Anspruchsvolle Energiekonzepte
Bei der Planung und Realisierung anspruchsvoller Klima- bzw. Energiekonzepte gibt es viele Problemstellung zu beachten. Und die Erfahrung zeigt, dass Einzellösungen heutzutage am Bau nicht mehr ausreichen. Dass es zumindest für die Raumklimatisierung auch anders geht, beweisen bundesweit der Unternehmen Transsolar und STG-Beikirch erfolgreich abgewickelte Bauprojekte. Aus dieser Baupraxis heraus resultieren auch ihre Planungsziele: Gemeinsam mit den an der Planung und Realisierung eines Hochbauprojektes beteiligten Unternehmen umfassende Lösungsansätze für unterschiedliche, sich jedoch beeinflussende, systemübergreifende Technologiebereiche zu erarbeiten und umzusetzen.
Dass diese Vorgehensweise Erfolg hat, veranschaulichen zwei demonstrative Museumsobjekte, das Klimahaus 8° Nord in Bremerhaven und das Ozeaneum auf der Halbinsel Stralsund, bei denen anspruchsvolle Klima-, Energie- und Lüftungstechniken gemeinsam geplant und realisiert worden sind.
Klimahaus Bremerhaven
Es ist kein Zufall, dass das im Jahr 2009 eröffnete „Klimahaus Bremerhaven 8º Ost“ an die Form einer riesigen Wolke erinnert. Das Gebäude und die darin befindliche „Wissens- und Erlebniswelt“ ist ebenso innovativ wie das Energiekonzept der spektakulären Architektur selbst. Auf 11.500 m² Ausstellungsfläche kann man hautnah erleben, wie unser Klima funktioniert. Die verschiedenen Klimazonen von -6 ºC bis +35 ºC, erzeugt durch intelligente Klimatisierung sowie Beregnung, Vereisung, Erwärmung und Kühlung werden für den Besucher erlebbar gemacht. Um das Klimahaus nicht selbst zur Klimabelastung werden zu lassen, wurde bereits bei der Planung Nachhaltigkeit und ein CO2-neutrales Klimakonzept als Ziel formuliert.↓
Die für das Komfort-Empfinden des Klimahauses wichtige Frischluftversorgung wird über mechanische Lüftungsanlagen in der Fassade gesteuert, in der die zur Entrauchung erforderlichen Lüftungsklappen automatisch geöffnet werden. Hierfür wird eine von Transsolar entwickelte Software genutzt, welche die thermische Gebäudelastsituation simuliert, in dem das Gebäude mit seinen physikalischen Daten und stündlichen Wetterdaten in ein mathematisches Modell überführt wird. Man erhält detaillierte Informationen über Temperaturverläufe, Energieverläufe und Energieflüsse im Gebäude, die Rückschlüsse auf den Energiebedarf eines Gebäudes in der Realität erlaubt.
Eine besondere Herausforderung für die Ingenieure, die auch hier für Steuerung und Antrieb der Fenster und Lüftungsklappen verantwortlich zeichneten, bestand in der ungewöhnlichen Form der gläsernen Außenhülle des wolkenförmigen, äußeren Baukörpers. Die gläserne, insgesamt ca. 8000 m² umfassende Außenhülle besteht aus einer ca. 1200 t schweren Stahlkonstruktion, die das Fassadenglas aufnimmt.
Ozeaneum Stralsund
Ein weiteres Projekt, an dem Transsolar und STG-Beikirch erfolgreich beteiligt waren, ist das auf Stralsunds Hafeninsel eröffnete Ozeaneum. Auch hier steht die Umweltverträglichkeit an erster Stelle, denn der Betrieb des Ozeaneums verbraucht etwa so viel Energie wie eine Kleinstadt mit rund 10.000 Einwohnern. Daher sind die Gewinnung von Ökostrom aus Wasserkraft, die Verwendung von Recycling-Papier, eine artgerechte Tierhaltung und umfangreiche Energieeinsparungen, wo es nur geht, selbstverständlich. Für den Bau und Betrieb des Ozeaneums bestimmte das Deutsche Meeresmuseum gemeinsam mit der Umweltorganisation Greenpeace streng ökologische Kriterien. Um auch hier größtmöglichen Nutzerkomfort mit möglichst geringem Einfluss auf die Umwelt zu realisieren, wurde das Energiekonzept für den Bau von den Stuttgarter Spezialisten für KlimaEngeneering, Transsolar Energietechnik GmbH, gebaut.
Das Prinzip der natürlichen Be- und Entlüftung zur Raumklimatisierung sowie die Anforderungen der RWA über die gläserne Fassade und das Glasdach wurde bei diesem 8700 m² Nutzfläche umfassenden Museumsneubau mit Hilfe einer Vielzahl von zentral gesteuerten motorischen Fensterantriebssystemen von STG-Beikirch projektiert, geplant und realisiert.
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