Gebäudeüberwachung schützt vor Schneelasten
Hohes Schneeaufkommen gehört zu den Launen der Natur, die Gebäuden mit Trägerkonstruktionen, insbesondere Hallen, schwer zu schaffen machen können. Auch andere externe und interne Faktoren belasten die Sicherheit der Objekte. Durch den Einsatz effizienter Messsysteme können Personen besser geschützt und zudem langfristig Kosten gesenkt werden.
Der zurückliegende Winter hatte es in sich: Sogar in Regionen, die bis dato von Schneemassen verschont geblieben waren, herrschte zum Teil Chaos statt Wintermärchen – und das über Wochen. Ob der Grund nun der viel beschworene Klimawandel ist oder nicht: Extreme klimatische Bedingungen treten bekanntlich in den letzten Jahren in vielen Regionen vermehrt auf.
Schnee gehört zu den Wettereinflüssen, die Dachkonstruktionen von Gebäuden, insbesondere Hallen, enorm belasten können. So sind in jedem Winter Einstürze von Hallendächern zu beklagen – seien es Katastrophen, wie der Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall 2006, oder zahlreiche andere große und kleinere Gebäudeschäden. Bei hohem Schneeaufkommen kann ein Gewicht von bis zu 100 kg pro Quadratmeter auf ein Dach drücken. Dabei ist die Schneehöhe allein nicht entscheidend, sondern vielmehr die unterschiedliche Konsistenz (Pulverschnee, Nassschnee, Vereisungen) im Zusammenspiel mit der Luftfeuchtigkeit und den Temperaturen.
Dann wirken enorme Kräfte, die für zahlreiche der rund 40.000 Hallen hierzulande, von denen viele 40 bis 50 Jahre alt und laut einer Untersuchung des TÜV Nord von 2008 nicht im optimalen Zustand sind, im wahrsten Sinne zuviel werden können. Der TÜV nahm eine repräsentative Zahl der Hallen unter die Lupe und stellte fest, dass etwa 60 % der Objekte Mängel aufweisen. Bei immerhin 27 % sei mit einer Gefährdung der Standsicherheit zu rechnen, konstatierte der Bericht. Gründe dafür sind Bauschäden verschiedenen Ursprungs. Kommt die „weiße Last“ hinzu - oder eine andere extreme Wetterlage wie Sturm, Starkregen oder Hagel - verschärft sich diese bereits vorhandene Problematik. Des Weiteren herrschen in den Hallen unterschiedliche raumklimatische Verhältnisse: Etwa die Feuchtigkeit, die die Holzbalken einer Konstruktion beeinträchtigt und die Klebeeigenschaften eines Leims verändern kann, oder Chloremissionen in Schwimmhallen, die langfristig schädigend auf die Betonträger wirken. Im Gegensatz zu den zuweilen „imposanten“ Wettereinflüssen bleiben diese schleichenden Veränderungen meist unbemerkt, bis es letztlich zu größeren Schäden kommt.
Die Faktoren, die zu Schäden führen, sind von Halle zu Halle unterschiedlich beschaffen. Auch ist es ungewiss, ob der nächste Winter wieder Schneemassen bringt. Dennoch sollte die nahende kalte Jahreszeit Anlass geben, die effiziente Überwachung der Gebäude oben auf die Agenda zu setzen. Sich mit Rechenprogrammen zu behelfen, um drohende Gefahren abzuschätzen, greift hier meistens zu kurz. Es sind zeitgemäße, IT-gestützte Lösungen gefordert, die die Belastungen von Objekten konstant messen, Informationen zu vorbeugenden und schützenden Maßnahmen generieren und somit die Sicherheit der Dachkonstruktionen und der Gebäudestabilität überwachen und gewährleisten. Lösungen der neuen Generation decken diese Anforderungen ab. Sie ermöglichen proaktives Handeln, denn nur die dauerhafte Überwachung stellt sicher, dass die Objektbelastung ständig detailliert protokolliert und dokumentiert wird. Ein weiterer Nutzen ist, dass Kosten zur Vermeidung von Sicherheitsmängeln oder Schäden erst gar nicht anfallen oder zumindest eingedämmt werden.
Effiziente Messsysteme weisen diese Funktionen und Vorteile auf. Eine solche Lösung umfasst Sensoren, die je nach Hallengröße in einer entsprechenden Anzahl an den Holzbalken oder anderen Trägern oder Verstrebungen angebracht werden und die Belastung in Intervallen messen. Die mechanische Spannung wird in elektrische Signale umgewandelt und leitet diese an eine Software weiter, die die gemessenen Belastungswerte am PC-Monitor des Anwenders, z.B. des Wachpersonals einer Halle oder auch in einer Leitstelle, wiedergibt. Itenos, ein ITK-Sicherheitsunternehmen im Verbund der Deutschen Telekom, hat ein solches Messsystem entwickelt, das mit einem integrierten Gesamtsystem für Gebäudetechnik verbunden wird. Zu den Anwendern dieses Gesamtsystems gehört u.a. die Strabag Property and Facility Services GmbH. Das Rückgrat dieser Plattform ist eine zentrale relationale Datenbank, die alle „gemeldeten“ Daten speichert und verwaltet. Die flexibel definierbaren Sichten auf die Datenbank erlauben dem User nur die Werte zu überblicken, die für ihn relevant sind. Ein Reporting und AnalyseTool unterstützt das Erstellen von Berichten und Analysen, die zu einem effizienten Gebäudemanagement gehören.
Darüber hinaus ist das Messsystem in der Lage, bei „Gefahr im Verzug“, sprich der Überschreitung eines zuvor definierten Grenzwertes, Alarm auszulösen. Dies geschieht – je nach Kundenanforderung - durch akustische und optische Signale bzw. direkte Meldung per SMS oder E-Mail an berechtigte Personen. In jedem Fall verbleibt dem Anwender ausreichend Zeit und Handlungsspielraum, Maßnahmen zur Stabilisierung des Objekts einzuleiten.
Dr. Helmut Huntemann, Produktmanager bei Itenos, erläutert zum Leistungsspektrum einer Messlösung: „Wir passen unser System auf die individuellen Anforderungen des Kunden an - vom Standardprogramm für wenige Hallen oder andere Gebäude, bis zum umfangreichen System zur Aufschaltung vieler Objekte.“ Gleich welcher Umfang – der Anwender erhält mit diesem System so zusagen eine maßgeschneiderte Überwachung in punkto Gebäudeschutz.
Nicht zuletzt sind Anwender einer solchen Lösung in der Lage, die erforderlichen Prüfungen von Hallen oder anderen Gebäuden zu reduzieren, da sie durch die Dokumentationen der Messungen bestimmte Zeiträume protokolliert haben. Damit belegen sie, dass längere Zeit keine signifikanten Veränderungen oder Störungen an den Objekten aufgetreten sind.
Sei es der Schnee von morgen oder andere Gegebenheiten, die auf die zahlreichen Hallen und ähnlichen Objekte hierzulande einwirken - die Vorteile einer durchgängigen Messung der Belastungswerte liegen klar auf der Hand: An erster Stelle muss dabei die Sicherheit des Gebäudes und damit der Personenschutz stehen. Zudem beugt der Einsatz einer Messlösung den immensen Kosten vor, die Schäden oder Einstürze verursachen. Erhöhte Kontrolle und leistungsstarke Sicherheitsfunktionen steigern darüber hinaus auch die Attraktivität eines jeden Gebäudes.
Mehr Informationen finden Sie auch unter www.itenos.de