Hoba

Brandschutz im Naturkundemuseum Berlin

Das Museum für Naturkunde in Berlin ist eines der größten Naturkundemuseen in Deutschland. Um seinen Beständen einen würdigen Rahmen zu verleihen, wird das Gebäude kontinuierlich saniert bzw. modernisiert. Die jüngste Baumaßnahme rekonstruiert den zerstörten ­Ostflügel und schafft damit Platz für ­eine ungewöhnliche Ausstellung: die Nass-Sammlung. Hier werden ungefähr 276.000 Gläser mit Tierpräparaten gezeigt, die in insgesamt ca. 84.000 l Alkohol eingelegt sind. Damit geht jedoch auch eine erhöhte Brandlast einher.

Beim Naturkundemuseum in Berlin handelt es sich um einen hellen Ziegelbau mit bogenförmigen Sprossenfenstern. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts entsprechend den Plänen von August Tiede errichtet und im Zweiten Weltkrieg von einer Bombe getroffen. Nachdem diese den Ostflügel nahezu vollständig zerstört hatte, prägten jahrzehntelang Kriegsruinen das Umfeld des Museums. Erst in den 1990er-Jahren wurde ein Wiederaufbau des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes gestartet. Dessen Planung übernahm das Schweizer Architekturbüro Diener & Diener mit Sitz in Basel und Berlin. ­Seitdem haben die Architekten schon mehrfach für das Naturkundemuseum in Berlin gearbeitet. Sie übernahmen die Renovierung des großen Saurier­saales, weiterer Ausstellungshallen und ­einiger Treppenhäuser. Fortwährend vertrauten sie dabei auf die Qualität der Hoba-Brandschutztüren.

Bei den Brandschutztüren in den sanierten Treppenhäusern des Naturkundemuseums wurden die Elemente entsprechend den ­alten Vorlagen gefertigt. Denn die Türen hatten zwar den aktuellen Brandschutzbestimmungen der DIN 18095 zu entsprechen, sollten aber exakt so aussehen wie die Originaltüren aus dem 18. Jahrhundert.

Ähnlich gingen sie auch beim Sauriersaal vor. Mit dem Skelett des 13,27 m hohen Brachiosaurus brancai (größtes montiertes Dinosaurierskelett der Welt) ist dieser Raum ein zentraler Ort des Museums. Der im Jahr 2007 baulich sanierte und konzeptionell neu gestaltete Saal, ist mit einer großzügigen Glaskuppel überdacht und erstreckt sich über zwei Vollgeschosse. Im oberen Geschoss ­bietet ein Rundlauf durch regelmäßig angeordnete Fenster einen schönen Blick in den Sauriersaal sowie auf die dort gezeigten Exponate.

Die so genannte Nass-Sammlung stellt aufgrund der gigantischen Menge an ­Alkohol das größte kulturelle Gefahrenstofflager Berlins dar. Dementsprechend hoch fallen die Sicherheitsmaßnahmen aus. Um einen Brand zu vermeiden, sorgt eine Klimaanlage für eine gleichmäßig kühle Raumtemperatur. Für den absoluten Notfall stehen eine Gaslöschanlage und die Brandschutztüren zur Verfügung. Sie halten einem Feuer, mit einer Hitze von bis zu 1000 C° nicht nur 30 oder 90 Minuten stand, sondern sie verhindern auch den Zustrom von ­Sauerstoff und sorgen so dafür, dass der Brand eingedämmt wird. Wie bereits bei allen anderen Brandschutztüren und -fenstern legten die Architekten auch hier großen Wert darauf, dass sich die Brandschutztür von der Originalvorlage so gut wie nicht unterscheidet. So verknüpften sie gekonnt die alten Propor­tionen mit der aktuellen Bautechnik.

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