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Facility Management international gestalten

Was genau ein leistungsstarkes Facility Management ausmacht, dafür gibt es in der Praxis keine eindeutige Antwort. Denn welche Inhalte und Formen der Leistungserbringung hierfür notwendig sind, das hängt sehr stark von der jeweiligen Branche sowie den Anwendungszielen und –Bedingungen der Unternehmen ab. Mit Blick auf aktuelle Entwicklungen lässt sich jedoch festhalten: Viele FM-Service-Anbieter wollen ihre Leistungen ausbauen und sich dabei verstärkt als internationaler Dienstleister positionieren.

Doch in der Praxis bietet sich weiterhin ein sehr verhaltenes Bild hinsichtlich vollumfänglicher sowie internationaler Auftragsvergaben. Der Trend zu größeren Vergabeeinheiten, beispielsweise via Total Facility Management, überregionaler oder gar internationaler Vergaben, hat sich bis dato lediglich bei einigen großen Unternehmen etabliert. Um ein Massenphänomen handelt es sich jedoch noch lange nicht. Das lässt zumindest derzeit die Anzahl und das Vergabevolumen am Markt vermuten. Daher scheint zu gelten: Die Steuerung und der eigentliche Betrieb von Immobilien ist überwiegend eine lokale Aufgabe. Eine Beobachtung, die auch die Ergebnisse der von Drees & Sommer in den letzten Jahren durchgeführten 360-Grad-FM-Studie stützen.

Lokal statt global?
Viele Auftraggeber vertrauen bei Betriebsthemen noch immer auf Eigenleistung oder nur auf kleinteilige Vergabe von Einzelleistungen und stehen einer Komplett- bzw. Paketvergabe oder sogar einer überregionalen Vergabe noch recht skeptisch gegenüber. Dabei geben viele Entscheider an, oft nicht die Möglichkeit zu haben, alle immobilienrelevanten Leistungen für ihre europäischen Standorte in die Hände eines einzigen strategischen Betreibers zu geben. Stattdessen müssen sie sich in zum Teil aufwändigen Auswahlverfahren dem jeweiligen länderspezifischen Markt mit individuellen Lösungen anpassen.
In der FM-Vergabepraxis scheint für sie daher immer mehr das gängige Motto „Think global, act local“ zu gelten. Dahinter verbirgt sich, als Unternehmen global zu denken, aber lokal zu handeln. Das zeigt sich beispielsweise an standardisierten Prozessen und Reportingstrukturen oder den Zusammenarbeitsmodellen zwischen dem Headquarter und den dezentralen Strukturen. Es wird also eine globale Unternehmensstrategie verfolgt, bei deren Umsetzung werden aber auch die jeweiligen spezifischen lokalen Besonderheiten berücksichtigt.

Angelsächsischer Ansatz statt kleinteilige Kalkulation
Total Facility Management mit einer hohen Eigenleistungstiefe über ganz Europa deckt derzeit zwar kein Anbieter wirklich ab, aber das muss auch nicht immer das Ziel sein. Denn in Gesprächen mit Unternehmensführung, Einkauf und Fachabteilung der Auftraggeber zeigt sich, dass je nach Situation, Standort, Art und Umfang des Portfolios und gewähltem Modell, alle Modelle ihre Daseinsberechtigung mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen haben.
Wovon jedoch für die Zukunft auszugehen ist: Internationale Sourcing- & Betreibermodelle werden vor allem bei großen und internationalen Portfolien den deutschsprachigen Raum in den kommenden Jahren noch stärker beeinflussen. Und dabei wird so manches Unternehmen den eher angelsächsischen „Top-Down-Ansatz“ mit outputorientierten Vertragsansätzen bevorzugen statt sich für den typisch deutschen „Bottom-up Ansatz“ zu entscheiden, der zumeist eine kleinteilige Kalkulation aller Leistungen beinhaltet.

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