Neue Leitmesse für Facility Management und Industrieservice

INservFM: Viel Potenzial für Wachstum

„Wir haben die Hochzeit zweier Branchen gefeiert, nun fragen sich alle: Wie ist es nach der ersten Nacht?“, begrüßte Johann Thoma, Noch-Geschäftsführer der Mesago, die Gäste am Networking-Abend der INservFM 2016. Die Antwort kam aus der Menge: „Kopfschmerzen!“ Warum?

Die INservFM war mit großen Ambitionen gestartet: Industrieservices hinzunehmen, Relevanz steigern, neue Aussteller gewinnen, mehr Besucher anlocken, eine Erfolgsgeschichte schreiben. Soweit die Quintessenz der Pressekonferenz im Dezember. Nun ist die Messe vorbei. Das Ergebnis? Die Fläche annähernd gleich, die Besucherzahl gefallen, der Kongress etwas besser besucht. Und das mit einer Branche mehr im Boot, die mit sechs Ausstellern kaum sichtbar war.

„Ich habe mehr erwartet. Hoffnung gibt mir, dass es kein Desaster geworden ist“, räumt Dr. Reinhard Maaß, Vorsitzender des WVIS, ein. Und zu hoffen lässt auch etwas anderes: „Für 2017 haben wir bereits mehr als doppelt so viele Mitglieder als Aussteller zugesagt, als dieses Jahr hier waren“, so Maaß. Die Facility Manager betrachten den Schulterschluss mit dem WVIS als Gewinn. „Wir haben einen Partner gesucht und sind bewusst die Kooperation eingegangen“, sagt Dr. Elke Kuhlmann, Geschäftsführerin der GEFMA und gibt sich positiv: „Ich bin überzeugt, dass  die Messe 2017 mit einem Jahr Vorlauf und mit persönlicher Ansprache größer sein wird.“

Tatsächlich hatte die INservFM kaum ein halbes Jahr Zeit, sich als Marke einzuführen. „Wenn wir schauen, unter welchem Zeitdruck wir fertig wurden, war das ein gelungener Start“, resümiert Martin Roschkowski, seit einigen Tagen Geschäftsführer des Messeveranstalters Mesago. „Somit ist die Messe ein schöner Erfolg, mit viel Potenzial für Wachstum.“

Und wie erlebten die Aussteller eine gefühlte FM-Messe 2016? „Wir hoffen, dass es die Messe nächstes Jahr noch gibt, sie ist ja die Leitmesse für unsere Branche“, umreißt André Keßler, Geschäftsführer beim CAFM-Hersteller Keßler Real Estate Solutions, eine Grundstimmung. Kritische Worte auch bei Planon: „Ich habe noch keine Besucherzahlen bekommen, aber gefühlt ist die Entwicklung nicht so positiv, wie man es sich gewünscht hätte“, beschreibt Marketing­leiter Stefan Drechsler seine Eindrücke. Allerdings: „Die Qualität passt immer noch.“

Ähnlich bei IMS: „Wir hatten nicht mehr Besucher, aber die Qualität ist wesentlich besser geworden. Die Besucher sind sehr gut informiert und haben konkrete Projekte anstehen“, so Dr. Christian Bernhart. „Der erste Tag war gut besucht, der zweite etwas ruhiger“, sagt Heike Rüttger, Marketingreferentin der WISAG. „Industrieservices wurden zu etwa 30 % nachgefragt, der Fokus liegt nach wie vor bei FM.“ Auch bei InfraServ Knapsack sachliche Stimmung: „Es war doch recht verhalten“, berichtet Sandra Herrmann, Referentin Marketing, „ich kann mir aber vorstellen, dass sich die Messe in den kommenden Jahren entwickelt.“ Auf jeden Fall werde man nächstes Jahr wiederkommen. 

„Wir haben interessante Gespräche geführt, aber die Erwartungshaltung war schon ein höheres Besucheraufkommen aus dieser neuen Ehe“, spielt Ralph Englert, Director of Sales bei Dr. Sasse, auf die Hochzeits-Metapher der Mesago an. Den Grund sieht er in der Vorsicht potenzieller Aussteller aus dem Industrieservice: „Viele sehen es als Piloten, ob es dieses Messeformat sein kann.“

Und die Aussteller aus Randbereichen? „Wir haben nicht enorm viele Gespräche, dafür sind sie sehr intensiv und mit spannenden Kontakten“, fasst Burkhard Remmers, Pressesprecher von Wilkhahn, seine Eindrücke zusammen. Begeistert ist Jörg Römer, Vertriebler bei Kaefer Brandschutz: „Unsere Erfahrungen sind erstaunlich, wirklich toll“, sagt er. Und bei Böcker Maschinenwerke, einem Anbieter von mobilen Arbeitsbühnen? „Im großen und ganzen sind wir zufrieden mit der Messe, wir konnten größere Unternehmen auch als Neukunden finden“, so Matthias Kowaczek vom Vertrieb.

Zufrieden war man auch bei CWS-boco: „Alle Kollegen am Stand haben durchweg gute Gespräche geführt“, so Andreas Schätzer, Vertriebsleiter FM bei CWS-boco. In Summe aber ist die Stimmung mäßig. Denn die INservFM 2016 war im Kern eine FM-Messe 2016. Die Idee, beide Branchen zusammen zu präsentieren, ist ein guter Ansatz, die Umsetzung aber deutlich ausbaufähig. Zum einen beim Veranstalter, der über die engagierten Fachpresse hinaus mehr Wind entfachen muss. Zum anderen bei den Verbänden, die ihre Mitglieder besser mobilisieren müssen. Wobei die INservs schon Zusagen für 2017 haben und das letzte Drittel der Halle füllen werden. Das ist ein guter Impuls!  

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2016 Viel Potenzial für Wachstum

INservFM, die erste!

Die INservFM war mit großen Ambitionen gestartet: Industrieservices hinzunehmen, Relevanz steigern, neue Aussteller gewinnen, mehr Besucher anlocken, eine Erfolgsgeschichte schreiben. Soweit die...

mehr
Ausgabe 05/2015

Die FM-Messe ist tot, es lebe die INservFM!

Liebe Leserinnen, liebe Leser, die FM-Messe heißt jetzt INservFM. Wer unser Video zur Leistungsschau im März 2015 gesehen hat, für den kommt die Namensänderung und auch das neue Konzept, das...

mehr
Ausgabe 05/2015 Neues Messekonzept für Industrieservices und FM

Aus FM-Messe wird INservFM

Die Konzeption der neuen Messeplattform erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden GEFMA e. V. (German Facility Management Association) und WVIS e. V. (Wirtschaftsverband für...

mehr
Ausgabe 03/2016

Von Kopfschmerzen und nachgefragten Leistungen

Liebe Leserinnen, liebe Leser, zugegeben, die Premiere der INservFM, der neuen Leitmesse für Facility Management und Industrieservice in Frankfurt am Main, liegt schon ein paar Tage zurück....

mehr
Neues Messekonzept für Industrieservices und FM

Aus FM-Messe wird

Die Konzeption der neuen Messeplattform erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden GEFMA e. V. (German Facility Management Association) und WVIS e. V. (Wirtschaftsverband für...

mehr