FACILITY MANAGEMENT im Interview mit Jürgen Lauber, Geschäftsführer der Saia-Burgess Controls AG

„Peace of Mind“

Seelenfrieden, kein Stress, keine Sorgen, kein Ärger – so lässt sich der Ausdruck „Peace of Mind“ in etwa übersetzen. Und genau in diesen
Zustand möchte der Schweizer Spezialist in Steuerungs- und Regelungs­elektronik Saia-Burgess Controls AG Betreiber und Investoren versetzen. Hierzu hat er ein Qualitätslabel für Gebäudeautomationslösungen geschaffen, das Betreiber und Investoren vor bösen Überraschungen im
gesamten Lebenszyklus ihrer Liegenschaften schützen soll.

Direktlink: herstellerneutrale Ausschreibungsvortexte


Herr Lauber, Sie sagen, dass Sie Betreibern und Investoren im Zusammenhang mit deren Gebäudeautomationslösungen den „Peace of Mind“ verschaffen wollen. Doch was sorgt derzeit dafür, dass so mancher Betreiber mit seiner Gebäudeautomation eben
keinen Seelenfrieden hat?

Er sieht sich heute mit weiter ungelösten Problemstellungen konfrontiert und es kommen nun gravierende neue Herausforderungen hinzu. Es ist heute noch immer üblich, dass er bei der Vergabe von Projekten zuerst mit Lockangeboten geschlossener, proprietärer Automations­systeme geködert wird. Anschließend wird der Kunde mit jedem Nachtrag, Service und jeder Änderung kräftig und unkalkulierbar zur Kasse gebeten. So wird eine Erstausrüstung, an der bei der Installation nichts verdient wurde, zur Cash-Cow. Damit dies funktioniert, sind die installierten Systeme bewusst geschlossen gehalten, d.h. proprietär und für Dritte kaum änderbar.

Nun sehen sich die Investoren noch mit einer demographischen Entwicklung konfrontiert, die deutlich macht, dass in 10 bis 15 Jahren eine immer umfangreichere Automation nur noch mit der Hälfte des qualifizierten Personals in Betrieb gehalten werden muss.

Da in derselben Zeit der CO2-Ausstoß pro Kopf bei uns in Deutschland halbiert werden soll, geht dies nur mit komplex­erer und gewerkeübergreifender Automation für Gebäude. Gehirnschmalz und Innovationskraft statt Tonnen von Öl und Kohle.


 

Und wie könnte man diese Probleme lösen?

Wir empfehlen einige wenige grund­legende technische Innovationen und neue Möglichkeiten, die der Markt bietet, einfach konsequent in allen neuen Projekten umzusetzen. Heute ergibt die Kombination aus den drei Technologien Web- + IT- + SPS-Technik (Speicherprogrammierbare Steuerungen) den Innovationsschub, den man benötigt, um trotz „Altlasten“ und neuen Herausforderungen als Investor oder Betreiber den „Peace of Mind“ zu haben.


 

Gilt das nur für Neubauten oder lässt sich ein bestehendes Gebäudeautomationssystem auch nachträglich fit für die Zukunft machen?

Die Kombination aus Web- + IT- + SPS-Technik vereint traditionelle, industrielle SPS-Kultur mit den neuen technologischen Standards aus der Web- und IT-Welt. Dies bringt mit sich, auch „altes, bestehendes“ mit einzubinden und in der Zukunft weiter zu nutzen. Altsysteme sowie auch die bestehende Feldebene können weiter genutzt werden.↓

Ist denn bei Betreibern das Know-how vorhanden, um diese Zusammenhänge zu erkennen und entsprechend zu handeln?

Ich möchte hier nicht gerne von Know-how sprechen, sondern eher vom Bewusstsein des heute technisch Machbaren und Sinnvollen. Dass man Automation auch ohne jeglichen proprietären Standard nutzen und betreiben kann, wird von den bislang etablierten Lieferanten natürlich gerne in Abrede gestellt. Neue, wirklich offene und universell gültige Technologien bei Planern und Betreibern voran zu treiben, kann man von denen natürlich nicht erwarten, weil sie heute genau vom Gegenteil leben.

Um hier Unterstützung zu bieten, hat Saia-Burgess nun das Qualitätslabel „Peace of Mind“ geschaffen. Label und Plaketten gibt es wie Sand am Meer. Warum benötigen wir noch eins, bzw. was zeichnet Ihr Qualitätslabel aus?

Mit diesem herstellerneutralen Qualitätslabel „Peace of Mind“ erreicht man zum ersten Mal eine wirkliche Vergleichbarkeit von Angeboten bezüglich Automationslösungen auf der Ebene der Entscheider bei Investoren und Betreibern. Die Bedingun­gen zur Nutzung des Labels beschreiben in einer einfachen und klaren Weise die grundlegenden Anforderungen an die Gebäudeautomation, damit diese system- und ausführungsbedingt einen maximalen „Peace Of Mind“ für den Endkunden gewährleisten. Es ist sozusagen eine gemeinsame Zielmesslatte für alle Arten von Projektangeboten. Wenn die Qualitätsrichtlinien als Ausschreibungsvortexte eingesetzt werden, bekommt der Entscheider so nicht nur einen Angebotspreis für die Erstinstallation, sondern kann aufgrund der eventuellen Abweichung erkennen, welche Risiken und Kosten über den Lebenszyklus seiner Anlage sich hinter scheinbar tollen
Projektangeboten verbergen.


 

Wenn ein Hersteller ein solches Label ins Leben ruft, tut er dies ja nicht aus bloßer Nächstenliebe. Wie profitiert Saia-Burgess vom „Peace of Mind“?

Indem wir helfen, die legitimen Ansprüche der Betreiber und Investoren mittels eines offenen, transparenten Wettbewerbs durchzusetzen, werden wir stark an Marktanteil in Deutschland gewinnen.

Wir sind sicher, dass unsere Produktpalette geprägt durch die Formel SPS + Web + IT viel besser geeignet ist, den „Peace of Mind“ der Entscheider zu sichern, als die traditionell geschlossenen Systeme anderer Hersteller. Dadurch werden wir verstärkt Kunden von Anderen gewinnen können. Selbst wenn
diese Hersteller in drei bis fünf Jahren unseren technischen Vorsprung aufholen sollten, müssten sie auch ihr bisheriges Geschäftsmodell und die Unternehmens­kultur ändern. Das ist schwieriger und langwieriger als jede Produktinnovation.


 

Und wie schätzen Sie den Gebäudeautomationsmarkt der Zukunft ein?

Wir gehen davon aus, in der Steuerungstechnik von heute
50 Mio. € auf 70 bis 80 Mio. € Hardwareumsatz zu wachsen. Dafür sind wir gut positioniert.

Unser Kerngeschäft ist seit vielen Jahren die Infrastrukturautomation. Zum Thema Energieeffizienz sind wir hervorragend aufgestellt. Wir sind einer der größten Hersteller von elektronischen Stromzählern in Europa und haben mit SPS-basierter Technik eine ideale Basis für gewerkeübergreifende d.h. energieoptimierte Automationslösungen.

Bezüglich des GA-Markts in Deutschland denke ich, dass sich wirklich offene Technik durchsetzen wird. Offenheit in der Technik und der Druck auf die Profitmargen der großen börsennotierten Hersteller werden deren Geschäftsmodell zwangsläufig ändern. Sie werden weniger Projektgeschäfte selbst machen und diese den lokalen, flexiblen und schlank organisierten Systemintegrator-Firmen überlassen. Der Markt wird dann so wettbewerbsintensiv sein, dass alleine für den Namen und die temporäre Projektleitung keine, für ein großes Unternehmen notwendige, Marge mehr übrigbleibt.

Download

Hier stehen die herstellerneutralen Ausschreibungstexte zum Download und zur freien Verfügung bereit:

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