Die Zukunft des digitalen Bauens
Vom 11. bis 13. Februar 2020 wird Köln Digital-Hotspot der Baubranche: Nachdem die BAU 2019 mit der Neukonzeption der Halle C5 bereits auf das beherrschende Thema der Baubranche reagierte, kommt das neue Messeformat dem Wunsch von Herstellern und Fachbesuchern nach auch in den Zwischenjahren der BAU umfassend zu Entwicklungen, Trends und Dienstleistungen rund um die Digitalisierung im Bauwesen zu informieren. Veranstaltet wird die digitalBAU von der Messe München und dem Bundesverband Bausoftware (BVBS).
Die mehr als 200 Aussteller kommen aus allen Bereichen der Branche. Darunter Doka, Sidoun, Softtech, Viega und Zeppelin Lab. Mit ihren individuellen Programmlösungen und digitalen Dienstleistungen im Bausektor, werden auf der digitalBAU sowohl Architekten und Bauingenieure, Fachplaner, Fachhandwerk sowie öffentliche und private Bauherren angesprochen. Die digitale Planungsmethode BIM nimmt in Köln einen besonderen Stellenwert ein. Denn sie erreicht inzwischen neben Architekten oder Fachplanern ebenso Handwerk und Facility Management. Die mit solch übergreifenden Entwicklungen verbundenen Aufgaben – und vor allem passende Lösungen – wollen die Messe und der Partner BVBS vorstellen.
Den gesamten Bauwerkslebenszyklus betrachten
Für eine digitale Zukunft im Bauwesen sind ganzheitliche Konzepte gefragt, ist sich Prof. Joaquin Diaz, Vorstandsvorsitzender des digitalBAU-Partners BVBS, sicher: „Die Digitalisierung betrifft uns alle: Auftraggeber, Planer, Bauausführende, Betreiber und Bauproduktehersteller. Durchgängig digitale Lösungen, die den gesamten Bauwerkslebenszyklus betrachten, werden daher immer wichtiger. Aus diesem Grund ist eine Messe wie die Leitmesse digitalBAU, ideales Branchenbarometer und Netzwerkplattform für alle Baubeteiligten. Mit der Digitalisierung erhöhen wir Produktivität und Effizienz im Bauprozess und sichern langfristig wichtige Gewinne.“ Darüber hinaus sieht er in der Messe München den richtigen Partner für die anstehenden Aufgaben: „Für den BVBS ist die Messe München idealer Partner der Fachmesse digitalBAU. Maximale Professionalität – sowohl in der Organisation, der Durchführung und der Betreuung von Ausstellern und Gästen – zeichnen die Münchner aus.“
Die digitale Transformation der Baubranche begleiten
Die Chancen, die mit der Digitalisierung des Bauens verbunden sind, erkennen kleine Anbieter ebenso wie große Softwarekonzerne. Es herrscht weiterhin Aufbruchsstimmung in der Branche – so auch bei der Nemetschek Group. Sie ist einer der größten Aussteller auf der digitalBAU und mit zehn ihrer Marken und deren Produkten vertreten: „Die Zukunft der AEC/O-Industrie ist digital. Deshalb ist die Initiative der Messe München und des Bundesverband Bausoftware, ein neues Messeformat mit digitalem Schwerpunkt einzuführen, genau der richtige Impuls für unsere Branche“, so Patrik Heider, CFOO und Vorstandssprecher der Nemetschek Group und führt fort: „Wir sind seit vielen Jahren Vorreiter für die digitale Transformation der Branche. Genau deshalb findet das Konzept der digitalBAU bei uns und unseren Marken auch extrem großen Anklang.“
Umfassendes Programm
Der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes, von der Planung und der Bauphase über den Betrieb bis zur Sanierung oder Abriss und Recycling rückt in Zukunft in den Fokus des Bauens. Der Ressourcenschutz ist dabei zu einer der vorrangigsten Aufgaben in der Baubranche geworden. Das werden viele der Aussteller der digitalBAU an ihren Ständen und die Referenten auf der Bühne nachweisen. Neben den Messeständen erwartet die Besucher über drei komplette Messetage hinweg ein umfangreiches Rahmenprogramm auf drei Fachforen sowie ein Start-Up-Award, der innovative Geschäftsideen in einer sich weiter digitalisierenden Baubranche prämiert.
Drei Fachforen bieten zahlreiche Vorträge, Podiumsdiskussionen und Lösungsansätze für die Herausforderungen des digitalen Planens, Bauens und Betreibens in der nahen Zukunft. Organisiert werden sie in Kooperation mit dem Bauverlag, dem Bauportal Heinze sowie den Netzwerkinitiativen planen-bauen 4.0 und Mittelstand 4.0. So stellt das Forum Zukunft des Digitalen Bauens Fragen und bietet Lösungen rund um die Themenfelder BIM, Datenmodelle und Digitaler Zwilling, Smart Home und Smart Building sowie Data to Building. Im Forum Digitales Wissen und Praxislösungen liegt der Fokus auf den vier Schwerpunkten Mensch und Prozess, BIM und HOAI, neuen Geschäftsfelder und Industrieanwendungen. Und das Forum Digitale Initiativen und praxisorientierte Lösungen wird einen umfassenden und neutralen Blick auf den Stand der Digitalisierung im Bauwesen werfen, mit konkreten Projekten und praktischen Erfahrungen aus den Bereichen Entwickeln, Planen, Bauen, Handwerken und Betreiben.
Neben den Fachforen werden auch Einführungsrundgänge für die Messebesucher angeboten, um auf den Informationsbedarf der einzelnen Fachgruppen einzugehen und persönliche Fragestellungen zu platzieren. Das Angebot richtet sich somit an alle am Bau Beteiligten, insbesondere an Planer, Architekten, Ingenieure, Bauunternehmer und Handwerker, aber auch an öffentliche wie private Bauträger, Immobilienbetreiber, Studierende und Auszubildende. Weitere Informationen zu Ausstellern, Referenten und Vortragsthemen auf digital-bau.com und den entsprechenden Social Media Kanälen.
Forum "Zukunft des digitalen Bauens"
Dienstag, 11. Februar
Moderation Boris Schade-Bünsow, Chefredakteur Bauwelt
10.00 - 11.00 Uhr
Podiumsdiskussion
Einführung ins Thema mit ausgewählten Gästen
11.00 - 11.15 Uhr
Quo vadis digitale Planung
Dr. Kai Oberste-Ufer, Senior Manager Digitale Planung, dormakaba International Holding GmbH
Die Digitalisierung des Planens und Bauens begrenzt sich nicht darauf, dass man mehr Tablets auf der Baustelle sieht oder BIM Modelle zur Koordination nutzt. Neue Geschäftsmodelle entstehen und es bleibt die Frage, wie man als Hersteller hier zukünftig agieren will?
14.00 - 14.30
3D-Druck im Bauwesen
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Knaack, Professor für Fassadentechnik, TU Darmstadt
Additive Herstellung im Bauwesen bietet die Möglichkeit, vollständig individualisierte Bauteile zu generieren - mass-customisation! Noch fehlen Erfahrungen zu Einsatzgebieten, Dauerhaftigkeit und Regelwerke – ein offenes Feld für Forschung und Entwicklung!
16.15 - 16.45
Digitalisierung in Bauunternehmen
Florian Kohlbecker, Architekt, Kohlbecker Gesamtplan GmbH
Andreas Tomaschewski, Chief Digital Officer (CDO), Kohlbecker Gesamtplan GmbH
Die Digitalisierung gibt uns neue Möglichkeiten mit allen am Baubeteiligten, ortsunabhängig zu kommunizieren und zu arbeiten, Berufe werden neu erschaffen, bekannte Leistungsabfolgen sowie gewohnte Abläufe neu definiert.
Mittwoch, 12. Februar, vormittags
Moderation: Kerstin Galenza, Redakteurin FACILITY MANAGEMENT
10.00 - 10.30
Digitale Prozesse von Bauunternehmen im Projekt
Adrian Peritore, Leiter Consulting und Support BIM-Prozesse Hochbau, BRZ Deutschland GmbH
Alles was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert werden, heißt es landläufig. Doch wie genau digitalisiert man Prozesse in Bauprojekten durchgängig? Wie Sie die richtigen Weichenstellungen setzen, erfahren Sie in diesem Vortag.
10.45 – 11.00
Nie mehr vor verschlossenen Türen
Renato Serafini, Head of Global Business Development & Sales, dormakaba Schweiz AG
In der Geschichte von Schlüsseln und Schlössern konnte man mit der Zeit immer komplexere Anforderungen erfüllen. Die elektronischen Komponenten haben diese Tendenz noch verstärkt. Mit der RFID Technologie kamen komplett digitale Konzepte. Aber noch immer definiert sich die Zutrittskontrolle über "wer, wo, wann" Zutritt erlangt. In der digitalisierten Zutrittskontrolle ändert sich die Definition zu "irgendjemand, irgendwo, irgendwann".
11.00 - 11.30
Im Bau auch schon einmal an den Betrieb gedacht? Methodik und digitale Umsetzung an einem Praxisbeispiel
Miguel Ebbers, Leitung Beratung Facility Management, M&P Management GmbH
Der Vortrag zeigt praxisnah umgesetzte Möglichkeiten zum Übertrag der BIM-Methodik in den Betrieb. Welche Mehrwerte sind schon heute sichtbar? Welche digitalen Lösungen zukünftig möglich? Alle Fragen werden anhand von Praxisbeispielen erläutert.
11.45 - 12.15
Digitalisierung und Hotels: Wie reagiert die Innenarchitektur?
Veränderungen und Antworten im Hoteldesign. Ein Einblick in nationale und internationale Konzepte
Corinna Kretschmar-Joehnk, Partner, JOI-Design
Der Vortrag befasst sich mit digitalen Möglichkeiten für das Thema Hoteldesign: Was erwarten moderne Großstadtnomaden von heute? Was wird gewünscht, und was stört? Eine Analyse sowohl für die öffentlichen Bereiche des Hotels als auch für die Zimmer, national und international.
12.45 - 13.00
KISS – Keep it simple, stupid! The real-world path to shared and individual success in working with BIM content
Gregor Müller, CEO bei BIMsystems
Die BIM-Theorie zeigt, wie Bauakteure arbeiten sollten. Allerdings haben Bauprofis bereits Schwierigkeiten bei der Erstellung und Pflege von BIM-Inhalten. Die Hoffnung auf einen umfassenden Industriestandard wird nicht die schnelle Lösung sein, da sie nicht der Realität entspricht. Die Lösung: Mappen Sie Ihre internen BIM-Modelle mit externen BIM-Informationen Ihrer Partner.
Mittwoch, 12. Februar, nachmittags
Moderation: Sarah Centgraf, Head of Digital Innovation, Bauverlag
14.00 - 14.30
Digitale Zwillinge - Wie 3D-BIM Modelle in der Simulation das Laufen lernen
Thomas Kirmayr, Abteilungsleiter Projekt- und Geschäftsfeldentwicklung, Leiter Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Planen und Bauen, Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
Forscher am Fraunhofer IBP widmen sich bereits der nächsten Phase dreidimensionaler digitaler Gebäudemodelle. Sie eröffnen vollkommen neue Möglichkeiten für den Bauherrn und Planer, die Wirkungen verbauter Produkte und Qualitäten bereits in der Planungsphase erlebbar zu machen.
15.15 - 15.45
Treiben oder treiben lassen – Strategische Positionierung des Architekturbüros im Umfeld der Digitalisierung
Florian Kraft, Partner, STEFAN FORSTER GmbH
Der Vortrag beschreibt, wie einerseits das klassische Profil und der Markenkern eines Architekturbüros geschärft werden können und müssen, andererseits sich die internen Abläufe und Denkweisen im Büro aber fortlaufend verändern. Dies erfordert einen radikal unternehmerischen Blick auf das eigene Büro, jenseits des gewohnten Selbstbildes als Architekt.
16.00 - 16.30
Mehr als 3D: Der BIM-Prozess im Architekturbüro
Torben Wadlinger, Dipl.-Ing. Architekt, Geschäftsführer, graf+partner Architekten
BIM als Baustein einer digitalen Planung bildet das Rückgrat für alle weiteren digitalen und ausführenden Prozesse am Bau. Daher sind Vernetzung, Wissensaustausch und offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten essenziel für den Projekterfolg.
Donnerstag, 13. Februar
Moderation: Katja Reich, Chefredakteurin DBZ Deutsche Bauzeitschrift
11.00 - 11.30
Digitalisierung in interdisziplinären Planungsprozessen – ein Paradigmenwandel
Boris Peter, Partner und geschäftsführender Gesellschafter, Knippers Helbig
Die Digitalisierung führt zu einem grundlegenden Paradigmenwandel in unserer Gesellschaft und Industrie. Im Bauwesen führt die Digitalisierung zu einem Wandel der klassischen Bürostrukturen, die traditionelle Planungskultur steht auf dem Prüfstand und die Anforderungen an die interdisziplinäre Zusammenarbeit verändern sich. Im Vortrag beleuchtet Boris Peter die Veränderung im Bauwesen anhand von konkreten Projektbeispielen aus dem eigenen Planungsbüro „Knippers Helbig Advanced Engineering“.
11.45 - 12.15
Integration der Digitalisierung in ein customized smart building
Frank Kamping, Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing., Geschäftsführer,
Associate Partner, Drees & Sommer GmbH, Köln
Der digitale Zwilling begleitet Immobilien über den gesamten Lebenszyklus. Das beginnt mit der Beratung des Kunden und dem Einbeziehen der späteren Nutzer, geht über die Anwendung von BIM in der Planung bis hin zu Smart-Building- und Cyber-Security-Konzepten für den späteren Betrieb. Und auch beim Rückbau gibt es genaue Daten über Baustoffe und Materialien, um sie nachhaltig wiedereinzusetzen.
14.00 - 14.30
Wie kann BIM Wert schaffen anstatt Kosten generieren?
Dr. Ilka May, CEO, LocLab Consulting GmbH
Die Vision, ein funktionierendes digitales Zwillingssystem für die Modellierung und Analyse von Betriebs- und Zukunftsszenarien anbieten zu können, ist in vielen Industriesektoren eine Selbstverständlichkeit. Der Bausektor mit den komplexesten und variabelsten Szenarien ist jedoch ein riesiger Prototyp von Einzelprojekten. Gerade hier birgt der digitale Zwilling enorme Potenziale für mehr Weitsicht und eine bessere Grundlage für Investitionsentscheidungen. Die Umsetzung erscheint vielen jedoch als zu komplex und teuer. Der Vortrag beleuchtet das Potenzial digitaler Prozesse und Technologien sowie die hauptsächlichen Blocker und Hindernisse ihrer Einführung in Deutschland.
14.45 - 15.15
Digitale Kollaboration auf der Baustelle
Dr.-Ing. Patrick Christ, Mitbegründer und Geschäftsführer, CAPMO
Der Vortrag zeigt auf, wie man es schaffen kann, mit allen Partnern auf der Baustelle digital zusammenzuarbeiten, um Projekte im Zeit- und Kostenrahmen fertigzustellen.
15.45 - 16.00
Das Potenzial von BIM-Daten in digitalen Zwillingen
Maik Jäkel, Account Manager - BIM/CIM South/East, FARO Europe GmbH & Co. KG
Der Vortrag zeigt aktuelle Beispiele von anspruchsvollen digitalen Zwillingen, die bereits in der Fertigung und in der Hightech-Industrie im Einsatz sind, und anhand von Beispielen aus dem Holzbau, wie BIM-Daten bereits in digitalen Zwillingen effektiv genutzt werden.
Weitere Informationen und Updates zum gesamten Rahmenprogramm unter: digital-bau.com/de/rahmenprogramm/foren