„Diese Weiterbildung hilft, Wettbewerbsvorteile zu sichern!“
Zusammen mit der Steinbeis-Hochschule Berlin SHB veranstaltet die wiko Bausoftware GmbH in diesem Jahr Lehrgänge zur Zertifizierung von Projektleitern/innen für Ingenieur- und Architekturbetriebe. Die fachspezifische Projektleiter-Ausbildung„Planen – Steuern – Bauen“ besteht aus drei Modulen, die aufeinander aufbauen. Die Teilnehmer erhalten nach erfolgreichem Abschluss der Lehreinheiten ein Zertifikat und den Titel „Zertifizierter Projektleiter für Architektur- und Ingenieurbetriebe (SHB)“. Die Ausbildung ist akkreditiert von der Steinbeis-Hochschule Berlin. Im Interview mit der FM-Redaktion erläutert Prof. Dr. Marco Wölfle, Studiengangsleiter am Center for Real Estate Studies (Kooperationsinstitut der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) und der Deutschen Immobilien-Akademie (DIA), Freiburg, u.a.) Hintergründe und Ziele der neuen Ausbildung.
Warum startet die Steinbeis-Hochschule gemeinsam mit wiko eine Ausbildungsreihe zur Zertifizierung von Projektleiter für Ingenieur- und Architekturbetriebe, gibt es diesen Ausbildungsgang nicht schon?
Dr. Marco Wölfle: Es gibt etliche Ausbildungen zur Projektleitung allgemein. Jedoch ist kaum eine Ausbildung auf dem Markt zu finden, die unter Beachtung wissenschaftlicher Standards so praxisorientiert für die Bereiche Bauen-Planen-Steuern ausgerichtet ist. Das ist in der Tat eine Besonderheit. Der Projektleiter-Lehrgang – wie übrigens alle Studienprogramme der SHB – ist nach dem Motto „Wissen.Transfer.Anwendung“ aufgebaut.
Welche Qualifikationen haben die Trainer?
Wölfle: Alle Referenten verfügen über umfangreiche Branchen- und Prozesskenntnisse des Ingenieur- und Architekturwesens mit unterschiedlichen Zusatzqualifikationen aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Controlling, Führung und Personalwesen. Sie sind gleichermaßen mit den notwendigen technischen und wissenschaftlichen Grundlagen vertraut. Insbesondere die Vernetzung dieser völlig unterschiedlichen Aufgabenprofile ist unsere Stärke.
Wer kann sich zertifizieren
lassen?
Wölfle: Die Teilnehmer sollten über eine abgeschlossene Berufsausbildung als Bauingenieur, Architekt oder Fachplaner oder über eine vergleichbare Ausbildung verfügen. Sie werden derzeit als Projektleiter eingesetzt oder dies ist zukünftig geplant.
Welches Ziel haben die Seminare, wie sind sie inhaltlich und didaktisch konzipiert?
Wölfle: Ziel ist es, den Teilnehmern die wissenschaftlichen Grundlagen mit maximaler Praxisausrichtung und Fokus auf die Anwendbarkeit zu vermitteln. Nach der Vorstellung theoretischer Konzepte, werden diese direkt an echten Fragestellungen aus der Praxis geübt und später auf Fragestellungen im Unternehmen im eigenen Tätigkeitsfeld umgesetzt. Daran orientiert sich auch der vorgestellte Zertifikatslehrgang, in dem den Teilnehmern eine Mischung aus theoretischen Grundlagen und täglicher Unternehmenspraxis vermittelt werden. Der Lehrgang richtet sich an Berufspraktiker aus Architektur- und Ingenieurbüros, die als Fachingenieur, Projektleiter oder Consultant arbeiten.
Welchen Abschluss können die Teilnehmer erwerben?
Wölfle: Nach erfolgreicher Teilnahme am Zertifikatslehrgang verleiht die SHB ein Hochschulzertifikat. Damit verbunden sind 3 ECTS-Punkte, die sich bei fachlicher Eignung und Anerkennung auch auf einen Studiengang an einer Hochschule anrechnen lassen können. Daneben führen erfolgreiche Teilnehmer die Abschlussbezeichnung „Zertifizierter Projektleiter für Ingenieur- und Architekturbetriebe (SHB)“. Nicht nur im Sinne der Qualitätskontrolle, sondern auch zur Weiterentwicklung des Netzwerks ist der Lehrgang eine positive Besonderheit. Die jährliche Teilnahme an einem Webinar zum Erfahrungsaustausch mit anderen Teilnehmern sichert dauerhafte Anwendungskompetenz der erlernten Inhalte und stellt sicher, dass der Kontakt nicht abreißt.
FM: Was bedeutet das für die Praxis der frisch zertifizierten Projektleiter, welche Vorteile ergeben sich daraus für den Büroalltag?
Wölfle: Die Vorteile für die Teilnehmer liegen auf der Hand: Diese praxisbezogene Weiterbildung hilft, Wettbewerbsvorteile zu sichern. Zu einem erfolgreichen Bauprojekt gehört nicht nur, dass am Ende ein architektonisch schönes Haus entstanden ist oder die Klimaanlage einwandfrei funktioniert. Wenn Kosten und Termine nicht eingehalten werden, kann das Projekt dennoch gescheitert sein. Aber auf welche Zahlen muss der Projektleiter achten? Das haben die meisten im eher technisch orientierten Studium nicht gelernt. Bauprojekte laufen meist über einen langen Zeitraum. Es ist wichtig, entsprechende Kommunikationswege einzurichten und Protokolle und E-Mails so abzulegen, dass man sie schnell wieder findet und sich daran orientieren kann. Aber wie macht man das? Was wird von einem Projektleiter von Kundenseite erwartet, wie sollten Ressourcen geplant werden, damit die Projektziele erreichen werden können? Das sind Fragen, die im Projektleiterlehrgang besprochen werden und deren Lösungen helfen, ein Projekt souverän zum Erfolg zu bringen. Zudem legen die Büros immer mehr Wert auf Zusatzqualifikationen - gesucht wird vor allem der Generalist, der kaufmännisch denkt.
FM: Der Arbeitgeber profitiert also ebenfalls davon, oder?
Wölfle: Richtig, wir sprechen hier nicht nur über Vorteile für die Teilnehmer - auch die Arbeitgeber profitieren davon, dass ihre Mitarbeiter die Projekte nicht nur unter technischen sondern auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachten und optimieren. Ganz abgesehen davon können die Arbeitgeber bereits in der Akquisephase auf ihr hervorragend geschultes Personal hinweisen und damit sicherlich einen Wettbewerbsvorteil erzielen.