Solides Sicherheitskonzept
Ob Schule, Kindertagesstätte oder Wohnheim – wo immer Menschen betreut werden, ist die Sicherheit der Schutzbefohlenen und der dazugehörigen Gebäude oberstes Gebot. Die Herausforderungen beginnen bei der Auswahl des passenden Schließsystems für Türen und Fluchtwege – einschließlich der Frage: Was tun, falls ein wichtiger Schlüssel verloren geht? Das Raphaelshaus in Dormagen hat einen Weg gefunden, das Sicherheitsrisiko bei Schlüsselverlust zu minimieren. Mit einer elektronisch-mechanischen Kombilösung regelt das Jugendhilfezentrum den Zutritt zu allen seinen Gebäuden und Außenstellen.
An sonnigen Tagen tosen Scharen von Kindern und Jugendlichen über Spielplatz, Fußballfeld und Grünflächen auf dem Außengelände im Raphaelshaus in Dormagen. Teilweise kommen sie aus der Nachbarschaft des Jugendhilfezentrums, die meisten indes leben in einer der stationären oder teilstationären Gruppen auf dem Gelände. Seit mehr als 110 Jahren unterstützt die katholische, soziale Einrichtung junge Menschen und bietet ihnen einen Ort zum Lernen, Wohnen und zur persönlichen Entwicklung.
Zurzeit werden hier rund 240 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 18 Jahren fachkundig betreut. Das moderne Jugendhilfekonzept umfasst unter anderem die pädagogische Betreuung in den verschiedenen Gruppenhäusern, eine Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung, eine Schwimm- und Turnhalle und ein tierpädagogisches Konzept mit Kamelen, Lamas, Ponys und Emus. Zu den weiteren Highlights auf dem Gelände zählen eine Kletterhalle, ein Hochseilklettergarten, sowie ein historisches Verwaltungsgebäude mit Kapelle, Küchentrakt, Büro- und Konferenzräumen.
Zutrittsmanagement
„Eine elementare Grundbedingung für erfolgreiche Betreuungsarbeit ist die Sicherheit der Kinder und der Mitarbeiter“, erklärt Sascha Hesch, Verwaltungsleiter im Raphaelshaus. Zur Absicherung gegen unberechtigtes Eindringen von außen nutzt die Einrichtung ein Schließsystem des Herstellers CES aus Velbert. Die Anlage kombiniert elektronische Zutrittskontrolle an der Außenhaut sämtlicher Gebäude mit zuverlässigem mechanischem Schließschutz im Inneren.
„Früher hatten wir hier eine klassische Schließanlage mit mechanischen Zylindern in allen Türen“, so Hesch. „Doch als ein Schlüssel verloren ging, haben uns die erheblichen, damit verbundenen Unannehmlichkeiten dazu bewogen, nach Alternativen zu suchen.“ Nach eingehender Beratung durch den langjährigen Fachpartner für Sicherheitssysteme, Ferdi Boss sei der Entschluss gefallen, auf eine Lösung von CES umzusatteln, die das elektronische System „Omega Flex“ mit dem patengeschützten mechanischen System DU verbindet. Als Schließmedium dienen Kombi-Schlüssel, die mit einem fälschungssicheren mechanischen Profil sowie einem elektronischen Chip am Schlüsselkopf versehen sind. Die Schließanlage im Raphaelshaus in Dormagen und in den Außenstellen umfasst etwa 900 mechanische Schließzylinder und 80 Elektronikeinheiten.
Maßgeschneiderte Sicherheitslösung
Die kabellosen, batteriebetriebenen Elektronikzylinder in die Türen einzubauen, war für den Fachmann reine Routine. „Eine besondere Lösung erforderten einzig die beiden Schiebetüren im Verwaltungsgebäude“, erklärt Boss. Außerhalb der Bürozeiten wird ihre Automatik von einem Wandterminal aus angesteuert. Sobald ein berechtigter Transponder in Reichweite gelangt, öffnet sich die Tür. „Die Komponenten sind so anpassungsfähig, dass auch diese Installation keinerlei Probleme bereitet hat“, ergänzt der Sicherheitsexperte. Die Pflege und Erweiterung der Anlage kann nach einer Schulung bei CES nun durch die hauseigenen Techniker Theo Wolters und Peter Schütz verwaltet und programmiert werden.
An sämtlichen Außentüren ist die Technologie installiert – selbstverständlich auch an den Gebäuden der einzelnen Gruppen für die Kinder und Jugendlichen sowie in den Außenstellen der Einrichtung in Köln, Neuss und Dormagen. Vor allem beim Betrieb in mehreren Objekten treten die Vorteile der gewählten Lösung deutlich hervor: Zu den Räumlichkeiten der jeweiligen Gruppen erhalten nur ausgewählte Pädagogen und Betreuer zu verschiedenen Zeiten freien Zutritt. Mit den Transpondern und elektronischen Zylindern lassen sich die gewünschten Zutrittsregelungen flexibel und individuell organisieren. Mithilfe einer integrierten Zeitfunktion kann die Zutrittserlaubnis für alle weiteren Benutzer wie beispielsweise das Reinigungspersonal auf feste Zeiten beschränkt werden. Für Notfallsicherheit ist ebenfalls gesorgt. Dank der Elektronikzylinder mit Anti-Panik Modul können Personen auch ohne Schlüssel jederzeit über Flucht- und Rettungswege aus den Gebäuden ins Freie gelangen.
Effizienzsteigerung durch Baukasten-System
Eine weitere entscheidende Verbesserung wurde beim Thema Schlüsselverlust erzielt. Falls ein Schlüssel abhanden kommen sollte, können die damit verbundenen Berechtigungen ohne Aufwand elektronisch deaktiviert und ein neuer Schlüssel nachprogrammiert werden. Für die Zukunft ist geplant, das zunächst offline betriebene System zu einer Online-Lösung auszubauen. Aufgrund des anpassungsfähigen Baukasten-Prinzips des verwendeten Systems ist dies komfortabel zu realisieren, ohne dass Komponenten ausgetauscht oder aufwendige Umbaumaßnahmen durchgeführt werden müssen. Es genügt, die Anlage um Access Points zu erweitern, die das Schließsystem per Funktechnik ins hauseigene Datennetzwerk einbinden – und zwar an allen Standorten und Außenstellen. Danach lassen sich die Berechtigungen bequem per Mausklick am PC verwalten und ändern.
Die hohe Funktionalität, die bei der Elektronik realisiert wurde, setzt sich nahtlos bei den Mechanikzylindern im Inneren der Gebäude fort. Das System DU steht für „Double Undercut“ – einen doppelten Hinterschnitt am Schlüsselprofil. Beim Fräsen des Profils sorgt eine dritte Achse für eine dreidimensionale Nut, die einen Teil des Schließgeheimnisses enthält. Sämtliche verbreiteten Kopiertechniken müssen hier kapitulieren. Ohne Originalschlüssel wird der Zutritt zu verschlossenen Räumen somit praktisch unmöglich. „Das Zusammenwirken der elektronischen und mechanischen Zylinder erzeugt ein umfassendes Gefühl der Sicherheit“, sagt Verwaltungsleiter Hesch. Dementsprechend fällt sein Urteil uneingeschränkt positiv aus: „Zuverlässigkeit bis ins Detail, die Option zum schrittweisen Ausbau und unkomplizierte Intervention bei Schlüsselverlust. Außerdem brauchten die Nutzer nur eine minimale Umgewöhnungsphase und seither bewährt sich das System im täglichen Einsatz.“