Fraunhofer-Institut: Energieeffizientes Labor- und Bürogebäude für Pfizer

Ein energetisches Gesamtkonzept des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE kombiniert Geothermie, energieeffizientes Bauen und moderne Gebäudetechnik. Das Konzept ist Teil der vielfältigen Maßnahmen der Pfizer Manufacturing Deutschland GmbH, um ihr Werk am Standort Freiburg weitgehend mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Das Werk wurde mehrfach für sein Engagement ausgezeichnet, zuletzt mit dem Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg.
 
„Energieeffiziente Gebäude sind die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Einsatz erneuerbarer Energien“, sagt Jens Pfafferott, Projektleiter am Fraunhofer ISE. Die Energiebilanz zeigt, was Effizienz praktisch bedeutet: Die Dämmung der Fassade, außenliegender Sonnenschutz und viele weitere Maßnahmen sparen jedes Jahr 4,5 Mio. KW Energiebezug, das entspricht dem Jahresverbrauch von 1000 4-Personen-Haushalten. Und das Klima wird um rund 2200 t Kohlendioxid jährlich entlastet.
 
Eine Geothermiezentrale versorgt das Gebäude mit 132 MW Wärme und 110 MW Kälte pro Jahr. Sie nutzt dafür 19 Erdsonden mit einer Tiefe von jeweils 130 m. Besonders innovativ an der Geothermiezentrale sind ihre vier unterschiedlichen Betriebszustände: Sie kann frei kühlen, wenn die Bodentemperatur im Frühjahr noch niedrig ist. Sie kühlt oder heizt über Wärmepumpen aktiv im Sommer oder Winter und sie kann Wärme »verschieben«, wenn in einem Gebäudeteil Kühlung gebraucht wird, in einem anderen Heizenergie.
 
„Ökonomie und Ökologie stehen nicht im Widerspruch. Im Gegenteil: Sie ergänzen sich!“ das ist die gelebte Philosophie von Michael Becker, dem Site Engineering Manager des Freiburger Werks. Gelohnt hat es sich für Pfizer in jedem Fall: Neben guten wirtschaftlichen Ergebnissen brachte das Engagement für die Umwelt mehrere Preise, zuletzt den Umweltpreis 2010 des Landes Baden-Württemberg in der Kategorie Industrie.
 
Das Gebäude- und Energiekonzept wird im Rahmen eines Langzeitmonitorings evaluiert und hat Bestnoten beim thermischen Komfort und der Raumluftqualität erreicht. Der Primärenergieverbrauch für die Energiedienstleistungen Heizen, Kühlen, Lüften und Beleuchten liegt bei 267 KW pro m² und Jahr und damit um den Faktor 3 bis 4 niedriger als bei vergleichbaren Labor- und Bürogebäuden mit konventioneller Anlagentechnik.

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