Niederländische Beamte arbeiten mit effizientem Licht
Erfrischende Andersartigkeit und organisches Design prägen die gesamte Architektur eines der größten nachhaltigen Bürogebäude in Europa, dem DUO Groningen. Denn wer sich im niederländischen Groningen auf den Weg zur Steuerbehörde oder dem Amt zur Studienkreditvergabe macht, wird in einer rundum außergewöhnlichen und freundlichen Atmosphäre empfangen. Äußerlich zeigt es sich mit geschwungener Fassade, harmonisch in die grüne Umgebung eingebettet. Im Inneren findet der Betrachter poppige Farben und modernes, fast verspieltes Design. Doch die technische Ausstattung erfüllt höchste Standards an Komfort und Effizienz.
Die neue Unterkunft der beiden Ämter sollte nichts mit staubigen und tristen Klischees zu tun haben, die manch einer mit großen Bürokomplexen und insbesondere Behörden verknüpft. Dieses Ziel setzte das Architekturbüro UN Studio aus Amsterdam bemerkenswert um. Schon von außen zeigt sich das fast 100 m lange Bürogebäude in asymmetrischer Gestalt, aus der sich zwei Bürotürme erstrecken – einer über zwölf, der andere über 25 Geschosse. Gemeinsam mit dem Amsterdamer Studio Linse wurde hier eine nachhaltige Arbeitsumgebung geplant und umgesetzt. Weniger Materialien, weniger Energiekosten und viel natürliches Tageslicht lautete der Anspruch.
Anstelle in Sackgassen endender Flure führen abwechslungsreiche Wege durch das Gebäude. Man könnte einen Spaziergang durch den Bau unternehmen, ohne umkehren zu müssen, immer mit der Möglichkeit, den Blick nach draußen ins Freie zu richten – ins Grüne. Diese Offenheit durchdringt die gesamte Gestaltung und unterstützt eine insgesamt sehr moderne Arbeitswelt. Den Beamten stehen stilvoll eingerichtete Kommunikations- und Loungebereiche sowie Coffee Corners und eine Kantine zur Verfügung – überall kann gearbeitet werden. Warme Farbtöne wie Fuchsia und Sonnengelb ziehen sich durch das gesamte Innendesign, die Arbeitsplätze selbst sind in ruhigen Naturtönen gehalten. Die Flächeneffizienz der Büros wurde durch Desksharing erhöht. Insgesamt befinden sich fast 2300 ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze in beiden Behörden. Die Beleuchtungslösung sollte sich in die durchdachte Bürowelt optimal integrieren. 30 verschiedene Arbeitsplatzleuchten standen zur Wahl, letztlich wurde die Leuchte „Minela“ von Waldmann ausgewählt. Denn hier ergaben Design, Effizienz und Ergonomie der Leuchte ein stimmiges Gesamtbild, das sich in das Konzept des Projektes einfügt.
Die Leuchtenwahl an den Arbeitsplätzen unterstreicht den zugrundeliegenden Lebenszyklus Ansatz des gesamten Projektes: Experten aus allen relevanten Bereichen waren von Anfang an im Projekt involviert, um die beste, kosten-effektivste und umweltfreundlichste Lösung im Hinblick auf die langfristige Gebäudenutzung zu finden.
Die niederländische Regierung ist Bauherr des Gebäudes, das als Public Private Partnership-Projekt entstand – einer Privat-Öffentlichen Zusammenarbeit. Dabei wird der Staat durch private Unternehmen unterstützt. Für den Groninger Bau bildete sich das Konsortium DUO², das die Finanzierung, Entwicklung und Planung durchführte und den Komplex auch in den ersten 20 Jahren betreibt. Innerhalb dieses Zeitraums soll es öffentlich genutzt werden. Eine spätere Umwandlung in private Wohnungen ist möglich. Dafür wurde dem Verwaltungsbau von vornherein ein feinmaschiges Raster von 1,20 m statt der in Verwaltungsgebäuden üblichen 1,80 m zu Grunde gelegt.