Compliance in der Immobilienbranche
Die Immobilienbranche rückt stärker in den Bereich regulierter Finanzmärkte. Somit erhöhen sich die Anforderungen im Bereich Compliance. Das bestätigen auch die Ergebnisse einer aktuellen KPMG-Studie. Zusammen mit dem Institut für Corporate Governance in der deutschen Immobilienwirtschaft e.V. (ICG) hat KPMG die aktuell geltenden Compliance-Strukturen und -Abläufe des Immobiliensektors in einer Studie untersucht. Für die Studie „Compliance in der Immobilienwirtschaft“ wurden Investoren, Finanzdienstleister, Bauunternehmen, Vermittler, Verwalter und weitere Dienstleister befragt. Die Kernergebnisse:
83 % der Befragten geben an, dass die Bedeutung von Compliance in der Immobilienwirtschaft angekommen ist und künftig zunehmen wird, für 90 % steht Betrugsprävention an erster Stelle der wichtigsten Risikobereiche.
Gleichwohl wird diese Einstellung von den Unternehmen der Immobilienbranche noch zu wenig abgebildet: 37 % der Unternehmen besitzen keine bzw. nur unvollständige Prozesse zur Untersuchung von Compliance-Verstößen.
Nur 23% der befragten Immobilienunternehmen berichten, dass eine Evaluierung der Compliance-Kultur in Ihrem Unternehmen erfolgt ist.
Allgemein wird eine Compliance-Kultur eher vernachlässigt, ihre Bedeutung nimmt von der obersten zur untersten Hierarchieebene ab.
37% der Unternehmen besitzen keine bzw. nur unvollständige Prozesse zur Untersuchung von Compliance-Verstößen. Dabei erhalten sogar 10 % der Geschäftsführungen gar kein Compliance-Reporting.
98% der Befragten nennen die Einhaltung von externen Anforderungen als wichtigen Beweggrund für die Einführung eines Compliance Management Systems. Haftungs- und Reputationsrisiken sind weitere Beweggründe.
Für den Real Estate Experten Jürgen Buchelt ist dies zu kurz gedacht: „Firmen tun gut daran, ein funktionales CMS aus eigenem Antrieb zu implementieren und nicht nur, weil es von extern vorgegeben wird. Nur so lassen sich die Vorteile des Systems – zuvorderst Sicherheit und Vertrauen – langfristig etablieren und nutzen.“