Standpunkt

IFM – Evolution oder Hype?

Integriertes Facility Management (IFM) ist mehr als ein Trend – es ist der nächste Entwicklungsschritt, damit das Facility Management in Unternehmen optimiert wird und einen echten Beitrag zur Wertschöpfung leistet.

Doch warum setzt sich IFM immer mehr durch? Einige Vorteile sind offensichtlich. Ein IFM-Modell bündelt ein breites Spektrum an Dienstleistungen aus einer Hand. Unternehmen haben nur einen zentralen Ansprechpartner, der alles koordiniert – über Standorte, Regionen oder Länder hinweg. Dabei können sie sich auf zentralisierte Prozesse und Standards verlassen. Dies reduziert die Komplexität und die Unternehmen können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. IFM trägt außerdem dazu bei, die Verfügbarkeit von Anlagen zu erhöhen und eine bessere Workplace-Experience zu schaffen.

IFM für die Fabrik

Doch IFM ist nicht gleich IFM. Viele Dienstleister kommen aus dem klassischen Facility Management mit einem Fokus auf das Gebäude. Ganz andere Anforderungen gibt es jedoch im Produktionsbereich. In den Fabriken geht es um Ressourcenoptimierung, Produktivitätssteigerung und Verringerung der durch Stillstandszeiten verursachten Verluste. Dazu benötigen Dienstleister ein tiefgreifendes technisches Verständnis, müssen jede Komponente der Anlagen und die Gegebenheiten vor Ort kennen sowie die besonderen Herausforderungen in der Produktion verstehen.

Hier kommt ein weiteres aktuelles Thema ins Spiel: Industrieunternehmen haben große Probleme, technische Fachkräfte zu gewinnen und qualifiziertes Personal langfristig zu binden. Das Outsourcing an einen spezialisierten Dienstleister ist ein Weg, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.

Strategie, Technik und Prozesse

Was braucht es, um das Facility Management wirklich auf die nächste Stufe zu heben? Die Implementierung eines IFM-Modells bedeutet eine stärkere strategische Ausrichtung der gewünschten Dienstleistungen und Ergebnisse. Maßgeschneiderte IFM-Konzepte steuern technische und administrative Prozesse gleichermaßen.

Die Basis dafür ist fundiertes technisches Know-how und die Betrachtung des gesamten Standorts, nicht nur einzelner Aufträge. Die Produktion wird als ganzheitlicher End-to-End-Prozess betrachtet, bei dem das Ausfallrisiko minimiert und die Gesamtlebensdauer der Anlagen gleichzeitig maximiert werden muss. Nur so entsteht ein optimales IFM-Paket, das sowohl technische und als auch infrastrukturelle FM-Dienstleistungen beinhaltet.

Der Weg zum IFM

Integriertes Facility Management ist ein Modell, das häufig nicht in einem Schritt zu erreichen ist. Die Spezifikationen und Anforderungen der Standorte sind in der Regel sehr unterschiedlich. Meist beginnen Unternehmen damit, Dienstleistungen in Paketen zu bündeln, bevor sie alle FM-Aktivitäten vollständig an einen Dienstleister vergeben. Oder IFM wird zunächst an einem Standort eingeführt und dann Schritt für Schritt erweitert – über mehrere Standorte, Regionen, in einem Land und schließlich sogar länderübergreifend. Durch den Umstieg auf ein IFM-Modell können Unternehmen Einsparungen von bis zu 25 % über die Vertragslaufzeit erzielen.

Nicht nur der IFM-Reifegrad ist unterschiedlich in den Unternehmen, auch zwischen den Branchen zeigen sich Unterschiede. Während die Vergabe von IFM-Leistungen etwa in der Konsumgüter- oder Pharmaindustrie schon länger verbreitet und sehr ausgereift ist, gewinnt IFM z. B. im Automobilbereich erst jetzt an Fahrt. Dem Integrierten Facility Management gehört die Zukunft – davon sind wir überzeugt.

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