wellbeing‘ der Mitarbeiter spielt vor den verstärkten Diskussionen um das Thema ESG eine sehr große Rolle.“
  • Wirtschaftlichkeit: Der wichtigste Einflussfaktor auf die Wirtschaftlichkeit eines Flächenabbaus sind die Umbaukosten der verbleibenden Büroflächen – dies gilt sowohl für Mietflächen als auch für Eigentum. Rita Marie Roland: „Sollen Flächenreduktion und Umbau langfristig zu Kosteneinsparungen führen, sollten nach unseren Beispielrechnungen die Umbaukosten 650 Euro/m² bei Mietobjekten nicht überschreiten.“ 
David Rouven Möcker abschließend: „Die Zukunft der Arbeit ist kein Sprint, sondern eine Evolution. Arbeitswelten sollten daher immer ganzheitlich betrachtet werden, um eine erfolgreiche und nachhaltige Etablierung im Unternehmen sicherzustellen. Dabei ist es wichtig, nicht nur allein die Arbeitsfläche zu betrachten, sondern alle Dimensionen – Fläche, Mensch und Technologie – und diese interdisziplinär in den Transformationsprozess miteinzubeziehen.“  

Die PwC-Studie „Home sweet Homeoffice“ erhalten Sie unter:
https://www.pwc.de/de/real-estate/pwcs-real-estate-institute/home-bleibt-office.html

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