Eine Management-Aufgabe der Superlative

Infrastrukturelles Facility Management am BBI Airport

Zum letzten Mal werden die Aussteller und Fachbesucher der CMS 2011 über die Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld zur wichtigsten europäischen Reinigungsfachmesse des Jahres nach Berlin einfliegen. Zur Jahresmitte 2012 wird der gesamte Flugverkehr der Hauptstadtregion über den neuen Airport Berlin Brandenburg International BBI abgewickelt.

Während die Bauarbeiten für das wichtigste Infrastrukturprojekt Ostdeutschlands zügig voranschreiten und die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme am 3. Juni 2012 auf Hochtouren laufen, wird bereits jetzt das infrastrukturelle Management am künftigen Hauptstadt-Airport geplant. Dieses stellt sich bei einer vorgesehenen Startkapazität von bis zu 27 Millionen Passagieren und einer zu unterhaltenden Fläche von 1470 ha als wahre Management-Aufgabe der Superlative dar.

 

Kundenzufriedenheit und Sauberkeit werden am BBI großgeschrieben. Die International Air Transport Association (IATA) veröffentlicht in ihrem Global Airport Monitor in regelmäßigen Abständen die Zufriedenheit von Passagieren mit den Flughäfen – auch in Punkto Sauberkeit. Es ist schon heute das erklärte Ziel, mit dem künftigen Hauptstadt-Flughafen BBI auf den vorderen Plätzen dabei zu sein.

 

259.000 m² Bodenflächen, 229.000 m² Glas- und Fassadenflächen und 138.000 m² Glasdachflächen sind allein in den öffentlich zugänglichen Bereichen des Terminals, der Piers, den betriebsspezifischen Gebäuden, den Parkhäusern sowie weiteren Gebäuden stets sauber zu halten. Neben Beton und Stahl ist Glas ein wesentliches Material, das beim Bau des BBI zum Einsatz kommt. Insgesamt 12.766 Glasscheiben wurden allein am 715 m langen Hauptpier angebracht. Die 3,20 mal 3,20 m großen Scheiben bringen je 900 kg auf die Waage und verleihen der Terminalfassade ihr markantes Aussehen.

 

So anspruchsvoll die Architektur des Flughafens ist, so vielfältig sind die zu reinigenden Flächen. Von den Glasfasergeweben der Terminalmembran, über als Seilbinderkonstruktion gebaute Glasfassaden, Glasbrüstungen, Schichtwerkstoffe bis hin zu hochwertigen Echtholzfunierflächen – jede Fläche hat eigene Anforderungen an Reinigung und Materialieneinsatz. Die komplexen Höhenzüge des 32 m hohen Fluggastterminals erfordern den Einsatz einer Vielzahl unterschiedlicher Zugangstechniken sowie eine kontinuierliche Abstimmung mit den Passagierprozessen. So werden im Bereich der Außen- und Innenreinigung Industrie- und Fassadenkletterer, Hubsteiger, Rollgerüste und Hubarbeitsbühnen bis 30 m zum Einsatz kommen.

 

Im Terminal werden derzeit auf 120.000 m² mehr als 300.000 Platten aus Jura-Kalkstein verlegt. Das entspricht der Jahresproduktion von sieben Steinbrüchen. Im Anschluss werden viele Bereiche wieder abgedeckt, so dass beim Einbau von Kabelschächten, Schildern oder Klimaanlagen der hochwertige Boden nicht beschädigt wird. Entsprechend sorgfältig ist dann auch bei der Reinigung zu verfahren. Um den empfindlichen Natursteinboden zu schonen, muss die Bereifung der Reinigungsmaschinen mit Schaumstoff ausgefüllt sein, statt regulär mit Luft. Darüber hinaus werden grundsätzlich weitestgehend umweltverträgliche und biologisch abbaubare Universalreiniger eingesetzt.

 

Spezielle Anforderungen eines Flughafens

Das Betreiben eines Flughafens folgt den Vorgaben aus dem Luftsicherheitsgesetz. Dort ist eine strikte Trennung zwischen Land- und Luftseite vorgeschrieben. Wie auch Passagiere und deren Gepäck müssen Mitarbeiter, Maschinen und Equipment einen geregelten Sicherheitscheck durchlaufen. Um ständiges Hin- und Herwechseln zu vermeiden, gibt es klare Regeln: Wer auf der Luftseite arbeitet, bleibt dort mit seinen Arbeitsmitteln. Mitarbeiter auf der Landseite wechseln nicht in den Luftsicherheitsbereich. Reinigungswagen müssen aus Kunststoff bestehen und auf der Luftseite den Sicherheitsansprüchen uneingeschränkt entsprechen. Fahrwege der Reinigungsmaschinen und Putzmittelwagen werden dem Reinigungsdienstleister vorgegeben und sind zwingend einzuhalten. Die Beachtung von Hygienevorschriften stellt einen wesentlichen Faktor bei der Zuordnung der Fahrwege dar.

 

Die Reinigungszyklen und die Logistik folgen den Anforderungen des Flughafenbetriebs. Sie werden in enger Abstimmung mit dem Bereich Aviation erarbeitet und richten sich primär an den Flugplänen der ankommenden oder abfliegenden Passagiere aus. So erfolgt die Grundreinigung von Warteräumen in passagierarmen Zeiten. Die WC-Reinigung wird vor und/oder im Anschluss von An- und Abflügen erfolgen, nicht währenddessen.

 

Rund um die Uhr werden die rund 350 Reinigungskräfte am künftigen Hauptstadt-Flughafen BBI im Einsatz sein. Auch wenn die Unterhaltsreinigung außerhalb der regulären Betriebszeit stattfinden wird, wird im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Großflächenreinigung, betriebsbegleitende Reinigungen wie die WC-Reinigung und punktuelle oder Ad hoc auftretende Verschmutzungen, aber auch die Entleerung der Abfallbehälter erfolgt innerhalb der regulären Betriebszeit.

 

Abfallreduzierung durch verursacherkonkrete Erfassung

Die Verringerung von Abfallmengen und die Trennung von unter-schiedlichen Abfallfraktionen sind Grundprämissen der Abfall- und Entsorgungslogistik am künftigen Hauptstadt-Flughafen BBI. Sie basieren auf den Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzen und folgen dem Motto „Vermeidung vor Verwertung vor Beseitigung“. Die laufende verursacherkonkrete Erfassung und Darstellung von Abfallmengen, Abfallarten und Entsorgungsverfahren und die weitestgehende verursachergerechte Kostenabrechnung soll Anreize zur Vermeidung von Abfällen schaffen. In der Praxis wird dies erreicht durch verschiedenfarbige Abfallsäcke, die mit einem Barcode bzw. RFID-Chip gekennzeichnet sind. Auf diesen sind dann Abfallart und Abfallerzeuger hinterlegt.

 

Weitere ökologisch relevante Aspekte zum nachhaltigen Schutz von Umwelt und Ressourcen, die am BBI zum Einsatz kommen, sind die getrennte Erfassung und Entsorgung von Abfällen und die Verwendung von Abfallsäcken aus Recyclingmaterialien. Durch die Bündelung und weitestgehende Verdichtung der Abfälle in Großcontainern sollen zudem die Verkehrsbelastung der Zu- und Abfahrtswege und die verkehrsbedingten CO2-Emissionen reduziert werden.

 

BBI als wichtigstes Infrastrukturprojekt Ostdeutschlands

Für die Zukunftsfähigkeit der Hauptstadtregion ist der Flughafen Berlin Brandenburg International BBI das wichtigste Infrastrukturprojekt. Seit 2006 wird der Flughafen Schönefeld um eine Fläche von 970 ha erweitert. Mit einer Fläche von insgesamt 1470 ha wird der neue Hauptstadt-Flughafen BBI so groß wie 2000 Fußballfelder. Ab dem 3. Juni 2012 wird der gesamte Flugverkehr der Region Berlin-Brandenburg auf dem Airport im Südosten der Stadt konzentriert sein.

 

Vorgesehen ist 2012 eine Startkapazität von bis zu 27 Millionen Passagieren. Je nach Passagierentwicklung kann der Flughafen für bis zu 45 Millionen Passagiere ausgebaut werden. Zu Spitzenzeiten werden pro Stunde bis zu 6500 Passagiere starten bzw. landen. Damit wird mit dem BBI ein Verkehrshafen mit internationalen Flugverbindungen und optimaler Anbindung auf Straße und Schiene geschaffen.

 

Die Perspektive ist klar: Der BBI wird ein Flughafen in der Mitte Europas mit einem starken Schwerpunkt auf innereuropäischen Point-to-Point-Verkehren und ausgewählten Langstreckenverbindungen. Traditionell haben die Berliner Flughäfen einen starken Osteuropa-Fokus. Mit der EU-Osterweiterung hat sich diese Tendenz verstärkt. Hinzu kommt der strategische Vorteil der günstigen Lage in der Mitte Europas: Flugzeiten nach Osteuropa und Asien sind eine Stunde kürzer als von etablierten Drehkreuzflughäfen im Westen des Kontinents.

 

Flughafen der Zukunft

Der BBI wird ein Flughafen der neuen Generation: kostengünstig, funktional, weltoffen mit moderner Architektur. Mit Anklängen an die regionale Bautradition wird er klar in der deutschen Hauptstadtregion verortet. Das Terminal greift mit seinen gegliederten Fassaden und klaren, geometrischen Formen architektonische Elemente von Schinkel bis zum Bauhaus auf. Die zentrale Zufahrt über eine baumbestandene Allee verweist auf charakteristische Merkmale aus dem Städte- und Landschaftsbild von Berlin und Brandenburg.

 

Das sechsgeschossige BBI-Terminal ist das Herzstück des neuen Flughafens. Es befindet sich zwischen den zwei parallel angelegten Start- und Landebahnen. Diese können aufgrund des seitlichen Abstands von 1900 m unabhängig voneinander betrieben werden. Die bereits bestehende südliche Start- und Landebahn des Flughafens Schönefeld wird zur BBI-Nordbahn und wurde von 3000 m auf 3600 m verlängert. Die neu errichtete BBI-Südbahn umfasst eine Fläche von 240.000 m², ist 4.000 Meter lang und 60 m breit. Ein flexibles Rollwegesystem, bestehend aus Taxiways, Rollfeldern und dem Vorfeld, sorgt für die hohe Leistungsfähigkeit des BBI.

 

Darüber hinaus wird der BBI ein Flughafen der kurzen Wege. Die Passagiere werden auf dem BBI alle Flugangebote von innerdeutschen über innereuropäische bis hin zu Interkontinentalflügen unter einem Dach im zentralen Terminal finden.

 

 

Im Juli 2008 fiel der Startschuss für die Bauarbeiten am BBI-Terminal. Insgesamt wurden für das 220 m lange, 180 m breite und 32 m hohe Terminal 160.000 Kubikmeter Beton und über 30.000 t Stahl verbaut. Ende August 2009 konnte mit der Stahlkonstruktion des Terminal-Hallendaches begonnen werden. Das Gesamtgewicht der Stahlbauteile, die für das Terminaldach notwendig waren, lag bei rund 10.000 t. Das schwerste Einzelteil allein wog 123 t. Für den Einhub der Dachelemente war der größte Mobilkran Europas, der „Rote Riese“, bis Frühjahr 2010 im Einsatz. Am 7. Mai 2010 wurde mit dem Richtfest ein wichtiger Meilenstein auf Europas größter Flughafenbaustelle erreicht.

 

Ende Dezember wurde die 33.000 m² umfassende Glasfassade des Terminals geschlossen, seitdem gehen die Innenausbauarbeiten voran. Die Montagearbeiten an der Dachmembran verlaufen zügig. Die Passagiere werden die Unterseite des Terminaldachs ähnlich wie im Berliner Olympiastadion als eine im tageszeitlichen Wechsel helle und freundliche Decken-Membrankonstruktion erleben. Zu Wartungszwecken wird die Membran begehbar sein.

 

Der BBI wird über 85 Abstellpositionen für Flugzeuge und 25 Fluggastbrücken verfügen. Am Mainpier des Terminals werden 16 Fluggastbrücken eingebaut. Weitere neun Brücken befinden sich am Südpier. Allein für die Fluggastbrücken wurden in den letzten Monaten rund 2500 t Stahl verbaut. Die Montage der Stahlkonstruktionen ist damit zum größten Teil abgeschlossen.

 

Im Terminal und den Piers wurden bereits 3.000 m² Natursteinbeläge verlegt. Insgesamt werden 120.000 m² Fußböden aus dem Naturstein Jura entstehen. Darunter wird zunächst der Heiz-Kühl-Boden installiert, der bereits heute Teile des Terminals mit Wärme aus den BBI-Energiezentralen versorgt. Der Clou: Im Sommer kann die Anlage auch kühlen.

 

Der Passagier steht im Mittelpunkt

Um den Passagieren einen größtmöglichen Komfort auf dem Weg zum Flugzeug zu bieten, wurden im Main- und im Südpier jeweils acht Laufbänder installiert, die den Fluggästen ihren Weg zu den Gates verkürzen. Im Mainpier haben die Laufbänder eine Länge von bis zu 65 Meter, im Südpier sogar von bis zu 74 Meter.

 

Ein breites Non-Aviation-Angebot wird Passagieren den Aufenthalt am BBI verschönern. Ein umfassender Branchenmix soll die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen der Kundengruppen sicherstellen. Ein klares Profil und eine spezifische Positionierung geben dem Kunden Orientierung. Erstklassige Angebote, welche die Hauptstadtregion präsentieren, werden aus dem BBI eine unverwechselbare Destination machen.

 

Der Flughafen wird neben internationalen Marken regionale Konzepte aus Einzelhandel, Gastronomie und Service auf hohem Niveau präsentieren. Insgesamt werden 150 Verkaufseinheiten für den Non-Aviation-Bereich entstehen. Darin beinhaltet sind 28 gastronomische Betriebe und rund 20 Serviceeinrichtungen.

 

Das Herzstück der BBI-Retailkonzeption bildet ein 9000 m² großer Marktplatz im Zentrum des Hauptterminals. Dieser wird von allen abfliegenden Passagieren durchlaufen. Direkt nach den Sicherheitskontrollen bildet ein 1800 m² großer und als „Walk-through-Konzept“ angelegter Duty-Paid-Shop das Entree in den Markplatz. Ihm schließt sich der Food Court an, in dem auf 2000 m² sieben verschiedene Gastronomieeinrichtungen angesiedelt werden.

 

Im Non-Schengen-Bereich eröffnet sich dem Passagier nach der Passkontrolle ein ebenfalls als „Walk-through-Konzept“ angelegter Duty-Free-Shop mit 1000 m2. Daran angeschlossen befinden sich 1400 m² weitere Einzelhandels-, Gastronomie- und Serviceflächen, die gezielt auf die Bedürfnisse der internationalen Klientel ausgerichtet sind. Zahlreiche weitere Flächen werden auf der Landseite realisiert: Im öffentlichen Bereich auf der Abflugebene, der Ankunftsebene sowie der Verteilerebene über dem Bahnhof befinden sich über 4.000 Quadratmeter Flächen für Handel, Gastronomie und Dienstleistungen.

 

Kurze Wege vom und zum BBI

Der BBI verfügt über einen sechsgleisigen Bahnhof mit drei Bahnsteigen direkt unter dem Terminal, der sehr gute Verbindungen ins Berliner Zentrum und ins Umland ermöglicht. Das Ziel der BBI-Planer: Jeder zweite Reisende kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum BBI. Schon heute verbindet der Airport-Express den Flughafen Schönefeld mit dem Berliner Stadtzentrum. Ab Eröffnung des BBI werden die Züge im 15-Minuten-Takt verkehren. Die Fahrzeit beträgt eine knappe halbe Stunde. Zahlreiche S-Bahn- (10-Minuten-Takt) und Busverbindungen ergänzen das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr. Und auch die Deutsche Bahn wird den Flughafen BBI in ihr Streckennetz aufnehmen und für regionale und internationale Verbindungen vor allem nach Polen und Tschechien sorgen. Die Schienenverkehrstrassen von und zum BBI sind uneingeschränkt ICE-tauglich.

 

Auch auf der Straße ist der Hauptstadt-Airport BBI optimal erreichbar: Über eine eigene Autobahnauffahrt auf die Autobahn A 113 besteht eine direkte und schnelle Anbindung an die Berliner Innenstadt sowie an den Berliner Ring A 10. Mit der parallel zur Autobahn verlaufenden vierspurigen Bundesstraße B 96a wird der Flughafen zudem über eine zweite Straßenanbindung verfügen.

 

Eine kleine Stadt entsteht

Neben Terminal, Piers sowie den flugbetriebsnotwendigen Flächenbauwerken, wie Start- und Landebahn, Rollwege und Vorfeld auch genannt werden, entsteht rund um den BBI weitere betriebsnotwendige Infrastruktur. Dazu gehören neben dem DFS-Tower die Feuerwachen, die Gebäude für die Bodenverkehrsdienste, Sicherheitsdienste, Betriebstankstellen, aber auch Parkhäuser, ein Mietwagencenter und erste Investitionsprojekte wie ein Vier-Sterne-Hotel, ein Büro- und Dienstleistungszentrum und eine Frachthalle. Um den BBI entsteht eine kleine Stadt. Dabei entstehen komplexe Anforderungen. Jedes Gebäude und jede Anlage hat einen eigenen Charakter und ist für sich technisch anspruchsvoll. Jedoch die Vernetzung der Objekte miteinander und der durchgehend reibungslose Betrieb sind die eigentlichen Herausforderungen.

 

Am Beispiel der Energieversorgung lässt sich dies gut veranschaulichen. Der BBI verfügt über sein eigenes Umspannwerk mit einer 20 Kilovolt-Einspeisung. Der Strom muss jedoch für unterschiedliche Kunden mit unterschiedlichen Anforderungen und mit unterschiedlicher Abrechnung geliefert werden.

 

Funktionierende Prozesse für reibungslose Inbetriebnahme

Ab dem ersten Tag der Inbetriebnahme des neuen Hauptstadt-Airports ist sicherzustellen, dass bis zu 70.000 Passagiere pro Tag automatisch den richtigen Weg durch das Terminal finden, egal ob sie abfliegen, ankommen oder umsteigen wollen. Das ORAT-Projekt (ORAT: Operational Readiness and Airport Transfer) bereitet, unterstützt von externen Experten, die Inbetriebnahme des BBI vor. Unter den Stichworten " Vordenken: Betriebskonzepte " Vorbereiten: Schulungen " Ausprobieren: Probebetrieb " Hinkommen: Umzug, gilt es, dabei komplexe Prozesse zu etablieren und rechtliche Regelungen zu beachten.

 

Für die Inbetriebnahme wurden von den Fachbereichen Betriebskonzepte erarbeitet. Das Konzept der Sicherheit zum Beispiel beinhaltet alle Informationen, Regelungen und Daten, die zur Planung und Durchführung eines vor kriminellen und terroristischen Straftaten sicheren Flugbetriebs notwendig sind. Dazu gehören beispielsweise die lückenlose Abschirmung des Sicherheitsbereiches und der nach Nutzergruppen unterschiedlich konfigurierte Zugang zum Sicherheitsbereich (Passagiere, Crews, Warenanlieferer).

 

Konzeptübergreifend werden die Themenblöcke und Teil-Prozesse der verschiedenen Betriebskonzepte in zeitlich-logischer Abhängigkeit betrachtet. So wird zum Beispiel der gesamte Aviationprozess als eine Einheit betrachtet. Er beginnt mit der Anreise zum Flughafen, berücksichtigt den Zugang zum Flughafen, Check-in, Bordkarten- und Sicherheitskontrolle und endet mit dem Boarding des Passagiers, denn an dieser Stelle gibt es eine klare Schnittstelle zum Flugzeugprozess, der wiederum für den Flughafen mit dem Abflug des Luftfahrzeugs endet.

 

Über 200 Prozesse, in denen über 20 interne Fachabteilungen und eine Reihe an externen Unternehmen beteiligt sind, müssen so organisiert werden, dass diese reibungsfrei funktionieren. Das gilt insbesondere an deren Schnittstellen zu vorangehenden oder nachfolgenden Prozessen. Zu diesen Prozessen zählen sowohl Passagier- und Flugzeugprozesse als auch Prozesse zum Management des Flughafengebäudes.

 

Bis zu 11.000 Mitarbeiter werden am künftigen Standort durch Schulungen die Gegebenheiten des neuen Flughafens bereits vor Eröffnung kennenlernen. In einem sechsmonatigem Probebetrieb werden ab November 2011 anhand von vorher definierten Szenarien alle Abläufe intensiv geübt: Kofferbänder werden in Bewegung gesetzt, Check-in-Counter werden probehalber besetzt, Sicherheitskontrollen getestet und alle nur erdenklichen Situationen simuliert. Dabei sollen insgesamt etwa 15.000 Koffer durch den Flughafen rollen und bis zu 10.000 Komparsen als Passagiere zum Einsatz kommen.

 

Der größte Umzug Berlins

Für den 2. Juni 2012 ist die spektakuläre Umzugsnacht geplant. Die Flughäfen Tegel und Schönefeld schließen abends. Über Nacht werden quer durch die Stadt alle mobilen Geräte, Maschinen und Anlagen zum neuen Hauptstadt-Airport BBI gebracht – vieles auch von Luftsicherheitsbereich zu Luftsicherheitsbereich. All das muss reibungsfrei ablaufen, denn am Morgen des 3. Juni 2012 startet die erste Linienmaschine vom BBI.

 

 

 

 

 

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