Kötter steigert Umsatz
23.02.2022Die Corona-Pandemie hat auch in ihrem zweiten Jahr das gesamtwirtschaftliche Geschehen und damit die Entwicklung im Dienstleistungssektor bestimmt. Dies zeigen auch die jetzt veröffentlichten Zahlen des Geschäftsjahres 2021 der Kötter Unternehmensgruppe. Trotz weiterhin erschwerter Rahmenbedingungen gelang es dem bundesweit tätigen Familienunternehmen, sich weiter erfolgreich am Markt zu behaupten und den Umsatz um über 3 % auf jetzt 589 Millionen Euro zu steigern.
Friedrich P. Kötter, Verwaltungsrat der Kötter Unternehmensgruppe
© Kötter Services
„Unsere Diversifizierung, unsere innovativen Lösungen und vor allem die Team-Leistung sind zentrale Bausteine, mit denen wir unter schwierigsten Bedingungen Kurs halten konnten“, betonte Verwaltungsrat Friedrich P. Kötter. Gleichzeitig unterstrich er die nach wie vor angespannte Gesamtlage: „Die deutsche Wirtschaft hat das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht. Wann dies im Laufe des Jahres gelingen kann, bleibt nicht allein wegen der Pandemie, sondern u. a. auch instabiler Lieferketten, steigender Preise und sich ausbreitender Inflation sowie internationaler Krisenherde offen.“
Die Entwicklung der einzelnen Sparten in Zahlen und Fakten:
Kötter Security:
Die Sparte Security behauptete sich erneut als Deutschlands größter familiengeführter Sicherheitsdienstleister. Dabei stand das Geschäft – wie im Vorjahr – ganz im Zeichen des Pandemiegeschehens. So mussten z. B. weiter Leistungsreduzierungen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit bei Messen und Veranstaltungen, im ÖPV aber auch im Unternehmenssektor kompensiert werden, wozu u. a. temporäre Services wie 2G-/3G-Kontrollen beitrugen. Gleichzeitig konnte der Qualitätsanbieter Neuaufträge und Auftragserweiterungen mit den integrierten Smart Security Solutions erzielen, die von Risikomanagement bis zu Spezialservices wie Werkfeuerwehraufgaben reichen. Diese Zuwächse trugen auch zur Kompensation der Umsatzrückgänge aus den ehemaligen Großaufträgen für die Passagierkontrollen an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf bei, für deren Fortführung keine adäquaten Rahmenbedingungen mehr bestanden. Beide Aspekte sind gleichzeitig auch der wesentliche Faktor für die Gesamtbeschäftigtenzahl von nun 16.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Starke Zahlen kann auch die unternehmenseigene Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) vermelden: 2021 bearbeiteten die NSL-Fachkräfte u. a. fast 60.000 zum Alarmzeitpunkt aufgenommene Videosequenzen z. B. aus der Überwachung von Firmenarealen oder Baustellen.
Kötter Cleaning:
Der Reinigungsspezialist unterstrich erneut seine Rolle als Motor für smarte und strikt qualitätsbasierte 360-Grad-Lösungen, durch die Wirtschaft und öffentliche Hand von nachhaltigem Werterhalt ihrer Immobilien, umfassendem Gesundheitsschutz für Beschäftigte und Besucher sowie optimaler Wirtschaftlichkeit profitieren. Mit diesen Kompetenzen punktete die Sparte bei Neu- sowie Bestandskunden und erzielte damit auch im zweiten Corona-Jahr erneut ein überdurchschnittliches Wachstum. Die Leistungsstärke in Sachen Prävention und Qualität unterstreicht das Hygiene & Safety Concept (HSC). In dessen Rahmen versorgte KÖTTER Cleaning seine Kunden mit über 125.000 Litern Desinfektionsmittel (= 500.000 haushaltsübliche 250-ml-Desinfektionsspender / fast 30 % mehr als 2020) und leistete damit einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitsschutz.
Kötter Personal Service: Die Sparte Personal Service konsolidierte sich in dem speziell für die Zeitarbeitsbranche nach wie vor äußerst schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Dabei richtete sich der Dienstleister weiter als Branchenspezialist für die Übernahme abgrenzbarer Geschäftsprozesse auf Basis von Werk- oder Dienstverträgen aus und ist damit bei nachhaltiger Konjunkturerholung für die Zukunft gut positioniert. So bietet der Dienstleister u. a. Fach- und Führungspersonal für die Abdeckung von Auftragsspitzen. Zudem ist Kötter Personal Service im Rahmen der Instore Logistik verlässlicher Partner für den bundesweiten Handel. Für Kunden aus dieser Branche wurden alleine in 2021 z. B. in Lager und Märkten fast 39 Millionen Kartons verräumt.
Mit Blick auf die Zukunft betonte Friedrich P. Kötter, dass die Gruppe ihren Nachhaltigkeitskurs als qualitätsorientierter Anbieter für System- und Speziallösungen fortsetzen werde. „Deshalb werden wir die Pandemie-Entwicklung genauso fest im Blick behalten wie alle anderen äußeren Einflussfaktoren und uns für die unterschiedlichsten Szenarien wappnen. Für unsere Partner heißt dies: Sie können in bewährter Form fest auf unser Familienunternehmen bauen“.
Gleichzeitig appellierte der 55-Jährige an die Politik, angesichts der wirtschaftlichen Situation dringend mit aller Entschlossenheit gegenzusteuern. „Hierzu gehören schnelle und umfangreiche Entlastungen für Bürger und Unternehmen bei den Energiekosten durch Senkung von Steuern und Umlagen genauso wie die Schaffung neuer Wirtschaftsimpulse. Nicht zuletzt gilt es, die Themen Entbürokratisierung und Digitalisierung durch die öffentliche Hand endlich konsequent voranzutreiben. Der Reformstau auf diesen Gebieten ist längst zu einer riesigen Belastung für den Wirtschaftsstandort Deutschland und damit auch unsere Branchen geworden. Das zeigen exemplarisch die nach wie vor überlangen Mitarbeiter-Freigabeprozesse in der Security durch die Ordnungsbehörden, die Personaleinsätze sowie damit verbunden Auftragsübernahmen und Wachstumspotenziale bremsen.“
In diesem Kontext unterstrich er die wichtige Bedeutung der eigenen Gesetzgebung für die Sicherheitswirtschaft, wie sie von der neuen Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde: „Ihre bereits seit langem geplante Realisierung stellt einen entscheidenden Baustein für die weitere Professionalisierung unserer Branche dar. Dabei ist der Grundstein mit dem beim Bundesinnenministerium in Erarbeitung befindlichen Referentenentwurf für ein Sicherheitsgewerbegesetz gelegt. Da-her bin ich zuversichtlich, dass die Politik zügig ihre Hausaufgaben machen wird.“ Deutliche Fortschritte erwartet sich die Branche darüber hinaus vom kürzlich erfolgten Zuständigkeitswechsel für das Bewacherregister hin zum Statistischen Bundesamt. „Dies ist mit dem klaren Vertrauen verbunden, dass sich zeitnah durch Prozessoptimierungen die Überprüfungsfristen für Mitarbeiter deutlich verkürzen.“