BAU 2025: Positive Impulse trotz schwieriger Rahmenbedingungen
In Zeiten großer Herausforderungen und Unsicherheiten in der Bauwirtschaft zeigt sich die BAU – Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme – als Hoffnungsträger der Branche. Trotz Verkürzung um einen Messetag informierten sich deutlich über 180.000 Besucher in der zurückliegenden Woche in München über Neuheiten und Trends der 2.230 Aussteller aus 58 Ländern. Neben der Anzahl der teilnehmenden Länder erreichte auch der internationale Anteil der Aussteller mit 52 % einen neuen Spitzenwert.
Im Mittelpunkt der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme standen fünf Leitthemen: Resilientes, klimagerechtes Bauen, Transformation Stadt, Land, Quartier, Ressourceneffizienz, modulares, serielles und produktives Bauen sowie wirtschaftlich Bauen. Diese finden sich auch in den verschiedenen Sonderschauen wieder. So lautete zum Beispiel das Motto der DGNB-Sonderschau „So geht nachhaltiges Bauen“. Und auch die Fraunhofer-Allianz Bau richtete den Blick auf bezahlbares, nachhaltiges und sicheres Bauen.
Start-up Area: Plattform für junge Unternehmen aus der Baubranche
Gemeinsam mit dem neuen Partner „The Builders Tech Club“ stellte die Messe München jungen Unternehmen einen eigenen Bereich auf der BAU 2025 zur Verfügung (Halle A3). Start-ups aus dem Bauwesen zeigten dort ihre Innovationen und profitieren vom internationalen Netzwerk der Weltleitmesse. Zusätzlich bot die „Start-up Stage“ verschiedene Formate, in denen sich die Unternehmen präsentieren konnten. Neben Vorträgen und Panel-Diskussionen bis hin zu interaktiven Formaten, bei denen auch die Besucher in die Gesprächsrunden eingebunden waren.
„Die Erwartungen waren zu Beginn wegen des konjunkturellen Umfeldes gedämpft. Die Resonanz der BAU bei Ausstellern und Besuchern ist aber eindeutig positiv. Die BAU gibt gerade in dieser Zeit Mut und Zuversicht“, bilanziert Messe München Geschäftsführer Dr. Reinhard Pfeiffer die BAU 2025.
Dieter Schäfer, Fachbeiratsvorsitzender der BAU, zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Die BAU 2025 war ein starkes Zeichen für die Bauwirtschaft. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen zeigt die Branche mit Innovation, Veränderung und Tatkraft ihre Zukunftsfähigkeit. Die Messe setzt neue Impulse und stärkt den Austausch, der für nachhaltiges Wachstum und Fortschritt entscheidend ist. Gemeinsam gestalten wir die Bauwelt von morgen.“
Aus Sicht von Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), bestätigt die BAU erneut ihre Rolle als führende Branchenveranstaltung: „Mit den Leitthemen Transformation, Zukunft des Wohnens sowie Ressourcen- und Klimaschutz setzt die BAU 2025 erneut wegweisende Impulse für die Zukunft des Bauens. Sie bleibt die unverzichtbare Plattform, auf der Hersteller, Planer und die Bauwirtschaft gemeinsam den Fortschritt vorantreiben.“
Im Mittelpunkt der BAU 2025 standen die Leitthemen „resilientes, klimagerechtes Bauen“, „Transformation Stadt/Land/Quartier“, „Ressourceneffizienz“, „modular, seriell, produktiv“ sowie „wirtschaftlich Bauen“. Diese spiegeln den Zeitgeist der Branche wider, wie Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, betont: „Die diesjährige BAU hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur ein Ziel, sondern eine zentrale Leitlinie für unser Handeln ist. Von innovativen Baustoffen über digitale Planungsprozesse bis hin zu integrativen Ansätzen für den urbanen Raum – die Vielfalt und Qualität der präsentierten Ansätze ist beeindruckend und muss angesichts ihrer gesellschaftsgestaltenden Relevanz auch weiterhin eine starke bundespolitische Unterstützung erfahren.“
BAU-Projektleiter Matthias Strauss bedankt sich bei seinem Team für die herausragende Leistung: „Trotz der schwierigen Branchensituation haben wir es gemeinsam geschafft, ein erfolgreiches Ergebnis für die BAU 2025 zu erzielen. Großes Lob an alle Kolleginnen und Kollegen!“
Anteil internationaler Aussteller über 50 %
Zum ersten Mal in der über 60-jährigen Geschichte lag der Anteil internationaler Unternehmen bei mehr als der Hälfte. 52 % der insgesamt 2.230 Aussteller haben ihren Firmensitz außerhalb Deutschlands. Ausstellerseitig sind neben der Bundesrepublik folgende Nationen am stärksten auf der BAU 2025 vertreten gewesen: Italien, China, Türkei, Österreich, Polen, Belgien, Schweiz, Spanien, Niederlande und Griechenland.
Auf Besucherseite setzte sich der Trend aus dem Jahr 2023 fort: die hohe Internationalität. Bei der Vorveranstaltung erreichte der Anteil internationaler Besucherinnen und Besucher 40 Prozent. In diesem Jahr waren es 44 Prozent. Zu den Top-Besucherländern zählten neben Deutschland: Österreich, Italien, Schweiz, Polen, Türkei, Rumänien, China, Tschechien, Spanien und Kroatien.
Das erfolgreiche Messeergebnis zeigt sich auch in der Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Gelszus. Dort bewerteten 95 Prozent der Aussteller die Messe mit ausgezeichnet bis gut. Ihr Leitmessecharakter wird von 91 Prozent anerkannt. 94 Prozent der Aussteller erteilten Bestnoten für die Qualität, 91 Prozent für die Internationalität der Besucher. Die Besucher gaben der BAU 2025 erneut Bestnoten. So bewerteten 97 Prozent der Befragten die BAU mit ausgezeichnet bis gut.
Rahmenprogramm: Sonderschauen und Preisverleihungen
Die Botschaften der fünf Leitthemen waren nicht nur im Ausstellungsbereich, sondern auch in den Fachforen sowie in den Sonderschauen allgegenwärtig. Darüber hinaus referierten renommierte Architektinnen und Architekten wie Carlo Ratti, Satoshi Ohashi, Verena von Beckerath und Elisabeth Endres im Forum „The Future of Building“.
Die Innovationskraft der Baubranche zeigte sich ebenso in den Preisverleihungen. Wettbewerbe wie „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ sowie der Balthasar-Neumann-Preis und der BAKA-Award prämierten ihre Sieger in München.
BAU-Premiere feierte die Founders Fight Night. Hierbei handelt es sich um einen Wettbewerb für Start-ups. Die Besonderheit: Die Unternehmen präsentierten ihre Produkte in einem Boxring. Das Publikum entscheidet per Applaus über den Gewinner.
Balthasar Neumann Preis 2025
Nach 2023 haben die DBZ Deutsche Bauzeitschrift und der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB), den Balthasar Neumann Preis erneut auf der BAU in München. Mit dem Balthasar Neumann Preis wird die beispielhafte, innovative und über technisch etablierte Standards hinausgehende Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen an einem Bauwerk ausgezeichnet, das aufgrund dieser Zusammenarbeit herausragende baukulturelle und technische Qualitäten aufweist.
Den Balthasar Neumann Preis gibt es seit 30 Jahren, so der Präsident des Bunds Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. (BDB), Christoph Schild, im Rahmen der Preisverleihung. Zusammen mit Michael Schuster, Chefredakteur DBZ, wurde der Preis an das Wohnungsbauprojekt Hobelwerk, Haus D, Winterthur/CH vergeben. Hinzu kamen zwei Anerkennungen.
Pascal Flammer und sein Team sind, zusammen mit Fachplanerinnen und Bauherrn, Gewinner des diesjährigen Balthasar Neumann Preises. Der Schweizer Architekt, der persönlich den Preis nicht entgegennehmen konnte und sich via Videobotschaft aus den USA meldete, erhielt den Preis für den Entwurf und die anspruchsvolle Realisierung des Hobelwerk, Haus D, Winterthur. Übergeben wurden Urkunde und Plakette an Laura-Sophie Behrends, Projektleiterin des Siegerprojekts.