Ergebnisse der 5. BIM-Jahresumfrage
Die jährlich BIM-Umfrage wurde in 2020 anlässlich des BIM-Tag Deutschland erhoben. Unterstützt wurde die nun schon 5. Befragung von der planen-bauen 4.0, dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Planen und Bauen, der TÜV-Süd Advimo und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. 314 Teilnehmer beantworteten die 20 Fragen mit zum Teil überraschenden Ergebnissen - im Vergleich zu den Antworten aus den vier Vorjahren und mit Blick auf die weiter wachsende Bedeutung von BIM. So meinten 55 % der Befragten, dass um BIM niemand mehr herumkäme, doppelt so viele, wie noch im Jahr zuvor. Der Anteil derer, die BIM noch überhaupt nicht einsetzen, sank von 21 % auf 16 %. Befragt wurden Mitglieder aus allen Immobilien-Lebenszyklusphasen. Erstmals wurden in 2020 auch Fragen zur Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft gestellt.
Die erste BIM-Umfrage wurde im Herbst 2016 durchgeführt – ein Jahr nach Veröffentlichung des Stufenplans für Digitales Planen und Bauen. In den darauffolgenden Jahren wurde eine Reihe von Fragen in den jährlich erhobenen BIM-Umfragen fortgeführt und auch in 2020 übernommen. „Mir war bedeutend, grundlegende Entwicklungen zu BIM und zur Digitalisierung auch langfristig vergleichbar sichtbar zu machen“, so Ralf Golinski, Initiator und Herausgeber der BIM-Umfrage. „Jedes Jahr kamen dann neue Schwerpunkt hinzu, dieses Mal etwa im Zusammenhang von Digitalisierung und Nachhaltigkeit.“ Ein Drittel der Befragten antworteten auf die Frage, ob sie digitale Methoden schon im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit angewendet hätten, mit „Ja“, und über 50 % damit, dass Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle in ihren Überlegungen zur Digitalisierung / Einsatz von BIM spiele. Dabei dürften die Ergebnisse zwar nicht als repräsentativ für die beteiligten Branchen in strengerem Sinne gewertet werden, würden aber doch aufschlussreiche Einsichten, Tendenzen und vorherrschende Meinungen über die aktuellen Entwicklungen zu BIM & Digitalisierung wiedergeben.
Kollaboration, Effizienzsteigerung und höhere Datenverfügbarkeit, das waren die drei meistgenannten Veränderungen, welche die Teilnehmer durch die Digitalisierung in der Bau- und Immobilienwirtschaft erwarten. Und den größten Nutzen von BIM sehen 83 % in der Vermeidung von Fehlern und der Reduktion von Mängeln, sowie 76 % in einer besseren integralen Planung - doppelt so viele, wie noch ein Jahr vorher. Auf die Frage danach, was sich durch BIM am meisten ändern werde, antworteten immerhin 39 %, dass eine FM-gerechte Planung real werde – ein Jahr zuvor sahen das erst 13,5 % so. Und zu den größten Herausforderungen bei bereits realisierten BIM-Projekten zählten die Überzeugung der Auftraggeber bzw. Bauherren und auch die Auswahl passender IT.
Ein weiteres Ergebnis aus der BIM-Umfrage 2020 betrifft die Bedeutung, die nach Meinung der Teilnehmer von Bundes- und Landesregierungen in der Digitalisierung und bei BIM eingenommen werden sollte. Nicht überraschend sehen die meisten eine flächendeckende, bundesweite Netzabdeckung an vorderster Stelle. Erst danach sprechen viele davon, dass sie vor allem selber Vorreiter beim Einsatz von BIM in der Digitalisierung sein müssten – in ihren öffentlichen Projekten, und auch im Facility-Management des eigenen Bestandes.
Sämtliche Ergebnisse der 20 Fragen aus der 5. BIM-Umfrage, sowie die der vier vorherigen sind kostenfrei als Download erhältlich.