Kommunales Energiemanagement
Neun Ortschaften am Rande der Schwäbischen Alb werden künftig ihre Energiekosten reduzieren – und zwar gemeinsam. In den 30 größten kommunalen Liegenschaften dieser Gemeinden soll der Verbrauch an Wärme, Strom und Wasser mindestens um 10 % gesenkt werden. Das kommunale Energiemanagement in den Rathäusern, Schulen und Kindergärten erfolgt ohne größere Investitionen in die Technik. Der Startschuss für das Verbundprojekt fiel im Januar, im Februar wurden die Hausmeister geschult. Eine Einsparung im fünfstelligen Euro-Bereich pro Jahr ist angepeilt. Die Landesenergieagentur KEA begleitet das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt in den nächsten zwei Jahren. Die kleinen Gemeinden erhalten durch den Zusammenschluss höhere Kosteneinsparungen. Dass sich nichtinvestives Energiesparen lohnt, hat die Stadt Rastatt eindruckvoll gezeigt: Sie sparte alleine in ihren Schulen in den letzten acht Jahren 765.000 € ein.
Im Januar 2011 starteten die südlich von Göppingen gelegenen Gemeinden Aichelberg, Bad Boll, Dürnau, Eschenbach, Gammelshausen, Hattenhofen, Heiningen, Schlierbach und Zell u.A. das gemeinsame Energiesparprojekt. Beteiligt ist auch der Gemeindeverwaltungsverband Voralb sowie der Grundschul- und Kindergartenverband Dürnau-Gammelshausen. Auf einem Auftaktseminar in Gammelshausen im Februar wurden die kommunalen Hausmeister und die verantwortlichen Rathausangestellten weitergebildet.
Die Landesenergieagentur wird mit einem Ingenieurbüro künftig den Energieverbrauch in dem Gebäudepool kontrollieren. Im Zentrum des Projekts stehen die Optimierung der Heizungs- und Lüftungsanlagen, die Schulung der technischen Mitarbeiter sowie die Sensibilisierung der Nutzer. Im Herbst 2011 wird dazu auch die KEA-Ausstellung „Klimaschutz aktuell“ nach und nach in allen Gemeinden gezeigt.
Ab 2013 sollen die Gemeinden das kommunale Energiemanagement ohne die Hilfe der KEA in Eigenregie fortführen. Entscheiden sich die Kommunen darüber hinaus für Investitionen, etwa für Wärmeschutzmaßnahmen oder den Einbau energieeffizienter Heizungsanlagen, stehen die KEA und das Ingenieurbüro beratend zur Seite. Dazu gehören Tipps zur Technik und Finanzierung, Informationen zu Fördermöglichkeiten oder Hilfe bei der Antragstellung. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert.
Weitere Informationen unter www.kea-bw.de