„Alte Hasen“
dringend gesucht
Liebe Leserinnen und Leser,
die FM-Unternehmen brauchen mehr arbeitende Hände. Vor allem erfahrene Fach- und Führungskräfte sind mittlerweile Mangelware. Das geht aus der 360-Grad-Studie zu den größten europaweiten FM-Trends des Immobilien-Dienstleisters Drees & Sommer hervor. Durch das anhaltende Wachstum der vergangenen Jahre, ist der FM-Arbeitsmarkt für „Alte Hasen“ leergefegt.
Für die Unternehmen, die händeringend diese Spezialisten suchen, ist das ein Riesenproblem, denn: Aufträge können nicht angenommen werden, Projekte verzögern sich. Die Folge können hohe Wertschöpfungsverluste für die gesamte Branche sein.
Da hilft es auch nicht, dass die Hochschulen auf die steigende Nachfrage nach Facility-Managern reagiert haben: Mittlerweile bieten sie rund 2500 Studienplätze an. Das ist zwar eine beachtliche Aufbauleistung. Schließlich wurde der Studiengang „Facility Management“ in Deutschland erst 1999 eingerichtet.
Den FM-Unternehmen indes wird (vorerst) nichts anderes übrig bleiben, als den Mangel zu verwalten. Neu eingestellte Facility Manager kommen, wenn überhaupt, „frisch von der Hochschule“. Laut Drees & Sommer lässt dies Rückschlüsse darauf zu, „dass der Markt derzeit nicht in erforderlichem Maße erfahrene FM-Experten mit fundierter Ausbildung bereithält“.
Dafür spricht auch, dass sich laut Studie immerhin fast 70 % der Befragten neue Mitarbeiter von der Auftraggeberseite her erschließen, über 60 % via Berater. Der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte ist demzufolge nach Einschätzung von Dress & Sommer in vollem Gange.
Fachkräfte aus dem Ausland spielen hier mittlerweile auch eine Rolle: 30 % der Befragten greifen darauf zurück. Mitarbeiter mit technischem Hintergrund oder Führungspersönlichkeiten, die Teams oder komplexe Themen und Projekt verantworten, scheinen derzeit in den Unternehmen rar gesät. Kein Wunder also, wenn bei der Mitarbeitergewinnung das persönliche Netzwerk und eigene Kontakte die wichtigsten Instrumente der Personalsuche sind, neben den üblichen Recruiting-Plattformen wie etwa Monster.
Um auf Dauer nicht ausgebremst zu werden, müssen die Unternehmen deshalb versuchen, den Nachwuchs durch attraktivere Einstiegspositionen und Aufstiegsmöglichkeiten zu halten.
Bislang heuern viele kluge Köpfe nach ihrer Ausbildung oder der ersten Berufserfahrung als Facility Manager lieber in anderen Branchen an, da sie hier mehr verdienen können.
Nur, wenn dieser Exodus gestoppt wird, gibt es bald auch in der FM-Branche wieder eine gesunde Mischung aus
Neulingen und alten Hasen.
Herzliche Grüße
Ihr
Achim Roggendorf
Erfahrene Fach- und Führungskräfte sind mittlerweile Mangelware.