Corporate Facility Management
Derzeit stehen in der aktuellen Wirtschaftslage die Zeichen auf Abschwung: Neben der Fertigungsindustrie, deren Exportkennzahlen sinken, steht auch die chemische Industrie wegen steigender Rohstoffpreise unter Druck. Und auch bei vielen Banken wird vom Stellenabbau gesprochen. Für den Nutzerkongress haben Drees & Sommer und i2fm gemeinsam untersucht, wie Corporate FM zurzeit organisiert ist und wo der Handlungsbedarf besonders gesehen wird.
Im Fahrwasser solcher Abschwung-Phasen sind Kostensenkungsprogramme üblich und auch nötig. Man kann kein Geld ausgeben, das man nicht hat. Die Frage ist, wie gut man in der Lage ist, mit dieser Aufgabe als Betriebs- und Bereitstellungsverantwortlicher unternehmerisch sinnvoll umzugehen. Werden notwendige Entwicklungsansätze dadurch vernachlässigt, wird man zur Flipperkugel der Cost-Cutting-Vorgaben aus der Konzernleitung oder gelingt die Balance zwischen Kosten, Qualitäten und Werten.
FM & Real Estate Organisationen (FM/RE) großer Unternehmen sind überwiegend – zu 80 % – zentralisiert. Fast die Hälfte der Befragten (42 %) verstehen sich als Querschnittsfunktion. Bei der Mehrheit sind FM und Real Estate Bereich eine Einheit (64 %). Überwiegend sind die FM/RE-Einheiten in der Division Produktion oder Finanzen angesiedelt – nur 11 % agieren in Union mit dem Einkauf. 100 Befragte aus Auftraggeber-Organisationen aller Wirtschaftszweige haben bei dieser Untersuchung mitgemacht.
Wenn sich das Kerngeschäft der Konzerne aufgliedert oder umstrukturiert, ist die Prognose der Befragten, dass FM/ RE-Einheiten mit leichter Mehrheit zentralisiert bleiben. Währenddessen glauben 46 % der Befragten, dass die Organisation von FM & RE Umstellungen im Kerngeschäft folgt, ohne dass dies jedoch den grundsätzlichen Handlungs- und Entwicklungsbedarf von FM & RE berühren würde.
Die Top 3 der Felder mit Handlungsbedarf sehen die Befragten in:
■ Organisation & Prozessen
■ Dienstleistungssteuerung
■ IT/ Digitalisierung
Diese drei Handlungsfelder weisen deutlich in Richtung der Professionalisierung der eigenen Arbeit und den Abläufen und dem Organisationsaufbau. Dagegen bilden Handlungsfelder mit großer unternehmerischer Hebelwirkung, wie beispielsweise der Zuschnitt von Immobi-lieninfrastruktur (Portfolio – 8 %) das Schlusslicht unter den Handlungsfeldern.
Schon ein Drittel der Befragten hat sich dem Ansatz der präventiven Leistungssteuerung verschrieben. Sprich: VOR jeder Leistungserbringung wird sichergestellt, dass
■ Leistungen bedarfs- und anforderungsgerecht disponiert, erbracht, kontrolliert und abgenommen werden – Stellschraube Bedarf & Anforderung,
■ die Leistungen den Vereinbarungen zwischen Nutzern, FM/RE-Organisation und Leistungserbringern entsprechen – Stellschraube Qualität & Kosten
und natürlich, dass die Eigentümer- und Auftraggeberpflichten eingehalten werden.
Auf dem Nutzerkongress vom 14. bis 15. Mai 2019 in Düsseldorf treffen sich Verantwortliche für Bereitstellung und Betrieb und diskutieren die Wirkung dieser Stellschrauben insbesondere vor dem Hintergrund, dass der konjunkturelle Wind gerade dreht. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass immer mehr Mittel und Wege gefunden und angewendet werden, um nicht mehr länger reaktiv „hinterher zu laufen“, sondern proaktiv zu sein. Das ist sicher die richtige Richtung, um auch in der Abschwungphase handlungsfähig zu bleiben.