Alles neu!

Noch im Mai hatten wir die Hoffnung, dass Covid-19 genauso schnell wieder verschwindet wie es gekommen war: Nach dem bundesweiten Lockdown sollten wir das Virus doch in den Griff bekommen. Denn wir waren durchaus disziplinierte Musterschüler. AHA, werden jetzt viele denken: Abstand halten – Hygienemaßnahmen – Abstand halten. Desinfizierte Hand aufs Herz: Noch nie waren wir im wahrsten Sinn so hygienisch einwandfrei wie heute! Doch trotz aller Anstrengungen hat uns Corona weiterhin im Griff.

Und gerade jetzt, wo viele Mitarbeiter wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder. So sind die Facility Manager und Immobilienbetreiber nun mit vielen Fragen konfrontiert: Welche Arbeitsbedingungen erwarten die Mitarbeiter bei ihrer Rückkehr ins Büro? Wie können, sollen und werden sie mit ihren Kollegen vor Ort zusammenarbeiten? Viele Unternehmen experimentieren mit einer unterschiedlichen Anzahl an Arbeitnehmern, die wieder in den Büros arbeiten werden, und versuchen dabei, Arbeitsplätze sowie Flächen so zu konzipieren, dass bei der Rückkehr die besten und ebenfalls sichersten Bedingungen gewährleistet werden. Ein „normales“ Arbeiten wie noch zu Jahresbeginn scheint jedoch unmöglich. Alles ist plötzlich neu!

Und so zwingt uns diese neue Lage, uns doch intensiver mit einer grundlegenden Veränderung der Funktionsweise von Gebäuden zu befassen. Dazu gehört neben der veränderten Arbeitswelt in Corona-Zeiten mit reichlich Abstand und noch mehr Hygiene sicherlich auch das Thema Leerstandsmanagement. Denn nicht nur die teilweise ungenutzten ­Büroflächen erfordern Flexibilität bei den FM-Dienstleistern, auch viele Großveranstaltungen und Sportevents werden wohl noch länger ausgesetzt.
Eine Herausforderung nicht nur für die Veranstalter und Vereine, sondern eben auch für die FM-Dienstleister. Denn auch eine stillgelegte Immobilie oder Arena bedarf ein Mindestmaß an Dienstleistung, um hohe Folgekosten zu vermeiden. Für die Dienstleister heißt das, dass sich die Dienstleistungsverträge künftig an die Bedürfnisse unseres neuen, dynamischen Arbeitslebens anpassen müssen. Dies bedeutet mehr denn je ergebnisorientierte Service-­Level-Agreements und aktivitätsbasierte Leistungserbringung anstelle von festen Zeitplänen. Hinzu kommen die Anforderungen an die Digitalisierung von Immobilien und Dienstleistungen, denn das (Arbeits-)Leben nach Corona wird digital bleiben. So viel steht fest.

Davon konnten wir uns in den letzten Wochen selbst überzeugen, denn nicht nur die Arbeit im Homeoffice, sondern auch Veranstaltungen und Messe waren plötzlich digital: egal ob Hannover Messe, der Tag der Immobilienwirtschaft des ZIA oder die servparc.

Ganz analog hingegen ist diese weitere Corona-Schwerpunkt-Ausgabe Ihres Fachmagazins (wobei Sie uns auch gern digital lesen oder auf Facebook und Xing folgen können), in der wir die aktuellen Entwicklungen für die Branche zusammengestellt haben. Damit Sie auch in diesen Zeiten – in denen irgendwie alles neu ist – auf Kurs bleiben können.

Ihre

Kerstin Galenza

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