Umfrage zum Mieterverhalten im veränderten Arbeitsumfeld
Die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) hat in Zusammenarbeit mit CoreNet Global, dem weltweiten Berufsnetzwerk von Corporate-Real-Estate-Managern, im Februar und März 2023 eine Umfrage zum Mieterverhalten im veränderten Arbeitsumfeld nach der Corona-Pandemie durchgeführt. Grundlage der jetzt veröffentlichten Ergebnisse sind Antworten von CoreNet Global-Mitgliedern aus Nord- und Südamerika, der EMEA-Region und dem asiatisch-pazifischen Raum. Die Befragten vertreten Unternehmen, die sich als Endnutzer, Wirtschaftsförderer und Dienstleister/Berater identifizieren.
„Die Ergebnisse unserer Umfrage in Zusammenarbeit mit CoreNet Global geben einen detaillierten Einblick in die treibenden Faktoren bei Standort- und Immobilienentscheidungen von Mietern weltweit und zeigen eine Veränderung im Denken und in der Herangehensweise für Entscheidungen nach der Pandemie“, sagt Dimitrios Vlachopoulos, Head of Portfolio & Location Strategy EMEA, C&W. „Darüber wird deutlich, wie Mieter auf die zunehmende Bedeutung von Unternehmenszielen im ESG-Bereich vor dem Hintergrund des Klimawandels reagieren.“
Unterschiedliche Prioritäten in den Amerikas und EMEA-Region
Kosten, Human Resources und operative Exzellenz sind die drei wichtigsten strategischen Faktoren, die Immobilienentscheidungen beeinflussen. Während das Thema „Personal“ in den Amerikas ganz oben auf der Prioritäten-Liste steht, rangiert es in der EMEA-Region an zweiter Stelle.
„Mieter identifizieren Kosten, Human Resources und operative Exzellenz als die wichtigsten Treiber ihrer Immobilienstrategie und -entscheidungen. Die Rangfolge dieser Faktoren hat sich 2023 etwas verändert. Personal bleibt sehr wichtig und liegt in Nord- und Süd-Amerika weiterhin an erster Stelle, aber die Bedeutung der Kosten hat zugenommen. Dies ist angesichts der gestiegenen Unsicherheit seit Mitte 2022 nicht überraschend, als die Inflation ihren Höhepunkt erreichte und die Zinsen zu steigen begannen“, so Dimitrios Vlachopoulos.
Bedeutung von ESG unterschiedlich
ESG gewinnt an Bedeutung und die meisten Immobilienteams haben ESG-Ziele definiert, deren zugrunde liegende Faktoren aber je nach globaler Region variieren.
„Seit der letzten Umfrage hat sich ESG weltweit als wichtiger Treiber für Corporate Real Estate von Platz 8 auf Platz 5 nach vorn geschoben. Zwei Drittel der CRE-Führungskräfte gaben an, dass ihr Unternehmen ESG-Ziele definiert hat, sie bereits umsetzt oder dies plant. Die Gründe für die Anpassung von Immobilienportfolios an ESG-Vorgaben variieren je nach globaler Region. In Nord- und Süd-Amerika konzentriert man sich hauptsächlich auf den Ruf des Unternehmens, während in der EMEA-Region ökologisch verantwortliches Handeln in den Mittelpunkt gestellt wird", erläutert Dimitrios Vlachopoulos.
Gemeinschaftsflächen in Büros immer wichtiger
Der Anteil von gemeinsam genutzten Flächen innerhalb von Büros hat sich im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie nahezu verdoppelt. Ihr Anteil liegt jetzt zwischen 40 und 50 % gegenüber 20 bis 30 % vor dem Auftreten des Corona-Virus`. Die Mehrheit der Mieter (89 %) sieht das Büro als Ort für Kreativität, Innovation, Austausch und mögliche Treffen.
„Der Zweck des Büros verändert sich, aber die Mieter haben sich noch nicht vollständig an die neue Arbeitsweise angepasst“, kommentiert David Smith, Head of Americas Insights, Global Research, C&W. „Das Büro dient nicht dazu, die Mitarbeiter zu kontrollieren, und viele Mitarbeiter benötigen das Büro nicht, um produktiv zu sein. Es ist vielmehr ein Treffpunkt mit Kunden, ein Ort für Kreativität, Innovation und Synergien sowie für Lernen und Entwicklung. Derzeit glauben etwa die Hälfte der Mieter, dass ihre Büros diese Zwecke erfüllen.“