Hochschulkooperation & Co: Viele Wege führen zu qualifizierten Mitarbeitern
Der „War for talents“ ist längst in der Immobilienbranche angekommen. Die Beratungs- und Planungsgesellschaft Canzler geht daher viele Wege, um Fachpersonal für technisch anspruchsvolle Großprojekte im Bereich der Gebäudetechnik und für die Beratung im Facility Management zu finden. Das Beratungunternehmen pflegt Kooperationen mit Hochschulen, um geeignete Berufsanfänger schon während ihres Studiums zu gewinnen. Ferner setzt das Unternehmen auch auf qualifizierte ausländische Ingenieure. Aufgrund der Flüchtlingsbewegung kommen vermehrt Bewerber aus Syrien, die über eine Projektmitarbeit eine Chance auf eine Festanstellung bekommen.
Die Zusammenarbeit mit geeigneten Hochschulen gestaltet sich vielfältig. Über die Technische Hochschule Mittelhessen, die Hochschule München, die Berufsakademie Sachsen/Glauchau und Sachsen Riesa sowie die ESaK (Europäische Studienakademie Kälte-Klima-Lüftung) Maintal stellt Canzler Plätze für die Praxisphasen während eines Dualen Studiums bereit. Eine sehr gute Option, um Fachkräfte zu gewinnen, wie Human Resources Managerin Julia Stopp sagt: „Obwohl die Mitarbeiter in der Ausbildung sind, sind sie bei uns gänzlich in Projekte integriert. Sie lernen das Unternehmen und die Abläufe kennen, sodass die Absolventen danach direkt in Projekten einsetzbar sind.“ Canzler zahlt ihnen eine ganzjährige Ausbildungsvergütung und übernimmt etwaige Studiengebühren. „Die Mitarbeiter müssen auch bleiben wollen.“ Deshalb unterstützt das Unternehmen zusätzlich weiterführende Bildungsmaßnahmen wie z. B. berufsbegleitende Aufbaustudiengänge oder die Mitarbeit in Arbeitskreisen.
Studierende bei ihrer Abschlussarbeit zu unterstützen ist ebenfalls eine Win-win-Situation für beide Seiten: Die Studierenden fertigen eine Arbeit an einem realen Gebäude an, im Gegenzug erhält Canzler wertvolle, auf andere Projekte übertragbare Lösungen. Tim Meyer, Absolvent an der Westfälischen Hochschule, entwickelte im Mülheimer Büro ein Simulationsverfahren, mit dem sich die Kühllast und die Dimension der erforderlichen Anlagen zur Kälteerzeugung berechnen lassen. Wie sehr eine solche Zusammenarbeit geschätzt wird, zeigt sich daran, dass Tim Meyer direkt in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen wurde.
Über eine zunächst befristete Mitarbeit an einem Großprojekt erhielt ein aus Syrien geflüchteter Ingenieur einen festen Arbeitsvertrag. Ein weiterer Mitarbeiter unterstützt das Frankfurter Büro derzeit als Technischer Zeichner. Nach einer Einarbeitungsphase soll der Ingenieur auch als solcher in Projekten eingesetzt werden.
„Beide Mitarbeiter wurden in ihrer Heimat ausgebildet und sprechen schon heute sehr gut Deutsch, weshalb Verständigungs-probleme ein untergeordnetes Thema sind“, sagt Andreas Masiorek, einer der Geschäftsführer von Canzler. „Im Gegenteil, wir freuen uns, wenn wir auf diesem Weg gute Mitarbeiter einstellen und, wie in einem Fall, einem jungen Familienvater eine langfristige Perspektive bieten können.“