Nur ein Ausweis statt vieler Schlüssel
Im März 2016 eröffnete Mitsubishi Electric seine neue Deutschland-Zentrale in Ratingen. Mehr als 16.000 m² Bürofläche bieten Platz für bis zu 750 Mitarbeiter. Für den unkomplizierten und doch sicheren Zutritt sorgt ein elektronisches Zutrittskontrollsystem, das bereits in der Planungsphase mit ausgeschrieben war.
Mitsubishi Electric Deutschland ist seit 1978 als 100 %iges Tochterunternehmen mit seiner Zentrale in Ratingen und zahlreichen Regionalbüros in ganz Deutschland vertreten. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt eine umfangreiche Palette elektrischer und elektronischer Produkte einschließlich dazugehöriger Software und übernimmt den Kundendienst und Service für diese Produkte. So ist Mitsubishi Electric beispielsweise einer der weltweit führenden Anbieter von Klima- und Lüftungsanlagen im privaten, kommerziellen und im industriellen Einsatz. Im Bereich Fahrzeugausrüstung sind die Produkte essentielle Bestandteile vieler herkömmlicher, Hybrid- und Elektrofahrzeuge der weltweit größten Automobilhersteller. Das Unternehmen liefert nicht nur CPUs (das „Gehirn“ jeder Fahrzeugausrüstung), Generatoren, Motorstarter, elektrische Lenksysteme und Multimedia-Anlagen, sondern auch eine Vielzahl von innovativen und qualitativ hochwertigen Autoteilen für größeren Komfort, höhere Sicherheit und umweltfreundliches Fahren. Für die industrielle Automation bringt Mitsubishi Electric mit einem breiten Angebot an Automations- und Verarbeitungstechnologien – darunter Kontrollgeräte, Antriebsvorrichtungen, Stromverteilungs- und -steuerungsprodukte, Funkenerosions-, Elektronenstrahl- und Laserbearbeitungsmaschinen, computerisierte numerische Steuerungen und Industrieroboter – eine höhere Produktivität und Qualität in die Werkshalle.
Bereits im November 2015 – noch Monate vor der offiziellen Eröffnung – bezog das Unternehmen mit seinen rund 450 Mitarbeitern die neugebaute Deutschland-Zentrale in Ratingen (lesen Sie hierzu auch FACILITY MANAGEMENT 3|2016 und 1|2017). Für den Neubau war auch ein elektronisches Zutrittskontrollsystem ausgeschrieben gewesen. Schon im alten Gebäude hatte es eine Zutrittskontrolle gegeben, nun aber sollte ein mehrstufiges Sicherheitskonzept die Unternehmenssicherheit gewährleisten. „Unser neues Gebäude sollte umfassend gesichert sein. Wir wollten ein elektronisches System, das einfach und flexibel ist, und sich leicht an zukünftige Änderungen anpassen lässt“, erläutert Tino Räpke, General Manager IT, Compliance & Organisation der deutschen Niederlassung von Mitsubishi Electric. Das System sollte auch die Effizienz der Abläufe verbessern. „Wir wollten einen Ausweis, statt vieler Schlüssel.“ Gefordert war ein Zutrittsmedium, mit dem man auch andere Systeme im Haus bedienen kann, z.B. vorhandene Drucker und die Medientechnik.
Mit der Realisierung der Zutrittskontrolle mit kompletter sicherheitstechnischer Beratung inklusive Brandmeldetechnik beauftragte der Bauträger den dormakaba Partner Freihoff Sicherheitsservice GmbH aus Langenfeld. Mit diesem erfolgreichen Unternehmen für Sicherheitstechnik und Service erarbeitete Mitsubishi Electric unter Berücksichtigung der Schutzziele ein umfassendes Sicherheitskonzept.
So wurden diverse Workshops durchgeführt, bis das endgültige Konzept stand. Ein wichtiges Thema war hier auch die Besucherverwaltung und die Anbindung der Zutrittskontrolle an das vorhandene Gingco Raumbuchungssystem. Denn ein Großteil der Besucher wird in diesem Management-Tool angemeldet. Über die Besucherverwaltung werden auch die KFZ-Kennzeichen der Gäste erfasst und an die Kennzeichenerkennungskamera an der Zufahrt zur Tiefgarage weitergeleitet. Zur Übergabe all dieser Besucherdaten entwickelte dormakaba eine spezielle Schnittstelle. „Eine große Herausforderung für das Projekt war die kurze Bauzeit“, betont Frank Pokropp, Geschäftsführer der Freihoff Sicherheitsservice GmbH.
Die Absicherung der Außenhaut und hochsensibler Bereiche im Innern, wie z.B. Labore und IT-Räume, erfolgte durch Online-Leser. Alle Außentüren des Gebäudes sowie alle Türen aus den Treppenhäusern in die einzelnen Büroflächen wurden mit insgesamt 161 Erfassungseinheiten abgesichert, alle Bürotüren im Inneren durch CardLink-Komponenten und nicht mehr wie ursprünglich geplant mit mechanischen Schließzylindern. Dadurch erreichte man das Ziel, möglichst wenig herkömmliche Schlüssel einzusetzen. Die jeweiligen Zutrittsrechte befinden sich auf einer individuellen Mitarbeiterkarte. Somit wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter nur die Bereiche betreten können, für die sie auch berechtigt sind. „Das Kaba exos System hat uns überzeugt, weil man hier sehr einfach Online- und Offline-Komponenten in einem System kombinieren kann“, erklärt Tino Räpke. Um alle Anforderungen von Mitsubishi Electric zu erfüllen, wurden durch Kaba noch weitere Sonderschnittstellen implementiert. So wurde beispielsweise zur vereinfachten Datenpflege eine Schnittstelle zum Mitsubishi Electric Global Active Directory geschaffen, um die Personalstammdaten der Mitarbeiter automatisch in das Kaba exos System zu importieren. Außerdem wurde eine Schnittstelle zum Gingco Raumbuchungssystem geschaffen. Mit dieser Schnittstelle erhalten Mitarbeiter, die zu einem Meeting in einen Besprechungsraum eingeladen werden, automatisch das Zutrittsrecht für die Dauer der Besprechung zu diesem Raum. Für eine spontane Raumbelegung steht ein Gingco Webterminal zur Verfügung, an dem die aktuelle Raumbelegung eingesehen werden kann. Ein freier Raum kann sofort am Webterminal gebucht werden, das Zutrittsrecht für diesen Raum wird dann am nächstgelegenen Online-Leser auf die Karte geschrieben.
Das komplette System ging zum Einzug im November 2015 live. Dank des hohen Engagements durch die Mitarbeiter des Freihoff Sicherheitsservice GmbH erfolgte die Installation des Systems problemlos in der sehr kurzen dafür vorgesehenen Zeit. Mit dem Tag des Einzugs konnten alle Mitarbeiter ihr Büro betreten. Ihre Gäste können sie mit der neuen webbasierten Besucherverwaltung via Webclient voranmelden. Somit verkürzt sich für die Besucher die Wartezeit am Empfang. Für die vorangemeldeten Besucher werden zentral aus dem Kaba System die Besucherausweise gedruckt. Unangemeldete Besucher werden in der Kaba Besucherverwaltung direkt am Empfang erfasst.
Mitsubishi Electric ist mit dem Projektverlauf und der Zusammenarbeit mit Freihoff Sicherheitsservice GmbH und dormakaba sehr zufrieden. „Die Mitarbeiter von Freihoff haben sehr gute Arbeit geleistet, auch die Programmierung der Schnittstellen durch dormakaba hat funktioniert. Das System lief von Anfang an gut“, betont Tino Räpke. „Wir haben die gewünschte Sicherheit, effiziente Abläufe und ein flexibles System, bei dem wir Zutrittsrechte schnell ändern können. Und wir können uns tagsüber ohne Schlüssel bewegen.“