Energieeffiziente Klimatisierung
Die Immobiliengesellschaft Hamborner REIT AG stellt sich gleich doppelt für die Zukunft auf: Mit der Sanierung ihres bestehenden Verwaltungsgebäudes und der Errichtung eines Neubaus. Für eine energieeffiziente Komfortklimatisierung kommt in beiden Gebäudeteilen moderne VRV-Technologie zum Einsatz. Diese reduziert den CO2-Ausstoß im Vergleich zu konventioneller Heiz- und Kühltechnik enorm und ermöglicht zudem die individuelle, bedarfsgerechte Regulierung durch die Mitarbeiter.
Die Bundesregierung hat das Ziel, den Wärmebedarf des Gebäudebestands langfristig zu senken und dadurch bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erhalten. Vor allem Gewerbegebäude spielen in diesem Szenario eine entscheidende Rolle. Mithilfe heute schon verfügbarer Serientechnologien in der technischen Gebäudeausstattung (TGA) kann die Energiewende im Gebäudebereich erfolgreich umgesetzt werden. Eine wichtige Rolle kommt dabei dem Einsatz regenerativer Systeme wie Luft-Luft-Wärmepumpen, die kühlen und heizen, in Kombination mit Wärmerückgewinnung zu.
Ein System – zwei Anwendungen
Als börsennotierte Immobiliengesellschaft ist die Hamborner REIT AG Experte für Gewerbeimmobilien. Das Hauptgeschäftsfeld umfasst die Vermietung von Liegenschaften im gewerblichen Bereich. In den vergangenen zehn Jahren expandierte die Gesellschaft sehr stark, wodurch eine Erweiterung des Verwaltungsgebäudes notwendig wurde. Durch die Empfehlung mehrerer Kunden wurden die Verantwortlichen der
Immobiliengesellschaft auf die Technologien des Anbieters Daikin aufmerksam. Um auch in den eigenen Räumlichkeiten von den Vorteilen eines umfassenden und nachhaltigen Klimatisierungskonzepts basierend auf erneuerbare Energien zu profitieren, hat die Hamborner REIT AG am Firmensitz in Duisburg das bestehende Verwaltungsgebäude modernisiert sowie einen Neubau errichtet. Die technische Abteilung war mit den Baumaßnahmen betraut und entschied sich gemeinsam mit dem Vorstand für die VRV-Technologie von Daikin im monovalenten Betrieb.
„Ausschlaggebender Punkt war, dass wir mit nur noch einem Gerät Heizen und Kühlen abdecken wollten. Dieses System erschien die wirtschaftlichste Art zu sein, unsere Büroräume zu klimatisieren. Diese Technologie hat es uns ermöglicht, auf eine konventionelle Heizung verzichten zu können – im gesamten Bürobereich und in den Besprechungsräumen kommt sie nun zum Einsatz“, fasst Projektleiter Wolfgang Heidermann zusammen.
Auch die Wahl des Kältemittels war mit Blick auf die F-Gas-Verordnung mitentscheidend. Ein weiterer Aspekt war die zukunftsfähige und nachhaltige Aufstellung der Immobilien. Die letzten Jahre belegen eindrücklich den Aufschwung von Objekten, die LEED- oder DGNB-zertifiziert sind. Durch die Wahl der neuesten Generation VRV IV mit Wärmerückgewinnung wird der CO2-Ausstoß verringert und so der Wert der Immobilie gesteigert.
Maßanfertigung für Besprechungsräume
Der Spatenstich des dreistöckigen Neubaus erfolgte im Dezember 2014, nach der Installation der TGA im Jahr 2015 konnten die ersten Mitarbeiter bereits nach einem Jahr Bauzeit das Gebäude beziehen. Das neu errichtete Gebäude mit einer zu klimatisierenden Fläche von 650 m² beherbergt nun die Vorstandsetage sowie Büro- und Konferenzräume. Eine Besonderheit kommt in
einem unterteilbaren Besprechungszimmer im Erdgeschoss des Neubaus zum Tragen. In diesem Raum sind zwei Innengeräte angebracht, deren Steuerungen bei Öffnung des Raumes gekoppelt werden und im Verbund arbeiten. Über eine Umschaltbox und Kontaktschalter
an der mobilen Faltwand wird die Teilung des Raums automatisch erkannt und jeder Raum ist für sich ansteuerbar. So können auch unterschiedliche Betriebsweisen gefahren werden. Der Raum ist also entweder als großes Konferenzzimmer mit einheitlicher Temperatur oder mittels Trennwand als zwei kleinere Räume nutzbar, die unterschiedliche Temperaturen aufweisen können.
Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts zwei Außeneinheiten mit jeweils
45 kW aufgestellt. Eine Außeneinheit wurde auf der Dachfläche des Neubaus, eine auf der Giebelseite des Altbaus aufgestellt. Dort waren aufgrund der geringen Entfernung zum Nachbarhaus von nur zwölf Metern erhöhte Schallschutzanforderungen zu erfüllen, die mit einer Schallschutzhaube erreicht wurden. Die ermittelten Schallemissionen liegen nun bei geringen 29 db(A).
Unterschiede im Bauprozess und Herausforderungen
Die baulichen Voraussetzungen und damit auch die Anforderungen an die TGA unterschieden sich deutlich zwischen Alt- und Neubau: zum Beispiel bei der Einbringung, Entwässerung sowie der Ansteuerung der Deckengeräte. Im Altbau gestaltete sich dies verglichen mit dem Neubau schwieriger. Dort war die Raumhöhe niedriger, die Leitungsführung eine andere und es gab Zwangspunkte, durch die die Rohrleitungen verlaufen mussten. Somit mussten die Entwässerungsrohre für die Kondensatorentwässerung bereits im Vorfeld entsprechend der räumlichen Gegebenheiten sorgfältig geplant werden und teilweise waren auch kalkulierbare Kompromisse einzugehen. Im Neubau wurde das jeweilige System von Vornherein bei der Planung bedacht und ließ sich über Installationsschächte einfacher einbringen. Im Altbau kam es hingegen während des Umbaus immer wieder zu Überraschungen und es musste auf verschiedene Gegebenheiten und unterschiedliche Raumhöhen flexibel reagiert werden. Während der Bauphase blieb immer mindestens eine Etage in Betrieb, während an den anderen weiter umgebaut wurde.
Für einen reibungslosen Planungs- und Betriebsablauf
Das VRV Pro Auslegungsprogramm ermöglicht eine präzise und kostensparende Planung von VRV-Lüftungssystemen, wie sie bei der Hamborner REIT AG Einsatz finden. Durch die Berechnung des jährlichen Energieverbrauchs kann der Anlagendesigner eine genaue Auswahl treffen und wettbewerbsfähige Angebote für jedes Projekt einholen. Zudem werden optimale Betriebszyklen und eine maximale Energieeffizienz garantiert.
Um alle Verbräuche der Gebäude transparent und schnell einsehen zu können, wurde das Monitoring-System ecoStats installiert. Anhand dessen kann frühzeitig erkannt werden, ob Verbräuche außergewöhnlich steigen und gegebenenfalls können Probleme schneller erkannt und behoben werden. Das Monitoring-System dient der Erfassung und Auswertung des Energieverbrauchs von bis zu sechs Verbrauchern. Es ist mit zwei kabelgebundenen Raumtemperaturfühlern verbunden und verfügt über einen Eingang für einen externen Verbraucher. Über eine Internetverbindung kann bequem und ortsunabhängig auf die aktuellen Daten zugegriffen werden. So kann über einen längeren Zeitraum das Heiz- und Kühlverhalten online analysiert und bei Bedarf die Einstellungen der Klimageräte verändert werden. Die fachmännische Wartung garantiert, dass die Verschleißerscheinungen der Geräte minimiert und Mängel schnellstmöglich behoben werden können.
Beratungs- und Serviceleistungen
Der direkte Kontakt zum Hersteller sowie die umfassenden Beratungs- und Serviceleistung von Daikin über den gesamten Planungs- und Umsetzungsprozess waren für die Hamborner REIT AG wichtige Faktoren. Vor allem die persönliche Betreuung und die Produktkompetenz durch den Hersteller und den Anlagenbauer vor Ort wurden für einen reibungslosen und kostengünstigen Betriebsablauf als absolut notwendig erachtet.
Sowohl beim Neu- als auch beim Altbau wurden Rohbaukontrollen durch einen Techniker durchgeführt und auch die Inbetriebnahme wurde von Daikin begleitet. Der Kunde, der bisher mit der VRV-Technologie selbst noch keine Erfahrung hatte, konnte somit auf eine fachgerechte Installation vertrauen. „Für uns sind die Rohbaukontrolle und die Inbetriebnahme-Unterstützung unerlässlich. Ich plädiere auch dafür, den Hersteller für den gesamten Planungs- und Bauprozess mit ins Boot zu holen, da nur so bestimmte Problempunkte von Vornherein ausgeräumt werden können, die nachträglich nur mit sehr hohem Aufwand zu beseitigen wären. Der Hersteller sollte über den gesamten Produktlebenszyklus Verantwortung für die Geräte übernehmen. Wir sehen das auch als moralische Verpflichtung gegenüber dem Anwender“, so Heidermann.
„Ehrlicherweise hatten wir zu Beginn des Planungsprozesses Bedenken, da es sich um unser selbstgenutztes Verwaltungsgebäude handelt und wir nicht auf Bewährtes zurückgreifen. Hauptanliegen war die veränderte Bereitstellung der warmen Luft über die Deckengeräte und nicht wie von zuhause gewohnt über Heizkörper. Mit dieser Umstellung haben sich zu Beginn einige Mitarbeiter schwergetan, da das subjektive Wärmeempfinden ein anderes ist.“, beschreibt Heidermann die Herausforderungen zu Beginn. „Mittlerweile haben sich die Mitarbeiter mit der Technologie vertraut gemacht und profitieren vor allem im Altbau von der Kühlung im Sommer. Auch die individuelle Regelung der eigenen Wohlfühltemperatur in den Einzelbüros steigert den Komfort am Arbeitsplatz erheblich.“