Viele Unternehmen nutzen Energiemanagementsysteme zur Entscheidungsfindung
Die Bedeutung der Energieeffizienz ist so hoch wie noch nie, der Investitionsindex dagegen auf einem historischen Tief – das hat die Sommererhebung des Energieeffizienzindex EEI ergeben.
Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich aktuelle und geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zur Energieeffizienz. Der EEI wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Fraunhofer IPA und dem TÜV Rheinland sowie weiteren Partnern erstellt. Über 850 Teilnehmer haben sich im aktuellen Erhebungszeitraum zu den drei Teilindizes geäußert. Fokus dieser Erhebung waren Investitionen in die Steigerung von Energieeffizienz und Umgang mit Energiedaten.
„Vermutlich durch die Zinswende, die Rezession sowie weitere hohe Ausgaben ist die Bereitschaft der Unternehmen, in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren, so niedrig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnung, “ so der Leiter des EEP, Prof. Alexander Sauer.
Die Querschnittstechnologien für die Erhöhung von Energieeffizienz, z.B. Abwärmenutzung und technische Gebäudeausrüstung, und die Energieversorgung ist für die Unternehmen der beste Grund für Investitionen. Die Außenwirkung spielt bei Unternehmen dagegen kaum eine Rolle. Vielmehr folgen sie aus Prinzip einer Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Ziel, in Zukunft wirtschaftliche Vorteile zu erlangen.
Energiemanagementsysteme sind im Kommen
Etwa die Hälfte aller befragten Unternehmen planen oder haben bereits ein Energiemanagementsystem. Sie nutzen die Daten als Entscheidungsbasis für eine optimierte Einkaufsstrategie und einen verbesserten Prozessablauf. Etwa die Hälfte von Unternehmen, die einen Energiemanagementsysteme einsetzen, nutzen es zur Erstellung von Prognosen, wie beispielsweise zur Vorhersage der elektrischen Last.
„Der Vorteil von Energiemanagementsystemen ist der hohe Grad der Datenerkennung. Damit können z.B. Störungen in den Produktionsprozessen erkannt werden“, so Alexander Sauer. „Die Einführung des Energieeffizienzgesetzes bedeutet die Verpflichtung für Unternehmen mit mehr als 15GWh Energieverbrauch, ein Energiemanagement- oder Umweltmanagementsystem einzuführen.
Diese politische Maßnahme ist ein deutliches Signal für den digitalen Wandel in Unternehmen und verdeutlicht den klaren Kurs in Richtung Digitalisierung. Jedoch ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Politik stabile Randbedingungen für Investitionen in Energieeffizienz schafft.“