Instandhaltung von RLT-Anlagen
In vielen Innenräumen, beispielsweise Büros, kommen häufig sogenannte „Raumlufttechnische Anlagen“ (RLT-Anlagen) oder dezentrale Komponenten – auch als Klimaanlagen bezeichnet – zum Einsatz. Sie sind eine Wohltat und eine gesundheitliche Gefahrenquelle zugleich. Und verunreinigte Klimaanlagen können Schmutz, Staub, Schimmelpilzsporen und Bakterien enthalten und somit die Gesundheit der Mitarbeiter und Besucher nachhaltig gefährden. Atemwegserkrankungen, Allergien, Müdigkeit, Depressionen und vieles mehr sind die Symptome des sogenannten „Sick-Building-Syndrom“ – versursacht unter anderem durch verschmutzte Raumluft.
Rechtsgrundlage VDI 6022
Um Gefährdungen zu vermeiden, gilt es, RLT-Anlagen regelmäßig und sachgerecht zu inspizieren und zu reinigen. Seit den 1990er Jahren ist die Instandhaltung von RLT-Anlagen durch strenge Hygiene-Richtlinien geregelt: die VDI 6022. Sie besagt unter anderem, dass raumlufttechnische Anlagen in einem hygienisch einwandfreien Zustand sein müssen und die Betreiber hierfür in Haftung genommen werden. Regelmäßige Inspektionen im Abstand von zwei oder drei Jahren, je nach Art und Beschaffenheit der Anlagen, eine fachgerechte Reinigung sowie die Dokumentation der Maßnahmen sind im Wesentlichen die vorgeschriebenen Pflichten für Betreiber von RLT-Anlagen. Die VDI 6022 sorgte dafür, dass RLT-Anlagen mittlerweile hygienisch sicherer geworden sind und nicht mehr per se als „Krankmacher“ gelten.
Hygieneinspektionen sind das A und O
Regelmäßige Hygieneinspektionen an raumlufttechnischen Anlagen verhindern die Produktion „schlechter Luft“ und minimieren so Krankheiten. Diese Inspektionen solltenjedocj nur von ausgebildeten Fachleuten durchgeführt werden, die über entsprechende Sachkunde nach VDI 6022 Blatt 4, Kategorie A verfügen.. Eine Hygieneinspektion wird in mehreren Etappen durchgeführt: Zunächst werden alle Komponenten einzeln auf optische Auffälligkeiten untersucht (Sichtprüfung). Die Befunde und Mängel werden den VDI 6022-Richtlinien entsprechend dokumentiert. Parallel dazu werden mikrobiologische Proben der einzelnen Bestandteile der raumlufttechnischen Anlage abgenommen, um potenziellen Befall durch schädliche Mikroorganismen – wie z.B. Legionellen und Schimmelpilze, die sich im Befeuchter einer RLT-Anlage befinden können – frühzeitig zu erkennen. Besonders intensiv wird die Zuluft untersucht. Zielsetzung der Norm ist es, dass sich die zugeführte Außenluft durch die eingebauten RLT-Anlagen oder dezentrale RLT-Komponenten nicht verschlechtert oder gar gesundheitsgefährliche Risiken für die Menschen in den Innenräumen entstehen, da sich die Menschen heute bis zu 90 % ihrer Zeit in Innenräumen aufhalten.
Reinigung der RLT-Anlage
Im Falle einer Verunreinigung bzw. Überschreitung der gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte muss nach VDI 6022 eine sachgemäße Reinigung der raumlufttechnischen Anlage erfolgen. Dabei werden je nach Verschmutzungsgrad die Anlagen und Komponenten und gegebenenfalls auch die Lüftungskanäle mit geeigneten Verfahren gereinigt und desinfiziert.
So können Sie Gefahren
„schlechter Luft“ minimieren
Neben der regelmäßigen und sachgerechten Inspektion und Reinigung der RLT-Anlage kann die Qualität der Innenraumluft durch folgende Maßnahmen zusätzlich optimiert werden:
1. Beschließen Sie ein Rauchverbot innerhalb geschlossener Räume beziehungsweise richten Sie abgeschlossene Raucherbereiche ein.
2. Lassen Sie Ihre Böden regelmäßig gründlich reinigen.
3. Statten Sie die Räumlichkeiten mit Zimmerpflanzen aus.
4. Meiden Sie die Verwendung chemiehaltiger Präparate, wie zum Beispiel Klebstoffe oder Lufterfrischer.