Eigentümer, Bauherrn, Investoren, Architekten und Ingenieure machen Ernst mit Nachhaltigkeitsforderungen
Vor zehn Jahren entstand die Leitlinie Nachhaltiges Bauen des Bundes (BBR /BMVBS) als Fundament einer sich erneuernden Planungspraxis und zugleich Ausgangspunkt intensiver Forschungsaktivitäten. 2008 begann deren konsequente Umsetzung in das Bewertungssystem des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges Bauen (DGNB) und Ende 2009 deren Übertragung in das Bewertungsmodell BNB (Bewertung Nachhaltiges Bauen) für Bauten der Öffentlichen Hand. Parallel sind nationale (z.B. TÜV SCORE) und internationale Zertifizierungsysteme auf dem Vormarsch, besonders das US-System LEED für Bürogebäude und das englische BREEAM für Einzelhandelsobjekte – aber es gibt Branchenbarrieren und nicht geringe Probleme bei der Überwindung veralteter Berufsbilder.
Bemerkenswert an der sich beschleunigenden Verbreitung und Differenzierung von Gütesiegeln nicht nur die wachsende Akzeptanz im Marktgeschehen, sondern der damit tatsächlich in Gang gekommene, seit langem geforderte Wandel zu integralen Arbeitsformen in den Prozessen des Planens, Bauens und Betreibens. Im Auftrag fortschrittlicher Bauherrn und von Investoren, die Nachhaltigkeit als Marktchance erkannt haben, verfolgen Architekten und Ingenieure mit erstaunlicher Bereitschaft Nachhaltigkeitsziele und planen im Lebenszyklusansatz. Die traditionell innovationsarme Baubranche gerät in Bewegung....