Globale Studie belegt großes Potential für flexible Arbeitsplatzlösungen

Neueste Untersuchungen zeigen, dass Firmen, die keine flexible Arbeitsplatzpolitik* bieten, bei der Suche nach neuen Arbeitnehmern schlechter abschneiden würden. Die von der International Workplace Group (IWG), dem internationalen Betreiber von führenden Workspace Providern, in 80 Ländern durchgeführte Studie zeigt, dass bei einer Jobauswahl 92 Prozent der Befragten in Deutschland (weltweit 83 Prozent) den Job ablehnen würden, der keine flexiblen Arbeitsplatzmöglichkeiten bietet. 33 Prozent der deutschen Befragten finden die Auswahl des Arbeitsortes sogar wichtiger, als Urlaubsgeld zu erhalten (weltweit 28 Prozent). Somit überrascht es nicht, dass 75 Prozent der 15.000 Befragten aus 80 Ländern weltweit flexibles Arbeiten als neue Normalität ansehen. Folglich haben in den letzten zehn Jahren 92 Prozent der deutschen Firmen (weltweit 85 Prozent) flexible Arbeitsmodelle eingeführt oder planen, dies zukünftig zu tun. Besonders in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln oder Stuttgart sehen 50 Prozent der Befragten großes Potential, wenn es um flexible Arbeitsplatzangebote geht.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass sich in Sachen Arbeitsalltag das Machtverhältnis zugunsten der Arbeitnehmer/innen verändert hat.

Aber nicht alle Firmen schaffen es, ein neues Konzept einzuführen. 64 Prozent der Befragten in Deutschland (weltweit 60 Prozent) geben an, dass ein Wechsel in der Organisationskultur die größte Barriere sei, flexible Arbeitsplatzpolitik zu betreiben. Insbesondere Firmen mit einem langjährigen, unflexiblen Arbeitsansatz fällt es schwer, umzustrukturieren. Über ein Drittel (40 Prozent, weltweit 41 Prozent) befürchtet durch eine flexible Arbeitsplatzpolitik negative Auswirkungen auf die gesamte Firmenkultur. 

Mark Dixon, CEO und Gründer von IWG dazu: „Unsere Studie zeigt, dass flexibles Arbeiten die neue Normalität für Firmen ist, die produktiv, agil und attraktiv für neue Talente sein wollen. Tatsächlich fordert die Hälfte unserer befragten Arbeitnehmer/innen ein flexibles Arbeitskonzept und die damit verbundene Möglichkeit, mindestens die Hälfte der Woche von außerhalb des eigentlichen Firmensitzes zu arbeiten.

Auf der ganzen Welt werden Unternehmen mit diesen neuen Herausforderungen zu kämpfen haben und sie müssen sicherstellen, den neuen Anforderungen gewachsen zu sein. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass Firmen, die flexible Arbeitsplatzmodelle bislang noch nicht in Erwägung gezogen haben, hier agieren sollten. Andernfalls können sie von Wettbewerbern abgehängt und den modernen Ansprüchen einer flexiblen Arbeitswelt und neuen Talenten nicht gerecht werden.“

 

Talente anlocken und gewinnen

Laut der Studie nehmen 75 Prozent der Firmen in Deutschland (weltweit 71 Prozent) an, dass sie ihren Talent Pool durch ein Angebot an flexiblen Arbeitsplatzmöglichkeiten erweitern können. Außerdem sind 88 Prozent (weltweit 77 Prozent) der Meinung, dass sie mit einem flexiblen Arbeitsplatzangebot die Mitarbeiterbindung verbessern können. Die Sicht der Arbeitnehmer/innen zeigt, dass etwa einem Drittel (26 Prozent, weltweit 32 Prozent) flexibles Arbeiten wichtiger ist, als die nächste Beförderung.

Möglicherweise hängen die Ergebnisse mit dem verstärkten Fokus auf die Work-Life-Balance zusammen: Der Studie nach glauben 78 Prozent weltweit, dass flexibles Arbeiten hierzu einen positiven Beitrag leisten kann. Die Ergebnisse zeigen darüber hinaus, dass ein flexibler Arbeitsplatz auch als integrativer angesehen wird. Dies ist besonders vorteilhaft für Rückkehrer aus der Elternzeit, ältere Arbeitnehmer/innen, sowie Arbeitnehmer/innen, die unter stressbedingten Beschwerden oder psychischen Erkrankungen leiden.

 

Produktivität

Flexibilität macht Arbeitnehmer/innen nicht nur glücklicher und gesünder, sondern auch produktiver. 86 Prozent der befragten Deutschen (weltweit 86 Prozent) bestätigen, dass die Produktivität ihrer Firma aufgrund der größeren Flexibilität gestiegen ist. 

 

Agilität und Unsicherheit

In unsicheren Zeiten bevorzugen Firmen Flexibilität und Kosteneffizienz. 55 Prozent der Befragten weltweit gaben an, 2019 agiler sein zu wollen. Über ein Drittel möchte international expandieren. Die Mehrheit (64 Prozent) setzt auf flexibles Arbeiten, da es den Eintritt in neue Märkte beschleunigt. 66 Prozent sehen flexible Arbeitslösungen auch als wirksames Werkzeug um das eigene Geschäft zu skalieren. Für eine flexible Arbeitsplatzgestaltung haben sich 65 Prozent der Befragten auch entschieden, da dadurch Investitionen und betriebliche Aufwendungen reduziert werden würden. Die gleiche Anzahl gab an, mit einem flexiblen Arbeitsmodell Risiken besser steuern zu können und das eigene Portfolio zu stärken. 

Nie wieder Pendeln?  

Die Ergebnisse zeigen, dass 30 Prozent der Befragten in Deutschland (weltweit 40 Prozent) Pendeln als lästigsten Teil des Tages ansieht. Knapp ein Drittel (31 Prozent) der deutschen Befragten glaubt zudem, dass Pendeln in den nächsten 10 Jahren obsolet wird. Der Druck erhöht sich, da Arbeitnehmer/innen verstärkt unzufrieden über ihren Arbeitsweg sind und fast ein Fünftel (19 Prozent) der deutschen Pendler sagt, dass sie aufgrund von Verkehrsbehinderungen regelmäßig zu spät bei der Arbeit ankommen. Fast die Hälfte (46 Prozent) der deutschen Befragten arbeitet während der Pendelzeit. Demzufolge meinen 44 Prozent, dass Pendelzeit zu offizieller Arbeitszeit gerechnet werden müsste, da es keine Freizeit ist.

 

New normal 

Für viele Arbeitnehmer/innen ist flexibles Arbeiten die Norm. Die Hälfte der Befragten weltweit gab an, dass sie mindestens die halbe Arbeitswoche oder mehr außerhalb der Hauptarbeitsstätte arbeiten. Für 67 Prozent (weltweit 70 Prozent) ist die Wahl des Arbeitsumfeldes sogar entscheidend bei der Jobsuche. Zusammenfassend lässt sich also sagen: Flexibles Arbeiten ist ein Modell, das Arbeitgebern die Möglichkeit bietet, Produktivität zu steigern, neue Talente anzulocken und sich neuen Gegebenheiten schneller anzupassen. 

 

 

*Für die Mehrheit der Befragten dieser Studie ist die Definition einer flexiblen Arbeitsplatzpolitik die Möglichkeit, den Arbeitsplatz selbst auswählen und ändern zu können. 

 

Über die Global Workspace Studie

Die IWG Global Workspace Survey wird seit 10 Jahren durchgeführt. Über 15.000 Berufstätige aus verschiedenen Branchen in 80 Ländern wurden befragt. Die Befragung fand online im Januar 2019 statt. Die Befragten stammen aus einem Pool an Kunden, Interessenten und führenden Wirtschaftsunternehmen. Die Studie wurde unabhängig von MindMetre Research durchgeführt. Die Teilnehmer/innen wurden nach ihrer Meinung zu dem Wandel bei Arbeitsplatzmodellen und flexiblen Arbeiten befragt.

Mehr Informationen unter www.iwgplc.com.

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