Expo Real 2017: DGNB mit Rekordzahlen bei der Zertifizierung
Im Rahmen der Expo Real vom 4. bis 6. Oktober in München erhalten gleich 90 Projekte eine DGNB Auszeichnung – so viele wie noch nie in der zehnjährigen Geschichte der Non-Profit-Organisation. Darunter befinden sich auch erste Vorzertifikate, die auf Basis der neuen Version 2017 des DGNB Zertifizierungssystems entstanden sind. Eine weitere Premiere gibt es mit der Verleihung der ersten DGNB Zertifikate für nachhaltige Innenräume. Auf der Expo Real präsentiert sich die DGNB in Halle A2, Stand 334.
„Die Expo Real bietet traditionell einen hervorragenden Rahmen zur Verleihung von DGNB Zertifikaten“, sagt DGNB Präsident Prof. Alexander Rudolphi. „Dass wir in diesem Jahr Rekordzahlen vermelden können, ist ein tolles Signal, dass nachhaltiges Bauen in der Art, wie es die DGNB versteht, sich mehr und mehr im Markt durchsetzt.“
Unter den auf der Expo Real vergebenen DGNB Auszeichnungen gibt es gleich zwei Neuheiten.
Zum einen wird erstmalig das DGNB Zertifikat für nachhaltige Innenräume verliehen: an den Weber Original Store im niederländischen Amersfoort und an das Interface Office in Krefeld. Ebenfalls zum ersten Mal gibt es für zwei Projekte ein DGNB Vorzertifikat, die auf Grundlage der neuen Version 2017 des DGNB Zertifizierungssystems geprüft wurden: Die C2C-inspirierten Projekte Büroneubau PULSE, Stresemannstraße in Berlin und das Bürogebäude ICON, Rheinlanddamm in Dortmund von der Delta Projektentwicklung & Management GmbH.
Gleich 21 Projekte erhalten ein DGNB Zertifikat für Gebäude im Betrieb, das die DGNB im vergangenen Jahr auf der Messe vorgestellt hatte. Die meisten davon gehen auf ein Basiszertifikat der ECE Projektmanagement GmbH zurück. „Wir haben das Basiszertifikat der DGNB genutzt, um unsere nachhaltigen Prozesse im Betrieb von Shoppingcentern zu untersuchen und zu verbessern. Das DGNB Zertifikat für Gebäude im Betrieb hat sich für uns als praktisches Werkzeug etabliert“, sagt Maria Hill, Director Sustainability & Internal Services bei der ECE. „Es hilft uns dabei, unsere Projekte – national wie international – fortlaufend zu optimieren, was letztlich den Eigentümern der von uns betriebenen Shoppingcenter zu Gute kommt.“ Weitere Unternehmen, die auf Grundlage einer Mehrfachzertifizierung für eine Vielzahl von Projekten ausgezeichnet werden, sind Goodman mit elf Logistikimmobilien sowie die REWE Group mit 30 Zertifikaten, die sich auf 23 REWE Green Buildings, fünf toom Baumärkte und zwei Penny-Märkte verteilen.
Insgesamt können sich 90 Projekte über die Verleihung eines DGNB Zertifikats oder Vorzertifikats im Rahmen der Expo Real 2017 freuen, darunter mit dem Projekt „Urbane Mitte Berlin“ und dem Kö-Quartier in Düsseldorf auch zwei Gewerbequartiere sowie ein Projekt, das von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI), dem offiziellen Systempartner der DGNB in Österreich, geprüft wurde. Ein Großteil der Projekte erhält ihre Auszeichnung im Rahmen der zentralen Zertifikatsverleihung am 5. Oktober ab 16:30 Uhr am Stand der DGNB (A2.334). Eine Übersicht mit den Terminen aller Verleihungen gibt es online unter www.dgnb.de/exporeal.
Marktführer in Deutschland, Zertifizierungen in über 20 Ländern
Seit 2009 vergibt die DGNB Zertifikate für nachhaltige Gebäude und Quartiere in den Auszeichnungsstufen Platin, Gold, Silber und Bronze. In dieser Zeit ist es der Non-Profit-Organisation mit Sitz in Stuttgart gelungen, das System als „Global Benchmark for Sustainability“ zu etablieren und sich zum klaren Marktführer unter den Anbietern von Zertifizierungssystemen in Deutschland zu entwickeln. Laut einer Studie von BNP Paribas Real Estate hat die DGNB im Bereich von neu gebauten Gewerbeimmobilien im Jahr 2016 einen Marktanteil von über 80 Prozent, im Gesamtmarkt von mehr als 60 Prozent. Bei Quartieren ist die DGNB europaweit Marktführer, weltweit die Nummer zwei.
„Wir spüren, dass speziell im Ausland die Nachfrage nach den Zertifizierungsangeboten der DGNB und den damit verbundenen Kernaspekten der Ganzheitlichkeit, Lebenszykluskostenbetrachtung und Performanceorientierung kontinuierlich steigt“, sagt Johannes Kreißig, Geschäftsführer der DGNB GmbH. „Nachhaltiges Bauen made in Germany genießt einen hervorragenden Ruf und wird mit seinem inhaltlichen Anspruch, wirklich bessere Gebäude zu bauen, zunehmend angenommen.“
Bis Ende September 2017 wurden mehr als 2.200 Zertifikate und Vorzertifikate durch die DGNB vergeben. Dabei wurden Projekte in 21 Ländern ausgezeichnet. Dies entspricht einer Grundfläche von 61,7 Mio. Quadratmetern. In den ersten drei Quartalen 2017 verzeichnet die DGNB bei den Zertifizierungszahlen im Vergleich zum selben Zeitraum 2016 ein Wachstum von über 30 Prozent. Außergewöhnlich hoch ist mit fast 90 Prozent die Quote der angemeldeten Projekte, die letztlich auch zertifiziert wurden. Der Anteil der Auszeichnungen, die auf Basis einer Serien- oder Mehrfachzertifizierung ausgestellt wurden, liegt bei 42 Prozent.
Die DGNB bietet für über 20 spezifische Nutzungstypen eigene Varianten des Zertifizierungssystems an. Kürzlich waren mit Vertical Cities, Resorts und Sporthallen drei weitere hinzugekommen. Neben Neubauten zertifiziert die DGNB auch Innenräume, Gebäude im Betrieb, sanierte Gebäude und andere Bestandsbauten. Zusätzlich hat die DGNB eine das Zertifikat ergänzende Bewertung der gestalterischen und baukulturellen Qualität von Gebäuden entwickelt, bei der Projekte die Auszeichnung DGNB Diamant erreichen können.