FM wird für Immobilieninvestoren strategisch wichtiger
Die zehn führenden Facility Management Provider sind in 2022 um 8,6 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Corona-Jahr 2020, als die Unternehmen ihre Umsätze um 0,3 % steigerten. Die zehn führenden Provider erwirtschaften rund 20 % des von Lünendonk auf 12,5 Milliarden Franken geschätzten Marktvolumens für Facility Services in der Schweiz.
Das sind erste Ergebnisse der neuen Lünendonk-Liste der führenden Facility Management Provider in der Schweiz. Im September erscheint die umfassende und detaillierte Marktstudie, die Angaben zur Marktstruktur und zu aktuellen Themen und Trends enthält.
Das Ranking im Detail
Marktführer ISS erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 772,7 Millionen Franken und hatte 12.000 Mitarbeitende. In den Kennzahlen sind die Umsätze und Mitarbeitenden der übernommenen Livit FM enthalten, die ISS von der Swiss Life erworben hat. Auf Rang zwei folgt Bouygues Energies & Services, die unter anderem dank der Übernahme der Equans – ehemals Engie – auf nun 479 Millionen Franken kommen.
Nicht mehr darin enthalten ist die an AMAG veräusserte Helion. Insgesamt steht bei Bouygues Energies & Services ein Plus von 26,1 Prozent oder 99 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr (380 Mio. CHF) in den Büchern. Bouygues reduziert damit den Abstand zu Marktführer ISS deutlich von 377 auf 293 Millionen Franken. Die Top 3 werden von der CBRE Global Workplace Solutions mit einem Umsatz von 325,6 Millionen Franken komplettiert (+4,5 %).
Auf Rang vier folgt Vebego mit einem Umsatz von nun 281 Millionen Franken (+7,7 %). Das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden ist seit der Übernahme der Hectas in Deutschland und Österreich nun wie ISS und CBRE mit Facility Services in allen drei DACH-Ländern aktiv.
Die Top 5 werden von Apleona komplettiert mit nun 170,5 Millionen Franken Umsatz, der von 1.574 Mitarbeitenden erwirtschaftet wurde. Apleona und Honegger (Rang sieben, 163 Mio. CHF) verbessern sich jeweils um einen Rang da Engie/Equans aufgrund der Übernahme durch Bouygues nicht mehr im Ranking separat gelistet ist. Honegger hat die Facility-Management-Sparte von Onet übernommen, die in den Zahlen enthalten ist.
Neu in der Liste ist Dosim mit Hauptsitz in Plan-les-Ouates mit 154 Millionen Franken Jahresumsatz. Das Unternehmen ist im Schwerpunkt in der Romandie tätig, weitet seine Aktivitäten in der Deutschschweiz aber aus. Auf den Rängen acht, neun und zehn folgen gammaRenax mit einem Jahresumsatz von 82 Millionen Franken. Stampfli folgt mit geschätzten 70 Millionen Franken Umsatz. Komplettiert wird das Ranking von der Schweizer Landesgesellschaft der französischen Sodexo mit Hauptsitz in Glattbrugg. Sodexo kommt auf 59 Millionen Franken Jahresumsatz.
Nachhaltiger Immobilienbetrieb stärkt Facility Management
Wichtige Impulse für die Marktentwicklung sehen die Facility Management Provider in dem gestiegenen Stellenwert von Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft. Dieser ist getrieben sowohl von den höheren Energiepreisen im Zuge des Ukraine-Krieges als auch der EU-Regulatorik, die aufgrund des Zugangs zum EU-Kapitalmarkt auch für Schweizer Unternehmen immer wichtiger wird. In diesem Zuge gewinnt das Facility Management an strategischer Bedeutung für Immobilieninvestoren und Betreiber, die sowohl beim Nachhaltigkeits-Reporting als auch bei der Identifikation und Umsetzung von Massnahmen mit den Service-Unternehmen intensiv zusammenarbeiten.
Studienautor Thomas Ball, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder, sagt: „Der Schweizer Facility-Management-Markt wies bereits in den letzten Jahren einen hohen Reifegrad auf – auch im Vergleich zu Österreich und Deutschland. Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe zur Dekarbonisierung stärkt die Branche weiter, da nun auch Asset Manager stärker auf die Zusammenarbeit mit dem Facility Management angewiesen sind.“