GEFMA-Nutzertag 2017
Zum zweiten Mal organisierte der GEFMA-Arbeitskreis Nutzer die GEFMA-Nutzertagung am Vortag (14.09.2017) der GEFMA Mitgliederversammlung. Unterstützt wurde die Veranstaltung – wie auch im Vorjahr – von CoreNet Global (Central Europe Chapter), dem weltweit führenden Netzwerk für Corporate Real Estate und Workplace Professionals.
Zwei Themenblöcke sollten die FM-Professionals an diesem Tag in Dialog bringen. Im ersten Themenblock ging es um neue Bürowelten und flexible Bürokonzepte: Zwischen Hot-Desking und Start-up-Atmosphäre oder Human Experience widmeten sich die Vorträge außerdem den Schwerpunkten Flächenoptimierung und -auslastung und den allgemeinen Veränderungen im Arbeitsleben.
Matthias Dorsch, Sprecher des Arbeitskreises Nutzer und Beatriz Soria León, stellvertretende GEFMA-Vorsitzende führten durch die Tagesveranstaltung im Berliner „hub:raum“, der ehemaligen größte Telefonvermittlungsstelle Europas.
Bereits 2012 eröffnete die Telekom den „hub:raum“ im Berliner Stadteil Schöneberg, diesen eigenen Inkubator – also ein Förderzentrum für Start-ups mit dem Ziel, junge Unternehmen mit neuen Ideen für Telekommunikations- und Internetdienste sowie digitale Medien in ihrer Frühphase zu fördern.
Und digital ging es dann auch im zweiten Teil des Nutzertages zu, denn die Session „Digital Transformation“ begann mit einem Impulsvortrag von Alexander Kluge (Alexander Kluge Consulting GmbH). In seinem Vortrag mit dem Titel „Nicht die digitale Technologie, sondern der digitale Mindset ist entscheidend für den Erfolg“, erläuterte Kluge was es mit der sogenannten ‚Digitalen Transformation‘ so auf sich hat. So müssen sich die Unternehmen zum einen auf „Verfügbarkeit statt Besitz!“ konzentrieren. Denn es geht, laut Kluge, mehr nur um neue Bürokonzepte, sondern vielmehr darum, ob wir überhaupt noch jedes Büro besitzen müssen. Und daraus ergebe sich zwangsläufig der nächste Schritt: Die Entwicklung des „socialising network“.
Doch wie viel BIM braucht das FM, trotz eines vielleicht schon veränderten Mindset in der Unternehmensführung und den Mitarbeitern? Dies versuchten u.a. Claus Biedermann (EBC Soft GmbH) und André Pilling (DeuBIM) zu beantworten.
Die Zukunft bleibt digital – denn auch die Gegenwart ist es schon! So könnte eine Quintessence der Vorträge des zweiten Themenblocks lauten. Darin waren sich auch die Teilnehmer der anschließenden Podiumsdiskussion einig: Martin Schenk (STRABAG PFS) etwa, weiss dass es in der FM-Branche noch Nachholbedarf in puncto Digitalisierung gibt. Für Lutz Leide (Bundesanstalt für Immobilien) ist Digitalisierung ist nicht das Allheilmittel, das alle in ihr sehen: „Möglich ist viel, aber nicht alles ist sinnvoll“ so sein Fazit.
Für Oliver Vellage (SODEXO Gruppe D|A|CH) befürtwortet, dass Anwender wie Jöri Engel (Head of Coporate Real Estate Management Swisscom) in Prozessen denken. „Denn das ist ja schließlich FM“, so Vellage. Er weiß um die Vorteile der Digitalisierung aber trotz allem ist der Faktor Mensch bei allen Bestrebungen der ausschlaggebende Faktor! Dem stimmt auch Jöri Engel zu: „BIM hat großes Potential in der Betriebsphase – wobei zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar ist, ob wir all das nutzen können. Und die weitere Frage lautet: „Wem gehören die Daten?“
Die FM-Branche hat also noch genug zu tun, denn Digitalisierung ist auch ein Ausbildungsthema. Das muss gelehrt und verstanden werden. Denn ein schlechter Prozess bleibt auch digital ein schlechter Prozess!
Bei der Beantwortung der Schlussfrage an die Teilnehmer der Podiumsdiskussion „Ist Digitalisierung Evolution oder Revolution?“ fiel das Fazit aber doch vielfältig aus: hier einige Antworten:
·Beides, denn es ist nur ein Werkzeug
·Fluch und Segen zugleich
·Revolution für die FM-Branche
·Disruptiv, weil viele Arbeiten in Zukunft anders erledigt werden
Aber alle waren sich schlussendlich einig darüber die Herausforderung können nur gemeinsam geschafft werden.
Es bedarf also eines wahren #mutanfalls, um die diese Herausforderung zu bewerkstelligen.
Vielleicht das Fazit des Nutzertages! kgal