Zehnder

Kühle Köpfe im Großraumbüro

Die zunehmend heißer werdenden ­Temperaturen in unseren Breitengraden ließen die Mitarbeiter des württembergischen Anlagenbauers Vollert bei ihrer täglichen Büroarbeit so sehr schwitzen, dass ein konzentriertes effektives Arbeiten kaum noch möglich war. Abhilfe schafft nun ein Kühl- und Heizdeckensystem, das im Sommer kühlt und im Winter behagliche Wärme garantiert.

In den Jahren 2007 und 2008 entschloss sich die Geschäftsleitung, den Verwaltungsbereich umfassend zu sanieren. Betroffen waren der rund 600 m² große Altbau sowie die 1470 m² große Shedhalle, in der sich die Großraumbüros ­befinden. Der umfangreiche Umbau umfasste bei der Shedhalle ein komplett neues Dach aus Sandwichelementen ­einschließlich der Shedfenster, die Dämmung der Fassade, den Innenausbau und die Einrichtung mit neuen Büromöbeln. Der Altbau erhielt eine Dämmung über der Decke zum bestehenden Dachboden. Besonderes Augenmerk legte man bei Vollert auf die technische Gebäudeausrüstung mit der Investition in eine neue hochmoderne Heiz- und Kühlanlage. „Im heißen Sommer von 2003 war das Thermometer aufgrund der umfangreichen Glasflächen in den Büros bis auf 37 °C gestiegen“, erinnert sich Geschäftsführer Hans-Jörg Vollert. „Da war an konzentriertes ­Arbeiten nicht mehr zu denken.“ Deshalb entschied man sich für eine leistungsfähige Kühlung im Sommer. Dabei kam, auch angesichts der stetig steigenden Preise für Energie, nur ein Kombisystem mit Heiz- und Kühlfunktion in Frage.

Um den genauen Wärme- oder Kühlbedarf zu ermitteln, wurde das in Heilbronn ansässige Ingenieurbüro S+P ­Ingenieure AG mit den Berechnungen beauftragt. Ermittelt wurde eine erforderliche Gesamtleistung von 101.500 W jeweils für Heizung und Kühlung. Davon entfallen rund 60.000 W auf das Shedgebäude und etwa 40.000 W auf den Altbau. Eingebaut wurden schließlich ein Gas-Brennwertkessel und eine kontrollierte Kältemaschine. Beheizung und Kühlung der Räume erfolgt über Zehnder Strahlplatten vom Systemtyp „Como“ in der Ausführung als Deckensegel. „Die von uns untersuchten Systemalternativen mit einer Klimatisierung über Lüftungsgeräte sprachen eindeutig für diese Deckensegel“, erklärt Rocco Dörr von S+P Ingenieure. „Denn sie verfügen aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit über eine sehr effiziente Heiz – bzw. Kühlleistung:  Ein Segel besteht aus einem Aluminium-Strahl­blech, in das nahtlose Kupferrohre formschlüssig verpresst sind. Das Strahlblech um­schließt diese Rohre, wodurch ein idealer Wärme­übergang geschaffen wird, der wiederum diese hohe Heiz- bzw. Kühlleistung gewährleistet“, führt Ingenieur Dörr weiter aus.

Auf den Einbau einer Klimaanlage konnte somit verzichtet werden, wodurch nicht nur weitere Investitionskosten gespart, sondern auch die bei herkömmlichen Klimaanlagen lästige Zugluft vermieden werden konnte.


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Die Vollert Anlagenbau GmbH + Co. KG, Weinsberg, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die innerbetrieblichen Materialflüsse ihrer Kunden zu automatisieren. Als Partner vieler Industriebereiche entwickelt das traditionsreiche Familienunternehmen mit seinen rund 180 Mitarbeitern u.a. Maschinen und Anlagen für die Baustoffindustrie, Intralogistiksysteme, automatische Hochregallager für Lasten bis 50 Tonnen sowie Rangiersysteme. Am Standort Weinsberg fertigt Vollert seit nunmehr 80 Jahren und liefert seine Anlagen inzwischen in alle Welt. Im Zuge der Expansion waren auch die baulichen Einrichtungen immer wieder an die sich ständig ändernden Anforderungen anzupassen. Die bestehende Bausubstanz geht bis auf das Jahr 1939 zurück, der jüngste Bauabschnitt wurde 1990 hinzugefügt.

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