IMS: Forschungsprojekt des Bundes
SPIDER (Security-System for Public Institutions in Disasterous Emergency scenaRios) ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt zur behördlichen Koordination von Rettungsmaßnahmen in Katastrophenfällen. Es ist Bestandteil des Programms der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit“. Im Fokus steht dabei die Entwicklung von einheitlichen Kommunikationskonzepten, wie die jeweiligen Systeme der beteiligten Rettungsorganisationen mit gebäudespezifischen Informationen der betroffenen Lokalität unterstützt werden können. Dazu zählen Örtlichkeiten wie Flughäfen, Messen, Veranstaltungshallen, Stadien oder Bahnhöfe. Ein Software-Hersteller aus Dinslaken leistet einen wesentlichen Teil zum erfolgreichen Gelingen des Projekts.
Die IMS Gesellschaft für Informations- und Managementsysteme aus Dinslaken wurde im Rahmen des Projekts als Verbund-Partner für das Thema Gebäudemanagement ausgewählt. Das Unternehmen unterstützt SPIDER mit sicherheitsrelevanten Daten von Gebäuden und darin enthaltenen technischen Einrichtungen. Darüber hinaus beteiligt sich IMS mit technischem Know-how an der Entwicklung einheitlicher Kommunikationsschnittstellen der Systeme von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz. Das Ziel ist die Erstellung eines gemeinsam genutzten Föderationssystems, das größtmöglichen Schutz und Rettung von Menschen in Notsituationen bietet. Neben der IMS sind weitere Unternehmen und Lehrstühle diverser Universitäten an der Forschungsarbeit beteiligt.
„Zeit ist ein wesentlicher Faktor für die Rettung von Menschen. Besonders bei schwer zu überblickenden Lagen in Ausnahmesituationen. Im Rahmen von SPIDER entwickeln wir eine zeitoptimierte Versorgung der Rettungsorganisationen mit relevanten Informationen, um die Einsätze zeitlich und organisatorisch zu verbessern“, so Michael Heinrichs, Geschäftsführer der IMS GmbH.
Als mögliches Szenario kann beispielsweise ein Großbrand im Rahmen einer Messeveranstaltung genannt werden. Die Einsatzkräfte vor Ort müssen mit vielen Verletzten rechnen, Menschenmassen verlassen die Gefahrenstelle mehr oder weniger koordiniert. Was aber geschieht, wenn einige Fluchtwege oder Notausgänge durch den Brand nicht zur Verfügung stehen? Wie wird die Kommunikation der Rettungskräfte vor Ort sichergestellt und welche Krankenhäuser in der umliegenden Umgebung verfügen über ausreichend Kapazität? Mit der Antwort auf diese und noch viele weitere Fragen beschäftigen sich die am Projekt beteiligten Unternehmen und Universitäten bis zum Februar 2012. „Unsere Systemlösung ist in seinen Grundzügen bereits bestens für die Anforderungen von SPIDER geeignet. Daher freuen wir uns in diesem Projekt mitwirken zu dürfen und sind gespannt auf die Ergebnisse der weiteren Forschungsarbeit. Dynamische und softwareunterstützte Herangehensweisen an Katastrophensituationen sind die Zukunft. Jetzt liegt es an allen Projektbeteiligten, ein effizientes System auf die Beine zu stellen“, fährt Heinrichs fort.
Die Aufgabe der IMS wird die Abbildung des dazu notwendigen Informationsbedarfs in Bezug auf gebäudespezifische Daten wie Haustechnik, Infrastruktur, Sensorik, sicherheitstechnische Einrichtungen oder Grundrisspläne sein. Diese Daten werden die Rettungskräfte bei der Brandbekämpfung und Verletztenbergung unterstützen. Für die sichere Räumung der Gefahrenstelle liegt der Fokus auf einem dynamischen Fluchtwegeleitsystem, das unter Berücksichtigung der aktuellen Notfallsituation eine entsprechende Anpassung der Fluchtwege vornimmt.
„Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen müssen in die Lage versetzt werden, untereinander und mit den Systemen der betroffenen Örtlichkeit kommunizieren zu können. Die Kunst dabei ist nicht das bloße Bereitstellen von Informationen, sondern die Verteilung der richtigen Informationen an den richtigen Adressaten zum richtigen Zeitpunkt“, hält der Geschäftsführer abschließend fest.
SPIDER ist ein Teilprojekt der Forschungsreihe für die zivile Sicherheitsforschung des Bundes in Zusammenarbeit mit dem VDI-Technologiezentrum als Projektträger.